02.01.2019
Container über Bord
Auf dem Weg vom belgischen Antwerpen nach Bremerhaven hat das Containerschiff „MSC Zoe" in der stürmischen Nordsee Anfang Januar 345 Behälter verloren. Das deutsche Havariekommando in Cuxhaven war zunächst von 286 verlorenen Containern ausgegangen. Die meisten Container waren am 2. Januar im Norden der niederländischen Wattenmeerinseln und vor der Insel Borkum gesunken. Viele Boxen brachen nach dem Sturz ins Wasser auseinander. Das sei erwartet worden, sagte ein Sprecher des niederländischen Ministeriums für Wasserwirtschaft in Den Haag: „Der Fall der Container vom Schiff auf den Meeresboden ist mit einem Sturz vom zwölften Stock eines Hochhauses vergleichbar."
In der Folge war tonnenweise Müll an die Strände der ostfriesischen Inseln angespült worden, darunter Kriegsspielzeug, Plastikschrott und Verpackungsreste. Vermisst wurden jedoch zwei Container mit gefährlichen Stoffen wie giftigen Chemikalien und Batterien. Auch Taucher von Greenpeace hatten vergeblich danach gesucht.
Mit Sonargeräten vor der Emsmündung sowie nördlich der niederländischen Wattenmeerinsel Terschelling waren die Objekte auf dem Meeresboden verortet worden. An der deutschen Küste befürchteten Fischer eine unkontrollierte Verteilung der Bruchstücke durch Stürme und Strömungen. Das könnte zu gefährlichen Situationen beim Schleppen der Netze führen. Bis Mitte Mai konnten etwa 85 Prozent der gesunkenen Container geborgen werden. Niederländische Wissenschaftler fürchten, dass ein Teil der Ladung noch lange Zeit im Meer treibt und möglicherweise Jahre später angeschwemmt wird, wie der Rundfunksender NOS berichtete. Je nach Material und Gewicht landeten Ladungsteile nicht auf dem Meeresboden, sondern würden von der Strömung kilometerweit mitgetrieben.
Was die „MSC Zoe" genau geladen hatte, unterliege teilweise dem Betriebsgeheimnis der Reederei und der Hersteller der transportierten Waren und könne nicht veröffentlicht werden, erklärte die niederländische Wasserbehörde. Auf eine Klage niederländischer Medien sei lediglich ein Teil der davon nicht betroffenen Informationen zur Ladung zugänglich gemacht worden.
15.01.2019
Rekord-Schneemassen
Dauerschnee in den Alpen hat in den ersten beiden Januarwochen für Wetterrekorde gesorgt. „Wir haben schon jetzt an sechs Wetterstationen historische Niederschlagsrekorde", sagte Andreas Friedrich, Sprecher des Deutschen Wetterdienstes, am 15. Januar. In den bayerischen Orten Reit im Winkl, Kiefersfelden, Siegsdorf, Sigmarszell, Mittenwald und Holzkirchen seien die historischen Höchstwerte für Januar bereits zu diesem Zeitpunkt übertroffen. In Kiefersfelden wurde mehr als das Dreifache des vieljährigen Durchschnittswerts an Niederschlägen verzeichnet.
Auch in Österreich wurden Rekorde gebrochen. Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik mitteilte, fielen in Hochfilzen in Tirol seit dem 1. Januar 451 Zentimeter Neuschnee – ein neuer 15-Tage-Rekord seit dem lokalen Messbeginn im Jahr 1971.
03.01.2019
China erobert den Mond
China hat direkt zu Jahresbeginn Raumfahrtgeschichte geschrieben, denn es war das erste Mal, dass eine Sonde auf der von der Erde abgewandten Seite des Mondes aufsetzte. Eine besonders anspruchsvolle Mission, denn auf der Rückseite des Mondes kann keine direkte Funkverbindung zur Erde aufgebaut werden. Die Chinesen hatten daher zuvor einen Übertragungssatelliten in eine entsprechende Position gebracht. Die Volksrepublik hat weitere Pläne und will 2030 ihren ersten Astronauten auf den Mond senden.
