Das Partei-Ausschlussverfahren der SPD um den früheren Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin geht in die nächste Runde: Ein parteiinternes Gericht hat entschieden, dass die SPD den umstrittenen Buchautor rauswerfen darf. Bekannt geworden war dieser vor allem mit Titeln wie „Deutschland schafft sich ab" und „Feindliche Übernahme – Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht". Nach Einschätzung des für sein Ausschlussverfahren zuständigen Parteigerichts habe Sarrazin der SPD „schweren Schaden" zugefügt. Er habe mit seinen islamkritischen Thesen „erheblich gegen die Grundsätze der Partei verstoßen". Sarrazin, der mehrere Bücher veröffentlichte, beschreibe in Deutschland lebende Muslime als „weniger wertvoll" und „gefährlich", heißt es in der Entscheidung. Das sei „klar rassistisch".
Sarrazins Anwalt kündigte Berufung dagegen an. Sarrazin werde notfalls durch alle Instanzen bis zum Bundesverfassungsgericht gehen.