Eine Dachbox fasst zusätzlich Gepäck, wenn es im Auto eng wird. Die Richtige zu finden, ist gar nicht schwer vorausgesetzt, man beachtet Grundlegendes.
Sie sind einfach praktisch: Transportboxen auf dem Dach schaffen Platz für Dinge, die nicht in den Kofferraum passen. Die Auswahl aber ist nur vermeintlich groß, denn das eigene Auto schränkt die Wahl schon mal ein. Drunter ist genauso wichtig wie drauf ohne Träger keine Box. Die Möglichkeiten einer Grundträgeranbringung sind verschieden. Manche Autos haben spezielle Verankerungspunkte, manche eine Regenrinne und andere eine serienmäßige Dachreling. Also heißt es zunächst mal recherchieren, welche Dachboxenhersteller das Passende fürs eigene Auto anbieten. Im Idealfall kommt natürlich alles aus einer Hand, also Träger und Box vom gleichen Anbieter. So etwas findet sich oft im Prospekt der eigenen Automarke. Zu saftigen Preisen dafür mit der Gewissheit, dass alles passt.
Eine Box muss in erster Linie praktisch sein und nicht schön
Preislich attraktiver ist meist der Zubehörhandel oder der Direktvertrieb bei den Herstellern der Dachboxsysteme. Vor dem Kauf ist zunächst die zulässige Dachlast des eigenen Autos in Erfahrung zu bringen. Bei vielen Autos ist schon bei 75 bis 80 Kilogramm Schluss. Da die Box und ihr Grundträger schon einiges auf die Waage bringen, ist das maximale Zuladungsgewicht schnell erreicht. Es bringt also nichts, sich eine 60 Kilogramm tragende Box anzuschaffen, wenn nur noch 40 Kilo Zuladung drin sind, ohne die Dachlast zu überschreiten.
Nicht zu unterschätzen ist die zu erwartende Gesamthöhe. Klassiker: Wer in der Tiefgarage seine neue Dachbox erstmontiert, erlebt womöglich bei der Ausfahrt sein blaues Wunder. Unbedingt vorher mit dem Zollstock prüfen! Auch sollte die Länge des Dachs in den Kaufentscheid einfließen. Zu weit überstehende Dachboxen erhöhen schließlich den Spritverbrauch und verändern das Fahrverhalten.
Ganz vermeiden lässt sich das Überstehen vor allem bei Limousinen oder Coupés aber nicht. Rechtlich gesehen ist das aber kein Problem. Nach § 30c der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung dürfen am Umriss der Fahrzeuge keine Teile so hervorragen, "dass sie den Verkehr mehr als unvermeidbar gefährden". Keines der in Deutschland angebotenen Modelle läuft Gefahr, dies zu tun.
Ist soweit alles abgeklärt, geht es um die Box selbst und um ihre Ausstattung. Gut, wenn sie sich sowohl für die Sommerferien als auch für den Winterurlaub eignet. Manche Hersteller bieten für den Ski-Transport spezielle Befestigungseinsätze an, die sich bei Nichtgebrauch entfernen lassen. Wer im Sommer eher Kleinteiliges fürs Camping kutschiert, legt Wert auf flexibel einbaubare Trennwände innerhalb der Box. Grundsätzlich empfehlenswert: Antirutschmatten und mitgelieferte Zurrmittel. Eine Box muss nicht schön sein, sondern praktisch. Damit zum wichtigen Aspekt der Montagetechnik: Es gibt mehrere Arten, eine Box am Grundträger zu befestigen und bei Nichtgebrauch zu entfernen. Manche Hersteller haben sich spezielle Schnellverschluss-Systeme patentieren lassen. Bei Schraubsystemen dagegen sind automatische Drehmomentbegrenzungen empfehlenswert. Nach fest kommt schließlich ab, so die alte Handwerksregel. "Durchgeknallte" Schrauben jedenfalls machen ein Befestigungssystem unbrauchbar.
Ebenfalls erhältlich: U-Bügel-Systeme, die an der Dachbox angeschraubt werden. Sie gelten als stabil, haben aber einen Nachteil: Einmal gebohrt, passen die Löcher nur zum Aufbau auf dem momentan genutzten Träger. Bei einem Fahrzeugwechsel ist unter Umständen neu zu bohren. Das Verriegelungssystem entscheidet in der Regel auch darüber, ob man zur Montage in Familienstärke antreten muss, oder ob eine Person allein genügt. Auch das lässt sich vor dem Kauf klären. Die meisten Hersteller stellen im Internet ihre Aufbauanleitungen zum Download bereit.
Alex Mannschatz