Die Raumfahrzeuge das Landes sind nach einer alten Legende benannt, wonach der „Jadehase" (Yutu) der Mondfee „Chang’e" auf dem Erdtrabanten Gesellschaft leistet. „Chang’e 4" hatte auch Saatgut geladen. Damit wollen die Forscher zunächst prüfen, ob Gemüseanbau in einer geschlossenen Umgebung bei der niedrigen Schwerkraft der Mondoberfläche möglich ist. Weiter geplant waren unter anderem Experimente mit niedrigen Radiofrequenzen. Ohne die Erdatmosphäre und andere Störungen können Astronomen besser Signale auffangen und hoffen auf neue Erkenntnisse über die Entstehung der Sterne.
25.01.2019
Trump legt Amerika lahm
Fünf Wochen lang waren Teile der US-Regierung wegen der Auseinandersetzung über die Grenzsicherung lahmgelegt gewesen. US-Präsident Donald Trump hatte sich geweigert, ein Budgetgesetz für mehrere Ministerien und deren untergeordnete Behörden zu unterzeichnen, wenn darin nicht 5,7 Milliarden Dollar (rund fünf Milliarden Euro) für den Bau einer Grenzmauer eingeplant würden. Um das Geld für die Mauer zu bekommen, ist Trump im US-Kongress auf Stimmen der Demokraten angewiesen. Die halten die Mauer für ein unmoralisches und ineffektives Mittel gegen illegale Grenzübertritte. Der Streit kam nach Angaben aus dem Weißen Hauses die Steuerzahler teurer zu stehen als die von Trump geplante Mauer: Die Kosten für den Shutdown überstiegen demnach die von Trump geforderte Summe von 5,7 Milliarden Dollar. Etwa 800.000 Bundesangestellte waren seit dem 22. Dezember im Zwangsurlaub oder mussten ohne Gehalt arbeiten. Ende Januar blieb bei vielen Staatsbediensteten zum zweiten Mal in Folge das Gehalt aus, das sonst alle zwei Wochen gezahlt wird. Zum Teil waren die Betroffenen auf Lebensmittelspenden und Mahlzeiten in Hilfsküchen angewiesen. Wichtige Behörden wie die für Strafverfolgung, Grenzschutz oder Flugsicherheit arbeiten während eines Shutdowns eigentlich weiter, also etwa Fluglotsen, FBI-Agenten und Grenzbeamte. Bundesbehörden warnten vor Sicherheitsrisiken.
07.01.2019
Biografien räumen ab
Der Golden Globe für das beste Drama ging in diesem Jahr an den Film „Bohemian Rhapsody" über Queen-Frontmann Freddie Mercury. Insgesamt gewann das Werk von Bryan Singer zwei Trophäen: Hauptdarsteller Rami Malek (37) holte auch die begehrte Auszeichnung als bester Schauspieler in einem Filmdrama. In der Kategorie Beste Komödie/Musical gewann Peter Farrellys „Green Book" über Rassismus in den USA in den 1960er-Jahren den Hauptpreis. Die deutschen Nominierten gingen dagegen leer aus. Bei der Verleihung gab es noch weitere Preise für „Green Book": Als bester Nebendarsteller gewann Mahershala Ali seine erste Golden-Globe-Trophäe. In der Filmbiografie spielt er einen schwarzen Jazz-Pianisten, der in den 60er-Jahren mit seinem weißen Chauffeur, gespielt von Viggo Mortensen, durch die US-Südstaaten reist. Auch die Auszeichnung für das beste Drehbuch ging an den Film.
