Da gewesen sein und braun werden. Das ist der einzige Sinn und Zweck des Urlaubs. Jeden Tag an den Strand fahren und sich den besten Liegeplatz zwischen den unzähligen Sonnenschirmen und Handtüchern ergattern. Ansonsten herrscht träge Langeweile. Ein Albtraum: Dazu verdammt mit seinen Eltern in den Urlaub zu fahren und von allen behandelt zu werden wie ein 13-jähriger Junge.
Alex, Werbefachmann und Familienvater zweier pubertierender Kinder, sieht sich unfreiwillig um 30 Jahre zurückversetzt. Dabei wollte er nur noch die letzten Dokumente für die Urlaubsreise zusammenkramen, war an einem alten Fotoalbum hängengeblieben und darüber eingeschlafen... Er landet in dem kuriosesten Traum, den er je hatte: Im Familienurlaub der 80er-Jahre mit Eltern, Oma und Schwester Niki.
Gefangen im Körper des Jugendlichen erlebt Alex den Urlaub mit dem Bewusstsein des erwachsenen Mannes von heute. Shell Atlas statt Navi, Passkontrolle an der Grenze, Lire-Scheine statt Eurocard was für eine Welt. Um nach Deutschland zu telefonieren, muss man eine Telefonzelle finden, um dann bei schlechter Verbindung das Wichtigste zu erzählen, bis alle Münzen durchgeklimpert sind. Alex genervte Bemerkung über das fehlende Smartphone erntet nur verständnisloses Kopfschütteln.
Während die anderen am Strand herumliegen, versucht Alex dem peinlichen Touristengehabe seiner Eltern für einen Moment zu entkommen. Er bleibt an einer heruntergekommenen Bude hängen. Die italienischen Snacks dort schmecken prima und die Bedienung Maria verschlägt ihm den Atem. Nun verspricht der Urlaub endlich spannender zu werden. Alex freundet sich mit den Italienern an und versucht mit ihnen, die Imbissbude wieder in Schwung zu bringen.
Volker Klüpfel und Michael Kobr haben ein heiter-komisches Lesevergnügen geschrieben. Songtitel aus den 80ern als Kapitelüberschriften und private Fotos machen die Karikatur deutscher Urlauber in Italien perfekt.
Christine Bartholomae