Etan, Anfang 40, Neurochirurg in Israel, verheiratet mit der Polizistin Liat, hat zwei Söhne. Etan wird an ein Krankenhaus in der Negev-Wüste versetzt. Auf der nächtlichen Heimfahrt nach vielen Überstunden überfährt Etan einen Menschen. Er hält an und erkennt als Arzt auf den ersten Blick, dass für den illegalen Einwanderer aus Eritrea jede Hilfe zu spät kommt. Ohne zu zögern, setzt er sich ans Steuer und fährt nach Hause. Fahrerflucht.
Schon unterwegs plagen ihn Gewissensbisse: Sich der Polizei stellen, Karriere aufs Spiel setzen oder weiter schweigen? Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Am nächsten Morgen klingelt es an der Tür, und Sirkit, die Frau des überfahrenen Eritreers, steht vor ihm. Sie hat Etans Papiere am Tatort gefunden. Anstatt zur Polizei zu gehen, bestellt sie ihn abends in eine verlassene Werkstatt. Zögerlich folgt er der Aufforderung und geht von einer Erpressung aus. Aber Sirkit will kein Geld, verlangt vielmehr von ihm, dass er in der Werkstatt Flüchtlinge aus Eritrea versorgt. Etan bleibt keine Wahl, behandelt nach seinem regulären Dienst nachts die Eritreer, provisorisch, ambulant, gefährlich und begründet seiner Frau sein nächtliches Fortbleiben mit Überstunden. Pikant wird der Fall, da seine Frau mit den Ermittlungen des überfahrenen Eritreers beauftragt wird.
Etan verstrickt sich in Lügen, arbeitet bis zur Erschöpfung, besorgt sich auf unorthodoxe Art Medikamente aus dem Krankenhaus. Die Ehe wird auf eine harte Probe gestellt, zumal Etan sich auf eine gewisse Art zu Sirkit hingezogen fühlt.
Die Wende kommt, so scheint es, als Etan Zeuge wird, wie Sirkit in der Werkstatt einen Weißen ersticht, der in Drogengeschäfte involviert ist. Die Drogengangster lassen nicht locker, bedrohen Sirkit, und ein Anruf einer eritreischen Patientin lässt Etan keine Sekunde zögern, Sirkit zu helfen. Es kommt zum Showdown in der Werkstatt ...
Ein Krimi zwischen Leben und Tod, Liebe und Hass, Wut und Vergebung, Gut und Böse.
Armin Neidhardt
KULT[UR]
Foto: Getty Images / AleksandarGeorgiev
Buch-Tipp: Fahrerflucht
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