Ein Jahr hatte das Saarland turnusgemäß den Vorsitz der Verbraucherschutz-Ministerkonferenz und dabei aus Sicht des Vorsitzenden Ministers Reinhold Jost einiges erreicht. So habe sich das Saarland lange für die sogenannten Musterfeststellungsklage stark gemacht, bereits vor zwei Jahren einen Antrag vorgelegt. Nun ist diese Form der Klage möglich, „ein bisschen mehr Waffengleichheit zwischen Großkonzernen und Verbrauchern", sagt Jost.
Wenn mehrere Verbraucher einer Klage beitreten, wird ein Fall verhandelt, die Entscheidung für die übrigen gleichgelagerten Fälle übernommen, sodass nicht jeder einzelne quasi von vorne beginnen muss. Das Saarland hat sich zudem dafür eingesetzt, Kinder vor falschen Werbebotschaften zu schützen, speziell vor Werbung für ungesunde Lebensmittel, wobei dort der Bund in der Pflicht ist. Zudem kämpft Jost für die Langlebigkeit von Elektrogeräten und fordert eine Verlängerung der Gewährleistungsfristen. Außerdem soll es ein automatisiertes Entschädigungsverfahren für Flug- bzw. Bahngäste geben, wonach bei Verspätungen oder Ausfällen automatisch aufgrund vorliegender Buchungsdaten gezahlt wird. Grünen-Landeschef Markus Tressel begrüßt dies, fordert vom Minister aber, dies im Land, beim SaarVV, umzusetzen. Statt umständlich auf dem Postweg sollten Ansprüche mittels Smartphone-App oder zumindest per E-Mail möglich sein.