Die 71-jährige Hollywoodlegende Glenn Close hingegen freute sich über die Auszeichnung als beste Schauspielerin in einem Drama. Sie holte ihren dritten Golden Globe für ihren Part in „Die Frau des Nobelpreisträgers". Closes britische Kollegin Olivia Colman nahm eine Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin in der Sparte Komödie/Musical mit nach Hause. Sie spielt in der Tragikomödie „The Favourite – Intrigen und Irrsinn" von Yorgos Lanthimos die britische Queen Anne im frühen 18. Jahrhundert. Auch bei den Männern gewann ein Brite: Christian Bale wurde für seine Rolle als ehemaliger US-Vizepräsident Dick Cheney in der Politsatire „Vice" mit dem Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie geehrt. Sängerin Lady Gaga (32) wiederum konnte über einen Golden Globe für den besten Filmsong jubeln. Der Verband der Auslandspresse würdigte das Lied „Shallow" aus dem Musikdrama „A Star Is Born". Lady Gaga teilt sich den Preis mit Mark Ronson, Anthony Rossomando und Andrew Wyatt. Als bester Regisseur gewann der Mexikaner Alfonso Cuarón für das Schwarz-Weiß-Drama „Roma". Er holte mit dem Werk über das Leben von Haushälterinnen im Mexiko der 70er-Jahre auch den Preis in der Sparte „Bester nicht-englischsprachiger Film".
01.01.2019
Van Gerwen –Herr der Pfeile
Der Niederländer Michael van Gerwen hat seine Vormachtstellung in der Darts-szene über den Jahreswechsel 2018/19 wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt und ist souverän zu seinem dritten Weltmeistertitel-Titel gestürmt. Der 29 Jahre alte Niederländer schlug im Finale seinen Herausforderer Michael Smith aus England überraschend deutlich mit 7:3 und ist damit der erst zweite Spieler nach dem längst zurückgetretenen Ausnahmespieler Phil Taylor, der beim Weltverband PDC mindestens drei Weltmeister-Titel gewinnen konnte.
So ungefährdet wie „Mighty Mike" hatte sich selten ein Spieler im Londoner Alexandra Palace den begehrtesten Titel im Dartssport geholt. Van Gerwen verlor in sechs Partien gerade einmal acht Sets. Der Darts-Dominator gewann neben dem WM-Pokal, der Sid-Waddel-Trophy, auch ein Rekord-Preisgeld von 500.000 Pfund, also umgerechnet knapp 600.000 Euro. Er bestieg damit nach 2014 und 2017 erneut den Thron und stand zu Jahresbeginn damit so unangefochten wie selten zuvor an der Spitze der Weltrangliste, die er zu diesem Zeitpunkt seit exakt fünf Jahren ohne Unterbrechung anführte.
27.01.2019
Medaille nur knapp verpasst
Der deutsche Handball war ein Gewinner der Weltmeisterschaft. Die Euphorie rund um die Mannschaft nahm bei der WM im heimischen Land unerwartete Dimensionen an: „Das erinnert mich jetzt fast noch mehr an das Fußball-Märchen 2006", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning. Die Hallen waren mit insgesamt 900.000 Zuschauern so voll wie noch nie, die TV-Quoten kletterten in ungeahnte Höhen. Bei der Niederlage im Halbfinale gegen Norwegen (11,91 Millionen) saßen beinahe doppelt so viele Menschen vor den TV-Geräten wie beim Eröffnungsspiel gegen Korea (6,11 Millionen). Dass das Team am Ende ohne Medaille blieb, änderte nichts an der positiven Gesamtbilanz. Im Halbfinale unterlag man gegen Norwegen, im Spiel um Platz drei siegte in allerletzter Sekunde Frankreich. Weltmeister wurde Dänemark.
27.01.2019
In Papas Fußstapfen
Josef Ferstl hat Skigeschichte geschrieben und als erster Deutscher den Super-G auf der Streif in Kitzbühel gewonnen. Der 30-Jährige verwies Ende Januar mit einer famosen Leistung Johan Clarey aus Frankreich (+0,08 Sekunden) und den Südtiroler Dominik Paris (+0,10) auf die weiteren Plätze.
