Mal ärmellos oder mit langem Arm sind Lederkleider in dieser Herbst- und Wintersaison absolut angesagt. Der Vorteil ist, dass dieser Look sehr variabel ist und sich immer wieder neu kombinieren lässt.
Lederkleider gab es bereits im Sommer überall auf den Catwalks zu bewundern. Allerdings überwiegend als Minikleid-Version mit weitem Rücken- oder Brustausschnitt. Die kommende Saison verlangt nach mehr Stoff und auch das ist kein Problem, denn die tollen Kleider werden einfach etwas länger. Midilänge ist hier eine angesagte Alternative. Überraschend dabei ist, dass nicht zwingend lange Ärmel erforderlich sind. Auch ärmellose Lederkleider sind stark im Kommen und das ausgerechnet im Herbst und Winter. Warum? Ganz einfach, weil sie sich wunderbar layern lassen. Blusen mit Stehkragen, kuschelweiche Pullover oder lässige Shirts dürfen nun einfach unter das Kleid wandern und bilden so einen spannenden Kontrast zum eher schlichten Leder. An den Beinen trägt man neben klassischen Strumpfhosen auch gern weit geschnittene Marlenehosen oder Leggins. Klingt komisch, sieht aber sehr gut aus. Wichtig ist hier, eine Linie beizubehalten. Die Farbe des Oberteils sollte zum Kleid harmonieren und sich im Beinbereich am besten wiederholen. Zu bunte Farbexperimente wirken zu unruhig für diesen eleganten, wenngleich etwas ausgefallenen Look. Das Kleid darf ruhig A-linienförmig geschnitten sein. Das passt zu jeder Figur und es erlaubt einfaches Layering.
Bunte Farben wirken zu unruhig
Schöne Modelle bieten zum Beispiel Loewe und Peter Do im hochpreisigen Segment an. Günstiger geht es bei Zara, Otto oder Zalando zu. Wer stöbert, der findet bestimmt schnell sein neuestes Lieblingsstück. Das wirkt besonders schön, wenn es mit einem schlichten Ledergürtel über der Taille verschlossen wird oder über eine durchgehende Knopfleiste verfügt. Auch gewollte Faltenlegung oder leichte Volants liegen im Trend und machen den Gesamteindruck des schweren Stoffes gleich leichter. Bei den Farben bleibt es schlicht: Schwarz, Braun oder Beige sind die Klassiker im Herbst und Winter. Wer es spannender mag, für den sind Olive, Marineblau oder Aubergine eine schöne Alternative, die etwas mehr Farbe ins Spiel bringen. Ein wunderschönes Modell mit kurzen Ärmeln hat in diesem Farbspektrum Marc Cain im Sortiment, und zwar aus Fake-Leder. Wer nämlich kein echtes Leder tragen will, der entscheidet sich eben für Kunstleder und liegt auch damit voll im Trend. Der Lederersatz verfügt über ähnliche positive Eigenschaften, er ist allerdings vegan und schadet damit nicht dem Tierwohl. Label, die ebenfalls auf Fake-Leder setzen, sind Re.Draft und Luisa Cerano. Während sich die Designer bei Re.Draft für schlichte Schnitte und eine angesagte Kurzarm-Version in Mittelbraun entscheiden, setzt man bei Luisa Cerano auf eine ärmellose Variante mit Faltenrock. Die Farbe der Wahl ist hier dezentes Ocker, ebenfalls ein angenehmer Ton für die kommende Saison und eine, die sich wunderbar kombinieren lässt. Kaum eine Nuance, die sich nicht harmonisch dem Ockerton unterordnet. Blusen in Karminrot, Weiß oder Schwarz sind hier ebenso schick wie Leprechaun-Varianten oder Rosé. Wichtig ist, Stoffe zum Leder zu kombinieren, die zart und leicht sind. Chiffon, Leinen, Seide, Baumwolle oder Satin sind gute Begleiter. Nicht so harmonisch wirken Cord und Denim, die den Gesamtlook zu schwer machen.
