Vielerorts sind im Saarland beeindruckende Spuren der Kelten und Römer zu besichtigen. Hier eine Auswahl der spannendsten Ausgrabungen.
Keltischer Ringwall Otzenhausen
Eine der eindrucksvollsten Befestigungsanlagen in Europa ist der Keltische Ringwall in Otzenhausen. Er wurde im ersten Jahrhundert vor Christus erbaut. Seine bis heute noch zum Teil zehn Meter hohen Mauern zeugen von dem gewaltigen Ausmaß dieses Schutzwalls. Forschungen zufolge geht man davon aus, dass es sich hierbei um eine befestigte Siedlung handelte, die als Macht- und Verwaltungssitz eines Fürsten diente. Neueste Attraktion ist der original getreue Nachbau eines keltischen Dorfes. Neben Führungen werden Veranstaltungen, Workshops und Vorträge angeboten.
Kontakt: Gemeinde NonnweilerTelefon 06873-660-19, www.keltenring-otzenhausen.de
Römische Villa Nennig
Besonders durch den gut erhaltenen und einzigartigen Mosaikfußboden ist die römische Villa in Nennig bekannt. Der etwa 160 Quadratmeter große Boden ist der größte und schönste und vor allem am besten erhaltene Fußboden aus römischer Zeit nördlich der Alpen. Die bunten Mosaike zeigen Szenen aus dem Amphitheater-Leben. Mit einer Gesamtlänge von rund 600 Metern ist die Villa zu Nennig kein normaler Bau, sondern gehört zur Art der Prachtvillenbauten. Mit ihrer Ausstattung und Größe übertrifft sie alle bislang gefundenen Villen im Moselraum.
Kontakt: Römische Villa Nennig
c/o Stiftung Saarländischer Kulturbesitz Saarbrücken, Römerstraße, 66706 Perl-Nennig, Telefon 06866-1329
www.kulturbesitz.de/museen/roemische-villa-nennig.html
Der römische Vicus "Wareswald"
Am Schaumberg kreuzten sich einst die beiden bedeutendsten Fernstraßen aus römischer Zeit zwischen Metz und Mainz, Trier und Straßburg. Am Kreuzungspunkt entstand etwa in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts nach Christus eine gallo-römische Siedlung. Es wurden verschiedene Räume und Gebäude freigelegt. Besonders interessant sind die großen, zumeist luxuriös ausgestatteten Räume mit Fußbodenheizung und Wandmalerei. Neben kostenlosen Führungen werden Projekte für Schulklassen und verschiedene Themenvorträge angeboten.
Kontakt: Projektleiter Dr. Klaus-Peter Henz, Industriestraße 14, 66636 Tholey, Telefon 06853-8540749
www.terrexggmbh.de
Römermuseum Homburg-Schwarzenacker
Unter Kaiser Augustus wurde die Handelsstadt in der Nähe von Homburg gegründet und fiel 275/276 n. Chr. den Alemannen zum Opfer. Kellergewölbe und einige Gebäudefassaden blieben von der einstigen italiensch-römischen Stadt übrig und sind bis heute in einem Freilichtmuseum in Homburg-Schwarzenacker zu besichtigen. Besonders interessant ist das vornehm ausgestattete "Haus des Augenarztes" sowie das Säulenkellerhaus. Die große Parkanlage beherbergt einen rekonstruierten gallo-römischen Umgangstempel, der dem Gott Merkur gewidmet war.
Kontakt: Römermuseum Homburg-Schwarzenacker, Homburger Straße 38,66424 Homburg, Telefon 06848-730777
info@roemermuseum-schwarzenacker.de
www.roemermuseum-schwarzenacker.de
Villa Borg
Die in Europa einmalige Ausgrabungsstätte Villa Borg im Landkreis Merzig-Wadern veranschaulicht auf spannende und komplexe Weise das römische Leben in dieser Umgebung. Es wurden nicht nur Gebäude detailgetreu rekonstruiert, sondern auch eine eindrucksvolle Gartenanlage erbaut, die das Gesamtbild dieser Grabungsstätte, an der bis heute aktiv gegraben wird, abrundet. Die Villa Borg zählt zu den größten Gutshöfen im Saar-Mosel-Raum. Sie gehört zur Sorte der sogenannten Längsaxialien Villen. Ein besonderes Highlight der Villa ist das sogenannte Villenbad, ein privater Baderaum, der sich durch den individuellen Geschmack und Stil der Bauherren von klassischen, frei zugänglichen Thermenanlagen unterscheidet.
Kontakt: Archäologiepark Römische Villa Borg, Im Meeswald 1, 66706 Perl-Borg,Telefon 06865-91170
info@villa-borg.de
www.villa-borg.de/Die-Villa-Borg
Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim
Im Unesco-Biosphärenreservat Bliesgau liegt der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim auf der deutsch-französischen Grenze. 1987 wurden auf der deutschen Seite die Reste einer römischen Villa gefunden und zum Teil rekonstruiert. Mit einer Gesamtfläche von etwa sieben Hektar gehört sie zu einer der größten ihrer Art im Saar-Mosel-Raum. Einzigartig ist der Nachbau eines der keltischen Hügelgräber. Besucher können in das Grab der keltischen Fürstin von Reinheim hinabsteigen und den Grabhügel von innen besichtigen. Das Grab der keltischen Fürstin gehört zu einem der bedeutendsten Funde keltischer Zeit in Mitteleuropa.
Neben Führungen bietet der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim auch Workshops zu gallo-römischen Themen an sowie Bildungs- und Erlebnisangebote für Schulen und andere Gruppen.
Kontakt: Stiftung Europäischer Kulturpark Bliesbruck-ReinheimRobert-Schumann-Straße 2, 66453 Reinheim, Telefon 06843-900211
www.europaeischer-kulturpark.de
Zusammengestellt von Lisa Fetzer
WISSEN
Georg Knoll
Reise durch die Zeit
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