„Unfassbar, was soll ich da sagen?", meinte der überwältigte Sieger. Ein Jahr nach dem Abfahrts-Coup seines derzeit verletzten Teamkollegen Thomas Dreßen gelang dem Sportler des SC Hammer in Kitzbühel die nächste Sensation, die dem zuletzt gebeutelten Deutschen Skiverband neuen Schwung gab. Auch Dominik Schwaiger überzeugte mit einem zwölften Platz.
Ferstl war mit der Startnummer 1 ins Rennen gegangen, im Super-G traditionell die ungünstigste. Dennoch gelang ihm ein starker Lauf und nach bangem Warten der zweite Weltcup-Sieg seiner Karriere nach dem Super-G-Erfolg von Gröden aus dem Dezember 2017. Vor genau 40 Jahren hatte Ferstls Vater Sepp die Abfahrt in Kitzbühel gewonnen. Auch Christian und Felix Neureuther sind ein Vater-Sohn-Duo mit Siegen in Kitzbühel.
17.01.2019
Grewenig wird gegangen
Noch vor der persönlichen Verkündung erfahren Medien, dass Meinrad Maria Grewenigs Vertrag nicht verlängert wird. Dies ist ein Affront gegen den Generaldirektor und Geschäftsführer der landeseigenen Gesellschaft Weltkulturerbe Völklinger Hütte, der in 20 Jahren die ehemalige Hütte zu einem wahren Besuchermagneten entwickelte. Immerhin dürfte die Höhe seines Ruhestandgehaltes ihm das Vorpreschen des damaligen Kulturministers und heutigen Fraktionschefs Ulrich Commerçon (SPD) versüßen: Von rund 75 Prozent seines Monatsgehaltes von mehr als 14.000 Euro ist die Rede. Allgemein wird ein Zerwürfnis als Ursache der Causa Grewenig zwischen dem früheren Minister und dem Generaldirektor als Ursache genannt. Von „Illoyalität, Versteckspiel und Rumtrickserei" des Kulturmanagers ist gar die Rede. Angeblich soll Grewenig Vorgaben des Aufsichtsrates zur finanziellen Lage der gemeinnützigen GmbH nicht umgesetzt haben. Grewenig selbst scheint es mit Fassung zu tragen: Er lässt verlauten, das Trennungsgespräch sei „gut und angenehm" verlaufen. Seine letzte große Ausstellung „Pharaonengold" lockte zahlreiche Besucher an.
17.01.2019
Peterhof als Filmkulisse
Rund 60 Jahre reicht die Geschichte des „Immenhofs" zurück. 1955 kam der erste Film der Reihe mit großem Erfolg ins Kino. Nun kehrte die Saga am 17. Januar auf die Leinwand zurück – mit saarländischer Beteiligung. Von den 40 Drehtagen, die für den Streifen nötig waren, wurden elf im Saarland gefilmt. Als Kulisse diente im Sommer 2018 das Gestüt Peterhof in Perl-Borg. Dabei ist auch einer von Deutschlands bekanntesten Schauspielern vor Ort: Heiner Lauterbach, der in „Immenhof – Das Abenteuer eines Sommers" den Schurken gibt, sorgt für ordentlich Medienrummel und ein gerüttelt Maß an Promi-Faktor. Von der Schönheit und Weite des Saarlandes kann man sich also beim Kinostart überzeugen. Laut Uwe Conradt, im Januar noch Geschäftsführer der Saarland Medien GmbH und inzwischen neuer Saarbrücker OB, waren die Dreharbeiten ein echter Glücksfall: „Andere Filmförderungen haben Hunderttausende in diesen Film gesteckt und hatten weniger Drehtage als wir in ihrem Bundesland." Die Saarland Medien selbst fördert den Dreh mit 10.000 Euro – auch vor dem Hintergrund, dass Filmdrehs eine Investition in Tourismus sein könnten.
