Action in noch nie dagewesener Optik: „Gemini Man". Die Geschichte um einen Auftragskiller mit Will Smith in einer außergewöhnlichen Doppelrolle kommt am 3. Oktober in die Kinos.
Henry Brogan (Will Smith) ist der Beste – davon ist der Auftragskiller im Ruhestand selbst ziemlich überzeugt. Und seine Erfolgsbilanz scheint ihm auch recht zu geben. Jahrzehnte ist es schon her, dass Henry für eine Regierungsorganisation tötete. Eigentlich will er nun ein friedliches Leben führen. Doch dann taucht eines Tages ein junger Mann auf, der es ganz offensichtlich auf ihn abgesehen hat. Auch wenn sein letzter Einsatz schon lange zurückliegt, weiß sich Henry zu wehren – was den jungen Killer irritiert: Denn irgendwie hat er das Gefühl, dass Henry jeden seiner Schritte vorhersehen kann, schon vorher weiß, wie er agieren wird.
„Gemini Man" ist ein rasanter Actionfilm, der auf technischer Ebene Maßstäbe setzt: Er kommt nicht nur in 3D in die Kinos, er wird auch mit einer Auflösung von 120 Bildern pro Sekunde gezeigt. Zum Vergleich: Ein klassischer Kinofilm hat 24 Bilder pro Sekunde. Diese Technik verspricht Aufnahmen von einer bislang kaum gesehenen Schärfe; sie sollen den Zuschauer förmlich in die Actionszenen hineinziehen. Die wenigen, die den Film in dieser Qualität schon gesehen haben, äußerten sich begeistert. Allerdings haben längst nicht alle Säle die Technik, Filme mit 120 Bildern pro Sekunde und in 3D zu zeigen. Es lohnt sich also, sich bei der Auswahl eines Kinos genau zu informieren.
Henrys Verfolger ist – das merkt er bei einer näheren Begegnung – so etwas wie das jüngere Alter Ego von ihm selbst. Ganz offensichtlich hat Henrys Auftraggeber ihn vor 25 Jahren heimlich klonen lassen, damit er die Stelle von ihm einnehmen kann. Der „Junior" genannte genetische Zwilling hat nicht nur all dessen Fähigkeiten, er hat auch eines nicht, das Henrys Auftraggeber als Problem sieht: seinen Schmerz. Gespielt wird der Klon ebenfalls von Will Smith. Mit Hilfe digitaler Bildbearbeitung hat Peter Jacksons Firma für visuelle Effekte, Weta Digital, den 1968 geborenen Schauspieler für diese Szenen um 25 Jahre jünger werden lassen – ein fantastischer Effekt.
Ist der Gegner überhaupt noch ein Gegner?
Nachdem Henry von der Identität seines Gegners erfahren hat, zögert er, ihn einfach zu töten. Und gleichzeitig stellt sich die Frage: Ist der Gegner überhaupt noch ein Gegner?
Die Idee, dass ein Killer von sich selbst gejagt wird, ist nicht neu. So soll etwa in „Looper" (2012) der Auftragskiller Joe (Joseph Gordon-Levitt) sein 30 Jahre älteres Ich
(Bruce Willis) töten, das auf eine Zeitreise in die Vergangenheit geschickt wurde. Und auch das Motiv des Klonens kommt in zahlreichen Filmen vor. In „Die Insel" (2005) etwa spielt Ewan McGregor einen Klon, der ein eigenständiges Leben führen will, statt als lebendes Ersatzteillager für einen anderen Menschen herhalten
zu müssen.
Für „Gemini Man" zeichnet ein illustres Team verantwortlich: Produzent Jerry Bruckheimer kann auf zig Filme zurückblicken, seien es die ersten beiden „Beverly Hills Cop"-Filme (1984 und 1987) „Top Gun" (1986), „Pearl Harbour" (2001) oder die „Fluch der Karibik"-Reihe (2003 bis 2017). Regisseur Ang Lee ist für eine ganze Reihe unterschiedlicher Filme bekannt. Zu den bedeutsamsten dürften „Tiger and Dragon" (2000), „Brokeback Mountain" (2005) und „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger" (2012) gehören. Und zu Will Smith muss man wirklich nicht viel sagen: Die „Men in Black"-Reihe (1997, 2002 und 2012) etwa dürfte den meisten ein Begriff sein.