Schauspielerin, Sängerin und Influencerin Alexandra Fonsatti aus München („Alles was zählt“) begeistert bei Instagram über 120.000 Follower mit ihren Looks und lustigen Reels. Ein Interview über ihre Schauspiel-Karriere, die Auswahl von Werbepartnern und Mode.
Liebe Alexandra, wie kamst Du zum Modeln und zu Instagram?
Ich wurde früher, mit 17/18 Jahren, auf „Lokalisten“ von einer Make-up-Artistin entdeckt, die mich für ein Shooting als Model gebucht hatte. Seitdem habe ich gemerkt, dass ich Spaß in diesem Sektor habe und bin regelmäßig dabeigeblieben. Wie vermutlich die meisten, habe ich mir Instagram eingerichtet, weil man es einfach hatte. Ich fand es toll, meine Shootings oder mein Leben so viel wie möglich auf der Plattform zu teilen, um den ein oder anderen zu inspirieren.
Wie ging es dann weiter – wie wurdest Du bekannt, erfolgreich und wie sind Marken auf Dich aufmerksam geworden?
Bekannt wurde ich hauptsächlich durch die Schauspielerei, als ich 2019 die Hauptrolle in der Serie „Alles was zählt“ bekam. Dadurch wuchs die Aufmerksamkeit auf mich im Allgemeinen für Marken, Events etc. und somit auch die Followerzahl.
Du arbeitest nicht nur als Model und Influencerin, sondern auch als Sängerin und Schauspielerin. Wie kombinierst Du das? Gibt es zum Beispiel Wochen, auf denen Du Dich nur auf die Schauspielerei konzentrierst?
Wenn man als Schauspielerin fest in einem Serien-Ensemble spielt, ist der Arbeitsalltag ziemlich geregelt, daher war es „einfach“, meine Lücken und mein Wochenende zu nutzen, um meinen anderen Leidenschaften (Gesang, Modeln, Instagram, Jobs und Familie) nachzugehen.
Wie genau kann man sich Deinen Alltag vorstellen?
Wenn ich für die Film-Produktion tätig bin, beginnt der Tag sehr früh. Um 6.45 Uhr ist man bereits in der Maske und wird für den Drehtag geschminkt und für die Rolle entsprechend gestylt. Kurzes Frühstück, nochmal kurz in die Texte schauen und dann spielt man bis etwa 18 Uhr. Anschließend Dinner, Fitness und die Texte für den nächsten Drehtag vorbereiten.
Wie bist Du zur Schauspielerei gekommen?
In meiner Schulabschlussphase fragte mich mein Bruder, ob denn Schauspiel nicht etwas für mich sei. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht mal, was Schauspiel überhaupt bedeutet. Ich hatte mich zuvor noch nie mit diesem Beruf beschäftigt. Daraufhin habe ich mich 2013 zum Spaß bei einer Schauspielschule beworben und aus Spaß wurde Ernst.
In welchen Filmen und Serien hast Du schon mitgespielt und welche Rollen hattest Du da?
Vor knapp zehn Jahren, zu Beginn meiner Zeit, habe ich Gastrollen in Serien wie „Dahoam is Dahoam“ übernommen und viel Theater gespielt. Es folgten Kurzfilme wie „Victim Blaming“, fünf Jahre bei „Alles was zählt“, „Hubert ohne Staller“ und Spielfilme wie „Song für Mia“, „Tarantella“, „Attractions“ und viele mehr. Ich bin so dankbar, dass ich bereits viel Erfahrung sammeln durfte.
Wenn Du einer neuen Bekanntschaft von Deinem Beruf erzählst: Welche lustigen und verrückten Storys und Erlebnisse sind dann immer mit dabei?
Die meisten möchten immer wissen, was von der Kulisse oder den Requisiten echt ist. Sie sind dann amüsiert, wenn ich sage, dass das Obst in der Schale zum Beispiel aus Plastik ist, obwohl es so echt aussieht. Oder wenn wir in Winterklamotten eine „kalte Brise“ spielen müssen, aber Sommertemperaturen herrschen.
