POKALFINALE DER FRAUEN in Köln
Titelverteidiger VfL Wolfsburg steht zum dritten Mal in Serie im Finale des DFB-Pokals der Frauen. In Köln trifft der VfL am 27. Mai wie im vergangenen Jahr auf den SC Sand. Die Spielerinnen von Trainer Ralf Kellermann drehten im Halbfinale gegen den SC Freiburg einen Rückstand und gewannen 2:1 n.V. (1:1, 0:1). Die eingewechselte Ewa Pajor traf in der 96. Minute zum 2:1 für die Gäste aus Wolfsburg. Zuvor hatte Caroline Hansen (53.) die Führung von Fußball-Nationalspielerin Hasret Kayikci (19.) ausgeglichen. Freiburgs Lena Petermann traf in der Verlängerung den Innenpfosten. Der SC Freiburg scheiterte damit zum fünften Mal in Serie im Halbfinale und muss weiter auf das erste Pokal-Finale der Vereinsgeschichte warten. Vier Mal war der VfL Wolfsburg zu stark, 2014 verlor der SCF im Halbfinale gegen Essen.
Eintracht gleich zum Auftakt gefordert
Die Frankfurter Eintracht stand bereits in der ersten Pokalrunde vor dem Aus und rettete sich beim Drittligisten FC Magdeburg ins Elfmeterschießen, wo das Team von Nico Kovac die besseren Nerven hatte. Auch im weiteren Verlauf hatte es die Eintracht schwer, musste gegen den Ligakonkurrenten FC Ingolstadt abermals ins Elfmeterschießen. Es folgte ein 2:1-Auswärtssieg bei Hannover 96, bevor der 1:0-Erfolg gegen Arminia Bielefeld eine Zitterpartie war. Nochmals ins Elfmeterschießen musste die Eintracht im Halbfinale, als sie am Ende bei Borussia Mönchengladbach siegreich war.
Sonderedition
Eintracht Frankfurt wird das Endspiel gegen Borussia Dortmund in einem Sondertrikot bestreiten. Für die Partie am 27. Mai in Berlin wurde ein weißes Dress entworfen, auf dem alle Details in Schwarz gehalten sind. Auf der Kragenrückseite sind die vier Pokalsiege des Vereins mit den jeweiligen Jahreszahlen (1974, 1975, 1981, 1988) Weiß auf Schwarz abgedruckt.
Als Siebter nach Europa
Platz sieben in der Fußball-Bundesliga könnte in dieser Saison dank des DFB-Pokals wieder zur Teilnahme an der Europa League berechtigen. Die Finalisten Eintracht Frankfurt oder Borussia Dortmund würden sich im Fall des Pokal-Siegs für die Europa League qualifizieren. Doch sollte der Gewinner des Endspiels am 27. Mai den Sprung in die Champions League oder die Europa League geschafft haben, darf auch der Bundesliga-Siebte am Europapokal teilnehmen. In diesem Fall heißt das: Gewinnt Dortmund den Pott, kommt der Siebte auf jeden Fall in die Europa League. Die Regelung gilt seit der Saison 2014/2015 und griff damals sofort: 2015 verlor Dortmund gegen Champions-League-Qualifikant VfL Wolfsburg das DFB-Pokalfinale, wurde aber gleichzeitig Siebter und spielte deshalb in der kommenden Runde in der Europa League. Zuvor war es so, dass der unterlegene Finalist in der Europa League starten sollte.
BVB musste zweimal nachsitzen
Borussia Dortmund startete mit einem souveränen 3:0-Erfolg beim Regionalligisten Eintracht Trier in die Pokalsaison. In der zweiten und dritten Runde hatte der BVB jeweils Heimrecht und musste jeweils ins Elfmeterschießen. Dort setzte er sich zunächst gegen den Zweitligisten Union Berlin, später gegen den Ligakonkurrenten Hertha BSC durch. Im Viertelfinale kam es zu der ungewöhnliche Situation, dass die Partie beim Drittligisten SF Lotte kurzfristig abgesagt werden musste. Das Nachholspiel gewann das Team von Trainer Thomas Tuchel mit 3:0. Zum Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern kam es schließlich in der Allianz Arena. In einem dramatischen Spiel siegte der BVB mit 3:2 und zerstörte damit Bayerns Traum vom Double.