08.01.2019
Bosch baut ab
Einst waren es weit mehr als 5.000 Mitarbeiter, heute sind es nur noch rund 4.100. Wie ein Sprecher von Bosch in Homburg Anfang des Jahres mitteilt, wurden 2018 rund 400 Arbeitsplätze abgebaut. Grund für den Rückgang ist vor allem die Krise nach dem Diesel-Skandal. Insgesamt trifft es in den Werken im Saarland und in Bamberg 600 Menschen. In Homburg werden 300 befristete Arbeitsverträge nicht verlängert, die restlichen 100 Stellen fallen durch Vorruhestandsregelungen und normale Fluktuation weg. Vor Ort werden ausschließlich Dieseleinspritzsysteme hergestellt. Die IG Metall drängte darauf, neue Produkte in die Saarpfalz zu bekommen, um weiterem Abbau entgegenzuwirken. Ralf Reinstädtler, erster Bevollmächtigte der IG Metall Homburg-Saarpfalz, sieht den Standort sogar auf Dauer in Gefahr. Wie sich später herausstellt, zu Recht, denn die Zahl der Mitarbeiter in Homburg wird wohl noch weiter zurückgehen.
15.01.2019
Lebenslang für Todesschützen
Im Mai 2018 tötet ein Vater und Großvater zwei Menschen und verletzt zwei weitere schwer. Der 59 Jahre alte Deutsch-Russe taucht damals ungebeten auf der Feier zum 60. Geburtstag seiner Ex-Frau auf. Diese und seine schwangere 30-jährige Tochter überleben den Angriff. Sein Sohn und sein Schwiegersohn kommen den Frauen zur Hilfe – und werden damit selbst zu Opfern. Der Deutsch-Russe schießt nach den Ermittlungen gezielt in die Oberkörper der beiden Männer. Im Januar 2019 kommt es zum Prozess, an dessen Ende das Landgericht Saarbrücken den Angeklagten zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und zudem eine besondere Schwere der Schuld feststellt.
Die Richter begründen ihr Urteil mit den niedrigen Beweggründen des Täters – aus Hass gegen seine Familie. Teilweise habe er auf seine Kinder mit dem Gürtel eingeprügelt. Bis seine Frau sich trennte und es zur Scheidung kam. Nach den Schüssen auf seine Frau habe er zu ihr gesagt: „Jetzt stirbst Du. Und bist selbst schuld." Danach habe er ihr angeboten, dass sie ihn mit der noch immer geladenen Pistole erschießen könne. Doch sie lehnte ab.
15.01.2019
Leder mit Plüsch
Wolfgang Joop verteilte Bussis, Michael Michalsky hielt eine politische Ansprache: Das neue Jahr hat in Berlin gleich mit einem Stelldichein der Mode-Prominenz begonnen. Wieder einmal hatte Berlin im Januar die Fashion Week zu Gast. Die großen Mode-Labels zogen am Ende eine positive Bilanz und feierten sich in Pressemitteilungen. Für die Besucher gab es gleich mehrere skurrile Highlights. Die österreichische Modedesignerin Lena Hoschek präsentierte Mode, die an ein Sado-Maso-Studio erinnerte: Hoschek ließ sich von einem Besuch bei einer bekannten Pariser Domina inspirieren, das erklärte die schwarzen Ledergeschirre über tüllbedeckten Brüsten und die überdimensionierten Reißverschlüsse, die knappe Shorts zierten.
In einer alten Brauerei in Neukölln zeigte die österreichische Designerin Marina Hoermanseder ihre neue Kollektion. Sie setzte auf knallige Farben, lässige Sweater und hautenge Röcke. Bei den Materialien setzte die Designerin auf Gegensätze – und kombinierte zum Beispiel Leder mit Plüsch. Eines der Models sauste mit Rollschuhen über den Laufsteg.
