Wo und unter welchen Bedingungen wird der größte Teil unserer Gebrauchsgegenstände heute hergestellt? Warum werfen wir vieles davon schon nach wenigen Jahren wieder auf den Müll? Ein abendfüllender Dokumentarfilm mit dem Titel "Kommen Rührgeräte in den Himmel?" nähert sich diesen Fragen auf ungewöhnliche und sehr unterhaltsame Weise.
Nachdem Carmens nagelneuer Mixer bei dem Versuch, einen Kuchen zu backen, den Geist aufgegeben hat, entdeckt sie auf einem Flohmarkt ein Rührgerät aus alten Zeiten. Es heißt RG 28 ein Gerät, das einst in jedem DDR-Haushalt vorhanden war und das international als Design-Klassiker gehandelt wird. Carmen begibt sich auf eine Reise zu den Spuren des RG 28 und trifft dabei ehemalige Mitarbeiter des (abgewickelten) Herstellerwerks, glückliche Besitzer des Geräts, aber auch Soziologinnen, Sammler von Alltagsgut und Kunstprofessoren. Ihre Begegnungen und Gespräche führen Carmen schließlich zu der Frage, ob es ethisch vertretbar ist, unseren Erzeugnissen das zu verweigern, was wir für uns selbst erhoffen: ein langes Leben. Die Dokumentation behandelt das Thema Nachhaltigkeit spielerisch, unterhaltsam und doch tiefgreifend. Sie bietet auch einen Blick in die (ost)deutsche Alltagsgeschichte, aber ganz ohne Weinerlichkeit und DDR-Nostalgie. Ein neugieriger und weltoffener Film mit weltoffenen Protagonisten.
Der Film von Reinhard Günzler erscheint am 31. März als Kauf-DVD bei good!movies/GMfilms/Vertrieb: Indigo. Laufzeit: 94 Minuten.