Besonders favorisiert: midi
Neben der unterschiedlichen Armlänge von ärmellos bis Langarm gibt es in diesem Herbst/Winter auch diverse Beinlängen zu entdecken. Aufgrund der Temperaturen fallen Minikleider weg. Die Designer orientieren sich stattdessen an knielang bis midi. Laut Modezeitschrift „Elle" kommt es hierbei auf den richtigen Schnitt an. Verspielt darf und soll es sein. Das wirkt ausgesprochen feminin und stilvoll. Hemdblusenkleider gehören in diesem Segment zu den Klassikern. Wickelkleider unterstreichen die romantische Seite der Kleider, ohne verrucht zu wirken – eines der größten Probleme der Lederkleider: Lack und Leder gehören oftmals in eine sehr spezielle (Fetisch-)Ecke. Das Ziel dieses Winter-Trends ist es, sich davon bewusst abzuwenden und zu zeigen, wie vielseitig dieses Material ist. Label wie Stand Studio, Arket oder H&M haben wunderschöne Midi-Modelle in dezentem Schwarz im Herbst-Angebot. Wobei „Angebot" hier vielleicht ein irreführender Begriff ist, denn für Echtlederkleider wie diese beiden fallen schon Preise zwischen 300 und 600 Euro an! Dafür ist das Material ebenso langlebig wie der Schnitt.
Lederkleider zählen inzwischen zu den Klassikern im Kleiderschrank. In angemessener Länge, schlichter Farbe und mit einem lockeren Taillengürtel dürfen sie gern viele Jahre lang bleiben. Der Vorteil an (Echt- oder Kunst-)Leder ist eben der, dass es als ausgesprochen robust gilt. Kleine Beschädigungen wirken stets gewollt und verleihen dem Ganzen mehr Tiefe und Charakter.
Ausgestellte Röcke
Kombiniert werden sollten schwarze oder braune Lederkleider am besten mit dunklen Strumpfhosen oder Leggings. Dazu derbe Boots und klobiger Schmuck angelegt, schon stimmt das Outfit. Perlen sind wieder stark angesagt, aber auch Statementketten mit Lederbändern bleiben ein Thema. Perfekt also, wenn zwei Trends so gut zusammengehen. Bei sehr kurzem Bein sind dunkle Strumpfhosen nicht zu empfehlen. Wenn nämlich Kleid und Hose dunkel sind, dann wirkt das Bein eher gedrungen. Hautfarbene Strumpfhosen entschärfen das Problem und zaubern mehr Kontur in den Look. Die Boots an den Füßen sollten dabei höchstens knöchelhoch sein. Ein Blockabsatz schummelt einige Zentimeter Beinlänge himzu. Schicke Lederboots finden sich unter anderem bei The Kooples, Copenhagen, Levi’s und & Other Stories. Fürs Büro dürfen die Boots mit Ankle Boots oder Pumps tauschen. Dazu die passende Tasche, wer mag gerne in Kontrastfarben, und schon ist das Lederkleid perfekt für das nächste Businessmeeting. Darüber darf ruhig ein Blazer seinen Platz finden. Der passt nicht nur gut über klassische Kostüme, er komplettiert das Kleid perfekt. Für die Freizeit eignen sich alternativ zum Blazer auch leichte Baumwollmäntel, Blousons oder Strickjacken. Bikerjacken hingegen gestalten sich schwierig, da Leder in der All-over-Version sehr hart wirkt. Wenn schon Leder obendrüber und untendrunter kombiniert, dann sollte die Jacke möglichst schlicht und leicht ausfallen. Eine andere Farbe als das Kleid zu wählen ist ebenfalls schöner, um das Outfit aufzubrechen und es nicht zu streng nach „Rockerbraut" aussehen zu lassen. Je lässiger der Stoff fällt, desto eher darf es eine kompaktere Jacke darüber sein.
Auffällig, dass bei diesem Herbst-Wintertrend unglaublich viele Experimente möglich sind. Materialien lassen sich vielfältig kombinieren, Schnitte und Accessoires sind ebenfalls frei wählbar. Noch dazu stehen Lederkleider jeder Frau schön zu Gesicht. Bei weiblichen Rundungen sind A-Linienschnitte optimal, schmale Taillen freuen sich über Wickelkleider und alles dazwischen ist mit einem ausgestellten Rock in jedem Fall gut beraten. Beim Kauf lohnt es auf Qualität zu achten, denn an einem hochwertigen Modell hat frau lange Zeit große Freude. Wichtig für das Styling ist lediglich eine Grundregel: Nie zu viel Haut zeigen! Sonst wirkt der Traum aus Leder schnell billig.