Der deutsche Pokalwettbewerb erlebt seine 75. Saison. Erstmals wurde der Titel 1935 vergeben. Ab 1944 ruhte der Wettbewerb für acht Jahre, um mit Beginn der Saison 1952/1953 neu gestartet zu werden, jetzt unter der offiziellen Bezeichnung DFB-Pokal. 64 Mannschaften sind in der ersten Runde am Start. Darunter sind alle Bundesligisten und Zweitligisten, insgesamt 36 an der Zahl. Hinzu kommen die Verbandspokalsieger der 21 Landesverbände sowie der Meister, Zweit-, Dritt- und Viertplatzierte der Dritten Liga des abgelaufenen Spieljahres. Zweite Mannschaften von Lizenzvereinen sind an den Spielen um den DFB-Pokal nicht teilnahmeberechtigt. Die verbleibenden Plätze werden an die Landesverbände vergeben, die die meisten Herren-Mannschaften im Spielbetrieb haben. Dabei kann jeder Verband höchstens einen weiteren Teilnehmer stellen. Die Entscheidung darüber, welche Verbände eine weitere Mannschaft melden können, trifft derDFB-Spielausschuss auf Grundlage der jeweils aktuellen DFB-Mitglieder-Statistik. Jeder Landesverband muss mit mindestens einer Amateur-Mannschaft vertreten sein. Jeder teilnehmende Club erhält in der ersten Runde zirka 110.000 Euro aus den TV- und Vermarktungserlösen. Die ausgeschüttete Summe pro Verein und Runde steigt im Laufe des Wettbewerbs. So gibt es in der zweiten Runde für jeden Verein rund 250.000 Euro. Die Achtelfinalisten erhalten etwa 540.000 Euro, das Viertelfinale wird mit knapp 1,2 Millionen Euro honoriert. Für das Halbfinale gibt es 1,75 Millionen. Auf das Konto des Siegers wandern am Ende insgesamt mehr als sechs Millionen Euro. Hinzu kommen in jeder Runde die Zuschauereinnahmen, die 50:50 zwischen Heim- und Gastverein nach Abzug der Kosten geteilt werden.
Finale weiter in Berlin
Das DFB-Pokalfinale soll auch in Zukunft alljährlich in Berlin ausgetragen werden. Das hat Reinhard Grindel, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), bekräftigt. "Das DFB-Pokalfinale an einem festen Ort, nämlich in Berlin, auszutragen, ist eine tolle Erfolgsgeschichte, es ist zu einer eigenen Marke geworden", schrieb Grindel kürzlich auf seiner Facebookseite. Das Berliner Olympiastadion sei "als deutsches Wembley längst ein Mythos", so Grindel. Der Vertrag zwischen DFB und der Bundeshauptstadt läuft noch bis zum Jahr 2020. Das Finale wird seit 1985 in Berlin ausgetragen.
Aytekin pfeift
Schiedsrichter Deniz Aytekin wird das DFB-Pokal-Endspiel leiten. Das gab der Deutsche Fußball-Bund bekannt. Der 38-Jährige vom TSV Altenberg in Bayern ist seit 2011 Fifa-Schiedsrichter und pfiff in seiner Karriere bislang 128 Bundesliga-Spiele. "Deniz pfeift eine konstant gute Saison in der Bundesliga", sagte der Chef der DFB-Schiedsrichterkommission, Lutz Michael Fröhlich. "Zudem hat er in seinen drei bisherigen Partien des DFB-Pokals souveräne Leistungen gezeigt, zuletzt im Halbfinale zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt."
SPORT
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