21.01.2019
Frauentag wird Feiertag
Gute Nachrichten für Arbeitnehmer in der Hauptstadt: Demnächst haben sie einen zusätzlichen freien Tag im Monat März. Berlin gehört zu den Bundesländern mit den wenigsten Feiertagen. Vorausgegangen waren in der Hauptstadt monatelange Debatten mit zahlreichen Terminvorschlägen. Wirtschaft und Kirchen plädierten für den Reformationstag am 31. Oktober, der Beauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Tom Sello, für den 9. November als Tag des Mauerfalls. Regierungschef Michael Müller (SPD) brachte in Erinnerung an die Märzrevolution 1848 den 18. März ins Spiel. Auslöser der Debatte waren die Nordländer, die den Reformationstag am 31. Oktober zum gesetzlichen Feiertag erklärt hatten. Daraufhin kamen auch in Berlin Diskussionen über einen zusätzlichen arbeitsfreien Tag auf – die der Senat so nicht gewollt habe, wie der Regierende Bürgermeister Müller einräumte. „Das ist nichts, was wir herbeigesehnt haben." Aber nach der Festlegung der Nordländer hätten ihn Journalisten angerufen und gefragt, wann Berlin nachziehe. „Damit hatten wir die Feiertagsdebatte. Sie war dann auch nicht mehr wegzubekommen." Ab 2020 ist der 8. März Frauentag.
03.01.2019
Steuer verdreifacht
Ab Januar 2019 steigt die Zweitwohnungssteuer auf 15 Prozent der Nettokaltmiete. Geringer Trost: Der neue Satz ist immer noch niedriger als etwa in Potsdam oder München. Berlin verdreifacht damit die Zweitwohnungssteuer. Zudem soll die Abgabe künftig sofort fällig werden und nicht wie bisher erst nach einem Jahr. Das beschloss das Abgeordnetenhaus. Der rot-rot-grüne Senat verspricht sich von der Gesetzesänderung in erster Linie, dass mehr Menschen ihren Hauptwohnsitz in Berlin anmelden, nicht zuletzt Studenten. Das hätte Mehreinnahmen aus anderen Steuern und dem Länderfinanzausgleich zur Folge. Höhere Einnahmen aus der Zweitwohnungssteuer selbst, die zuletzt um die drei Millionen Euro jährlich einbrachte, seien nicht das Hauptziel.
01.01.2019
Wuffi muss an die Leine
Am 1. Januar tritt in Berlin die sogenannte Hundeverordnung in Kraft. Seitdem müssen Berliner Hundehalter ihre Vierbeiner an der Leine führen. Wer es weiterhin „Oben ohne" mag, muss eine Prüfung ablegen.
110 Euro müssen Frauchen oder Herrchen ausgeben, wenn ein braver Hund ab dem neuen Jahr zumindest auf unbelebten Gehwegen noch leinenlos laufen soll. Sonst gilt: Leinenzwang beim Gassi gehen!
Bereits 2017 hatte der Berliner Senat strengere Regeln für die Halter der rund 105.000 Hauptstadt-Hunde umgesetzt. Damals wurde die allgemeine Tütenpflicht eingeführt.
Ab 2019 folgte jetzt der stadtweite Leinenzwang – mit 25 Euro Bußgeld bei einem Verstoß! Befreit davon sind nur langjährige, bislang unauffällige Halter-Hund-Teams. Der Hundeführerschein ist für alle Pflicht: Zum Test gehören Unterordnungs-Übungen mit Leine, wie „Sitz" und „Platz". Außerdem gibt es eine theoretische Prüfung: Der mündliche Test dauert rund eine Stunde. Bei einem 45 Minuten dauernden schriftlichen Test müssen von 30 Fragen 70 Prozent richtig angekreuzt werden.