Nach welchen Kriterien wählst Du Werbepartner aus? Gehen die finanziell lukrativsten Angebote vor? Und was sind No-gos
für Dich?
Ich bin immer offen für Neues, aber ich achte darauf, dass die Brand wirklich zu mir passt und ich sie selbst wirklich toll finde. Ich finde, der Follower spürt es, wenn man das Produkt selbst nicht feiert und man soll seine Community nicht für naiv halten.
Was, würdest Du sagen, hebt Dich und Dein Profil von anderen ab?
Ich folge keinem Schema oder ästhetischem „Muss“. Ich bin ich und lasse gerne meine Talente und Vorlieben durchblicken. Ich bin sehr humorvoll und verpacke gerne das Schöne mit Witz. Ich versuche, meine Persönlichkeit so gut es geht zu verbildlichen. Ich denke, das schätzt meine Community.
Für welche positiven Dinge nutzt Du Dein Profil und Deine Reichweite gerne?
Ich nutze mein Profil für die Wohltätigkeit, die Schauspielerei, für meine Musik, für die positiven Messages im Leben und für das Gefühl, dass alles im Leben möglich ist und man als Frau machen kann, was man will, ohne sich einzuschränken. Man kann talentiert, tiefgründig und schön sein, diszipliniert und trotzdem das Leben mit Leichtigkeit nehmen. Man kann hingebungsvoll und ehrgeizig sein, sich aber trotzdem nicht allzu ernst nehmen. Und alles mit der persönlichen Note verzieren.
Was würdest Du Frauen mitgeben?
Mit dem Älterwerden habe ich gelernt, dass ich nichts weiß. Dass ich nur weiß, was ich glaube zu wissen. So dachte ich, dass ich glücklicher wäre, wenn ich jemand anderes sei. Zum Beispiel wie die dürren Cover-Models auf den Magazinen. Ich litt jahrelang unter einer Essstörung und habe mich in anderen Frauen gesucht. Es ist interessant zu beobachten, wie sich Ansichten ändern können, wenn man an den Punkt gelangt, an dem man merkt, man könne doch nicht unglücklicher sein.
Ab dem Moment, wo ich angefangen habe, mich mit mir selbst zu beschäftigen, habe ich meine wahren Qualitäten entdeckt, die weit über die äußere Optik gehen. Versteht mich nicht falsch, die Optik ist in vielerlei Hinsicht wichtig, aber die wahre, gewonnene Selbstliebe bringt die „Hülle“ erst recht zum Strahlen. Wer sich in anderen sucht, bezahlt immer einen hohen Preis – sich selbst zu verlieren.
Wie kam es dazu, dass Du Dich für einen Hausbau in Kenia entschieden hast?
Ich verspürte in mir das Gefühl von Vollkommenheit und wollte etwas von meinem Glück zurückgeben. Mir ist bewusst, dass man nicht sie ganze Welt retten kann, aber man kann die Welt für eine Person retten. Über einen entfernten Bekannten habe ich den Kontakt zu einer Organisation in Kenia bekommen und somit zur Familie, die nur ein brüchiges Haus in Kenia besaß. Mit einem Crowdfunding auf meinem Insta-Kanal konnten wir der Familie ein neues Zuhause schenken.
Wer sind die Menschen, die Dir bei Instagram folgen?
Meine Community besteht aus Menschen, die mich als Person sehen und mehr über mich erfahren wollen, ohne sich auf bestimmte Themen einzuschränken. Sie schätzen meine Vielseitigkeit und das schätze ich wiederum an ihnen. Ich fühle mich frei und weiß, dass sie genau wissen, wie ich etwas meine, wenn ich zum Beispiel etwas erzähle.
Welche Deiner Beiträge sind die beliebtesten?
Am beliebtesten sind „echte“ Momente wie private Fotos in meiner natürlichen Umgebung und lustige Reels, die jeder nachvollziehen kann. Zum Beispiel Themen wie Couple-Problems, Freundschaften oder Situationen bei der Arbeit.
Wer fotografiert und filmt Dich für Instagram?
Mit den Jahren sind einige Fotografen auch meine Freunde geworden. Meine Familie und Freunde müssen auch ab und zu für den ein oder anderen Content ran. Ich bin aber zum Glück keine, die 100 Shots braucht, damit DAS perfekte Foto entsteht, sondern finde spontane Fotos mit etwas Bewegung immer am coolsten.
Welchen Instagram-Accounts und Blogs folgst Du persönlich liebsten?
Ich liebe es, Sportlern wie Serena Williams, Sha’Carri Richardson oder Cristiano Ronaldo zu folgen. Ich schaue mir auch allgemein super viele Sportler-Dokus an. Vielleicht, weil ich selbst mal Leistungssportlerin war und ich dieses Gefühl des „nicht Aufgebens“ nur zu gut kenne. Ich empfinde Leistungssportler als eine Art Superhelden und habe großen Respekt für diese Hingabe und für ihre Disziplin, eine Fähigkeit bis ins kleinste Detail zu perfektionieren. Außerdem ist deren Mindset immer sehr inspirierend und man kann etwas dazulernen.
Wie sieht Deine Beauty-Routine aus?
Weniger ist mehr. Ich bin kein Fan davon, die Haut zu strapazieren und rumzuexperimentieren. Meine Must-haves sind: Mizellenwasser, eine gute Tagescreme und ein guter Sonnenschutz.
Wie wichtig sind kosmetische Behandlungen und eventuell auch kleine Beauty-Eingriffe/Filler für Dich? Und verrätst Du uns, welche Behandlungen Du machen lässt?
Ich bin dafür, dass man sich optimieren soll, wenn man sich am Ende wohler fühlt. Wie alles im Leben ist die Übertreibung nie gut oder schön. Ich finde es schön, wenn das Gesicht Geschichten erzählt, daher bin ich kein Fan vom „Glattgebügeltsein“. Lymphdrainagemassagen und Brasilianische Massagen kann ich nur jedem ans Herz legen. Das Ergebnis danach ist der Wahnsinn – der Körper sieht so viel straffer aus!
Was fasziniert Dich an Mode?
Kleidung erzählt so viel mehr als man glaubt. Die tägliche unterbewusste Entscheidung, wonach man morgens im Kleiderschrank greift, ist total spannend zu beobachten. Es heißt nicht umsonst: Kleider machen Leute. Man kann mit Mode so viel ausdrücken, auch wenn man nichts ausdrücken möchte.
Wie würdest Du Deinen Kleidungsstil beschreiben?
Mittlerweile fühle ich mich im Alltag im „Lowkey“-Look wohler als wenn ich mich komplett aufstyle. Daher eher sportlich-leger mit einem Hauch Sexyness. Zu besonderen Events liebe ich es, etwas herumzuspielen.
Worauf achtest Du bei Kleidung – stehen zum Beispiel Tragekomfort und hochwertige Materialien an erster Stelle?
Im Sommer liebe ich Stücke aus Leinen – egal ob Kleider oder Zweiteiler. Man findet diese ja auch mittlerweile bei preiswerteren Brands, kann ich nur jedem empfehlen.
Wer und was inspiriert Dich in Sachen Beauty und Fashion?
Wenn ich in anderen Ländern unterwegs bin, vor allem Italien, faszinieren mich die Farben. Auch italienische Influencer zeigen viele tolle andere Fashionlooks und Beautytrends.
Was steht als Nächstes bei Dir an und welche Pläne hast Du für die Zukunft?
Ich habe mit der Zeit gelernt, meine nächsten Vorhaben für mich zu behalten, um keine Fremdenergie einfließen zu lassen. Ich lasse lieber das Ergebnis für sich sprechen, wenn es soweit ist.