Die SV Elversberg zeigte ein sehr gutes Auswärtsspiel, musste sich dem Karlsruher SC dennoch mit 2:3 geschlagen geben. Ärgerlich ist die Niederlage, die Leistung macht jedoch Mut für die kommenden Aufgaben.
Die SV Elversberg zeigte am vergangenen Freitagabend eine sehr gute Leistung, musste sich jedoch trotz eines starken Auftritts beim Karlsruher SC mit 2:3 geschlagen geben. Obwohl das Team von Trainer Horst Steffen die bislang beste Saisonleistung ablieferte, reichte es am Ende nicht für einen Punktgewinn. Dennoch blickt Steffen optimistisch in die Zukunft und sieht in der Leistung seiner Mannschaft ein klares Zeichen dafür, dass sie in der Zweiten Liga bestehen können. „Das war heute eine sehr gute Leistung in vielen Bereichen, aber ein unglückliches Ergebnis. Für mich überwiegt aber, dass wir mit der Leistung und dem, was noch kommen wird, eine gute Zweitligamannschaft haben, die da dauerhaft mithalten kann“, sagte Steffen nach dem Spiel gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“. Trotz der Niederlage wirkte der Trainer zuversichtlich und voller Vertrauen in sein Team. Die Enttäuschung über die verpasste Chance war jedoch nicht zu übersehen. „Es war ein rassiges Spiel, wir kamen zweimal zurück und hatten das Gefühl, dass wir hier etwas holen können. Am Ende ist es unglücklich für uns, dass eine gute Leistung keine Punkte bringt“, fügte Steffen hinzu.
Steffen sieht sich in den Planungen bestätigt
Während Steffen das Positive aus der Partie zog, zeigte sich Sportvorstand Ole Book deutlich verärgerter – und das wohl nicht ganz ohne Grund. Vor allem eine strittige Szene vor dem ersten Gegentor der Elversberger sorgte für seinen Unmut. Ein Spieler des KSC blockte Manuel Feil, der dadurch daran gehindert wurde einzugreifen. Der Pfiff des Schiedsrichters blieb jedoch aus. „Uns wird vor der Saison gesagt, dass Blocken geahndet wird. Bei uns offensichtlich nicht. Ich verstehe nicht, warum wir dauerhaft so benachteiligt werden vom VAR“, kritisierte Book.
Die anderen beiden Gegentore hatten ebenfalls einen bitteren Beigeschmack für die Elversberger, da sie teilweise auf Fehler des 18-jährigen Neuzugangs Elias Baum zurückzuführen waren. Baum, der nach dem Spiel sichtlich niedergeschlagen wirkte, erhielt jedoch sofort Rückendeckung von Trainer Steffen: „Ich glaube, das gehört zur Entwicklung dazu, dass Elias Enttäuschungen verarbeitet. Dass er enttäuscht ist, ist selbstverständlich. Und dementsprechend kriegt er die Unterstützung von allen.“
Dabei begann das Spiel für die SVE vor den knapp 27.000 Zuschauern im Karlsruher Wildparkstadion vielversprechend. Die Elversberger starteten furios und hatten bereits in der Anfangsphase durch Luca Schnellbacher und Semih Sahin die erste große Möglichkeit zur Führung. Doch Schnellbacher, der den Ball nicht zu seinem Mitspieler bringen konnte, analysierte selbstkritisch: „Ich hatte gedacht, ein Gegenspieler wäre direkt hinter mir, und ich habe keine Zeit. Das müssen wir besser ausspielen.“ Nur wenig später machte er es dann besser und erzielte nach dem Führungstreffer des KSC den verdienten Ausgleich.
Auch auf den erneuten Rückstand fanden die Elversberger durch Fisnik Asllani die passende Antwort. Doch als der KSC durch Andrin Hunziker zum dritten Mal in Führung ging, fanden die Saarländer keine Antwort mehr. KSC-Coach Christian Eichner zeigte sich nach dem Spiel erleichtert: „Wir müssen diese Spiele ruhiger gestalten“, meinte Eichner, fügte jedoch hinzu: „Ich kann es aber sehr wertschätzen, dass man nach drei Spielen sieben Punkte hat. Wir hatten viele Veränderungen im Kader, da ist es immer wichtig, dass man Erfolg hat.“
Eventuell kommt noch ein Angreifer
Trotz der Niederlage bleibt festzuhalten: Die SV Elversberg hat gezeigt, dass sie in der Zweiten Liga nicht nur mithalten, sondern auch für Furore sorgen kann. Nun gilt es, diese Leistung in den kommenden Spielen zu bestätigen und sich für den Aufwand zu belohnen. Ob dabei in Zukunft noch ein weiterer Neuzugang helfen wird, ließ Ole Book offen: „Grundsätzlich sind wir mit der Konstellation ganz glücklich. Wenn wir dauerhaft mit zwei Stürmern spielen, ist es nicht schlimm, wenn man vier zentrale Stürmer hat.“
Die SV Elversberg trat in Karlsruhe erstmals mit einem Sturm-Duo an, bestehend aus Luca Schnellbacher und Fisnik Asllani. Als dritter und letzter Stürmer stand der erst 19-jährige Mohammad Mahmoud bereit, der zunächst auf der Bank Platz nahm, jedoch im Verlauf des Spiels ebenso wie die Neuzugänge Filimon Gerezgiher und Lukas Petkov eingewechselt wurde. Bei allen neuen Spielern war das Potenzial deutlich zu erkennen, doch wie Trainer Horst Steffen betonte, wird es noch einige Wochen dauern, bis die Mannschaft ihre volle Leistungsfähigkeit auf den Platz bringen kann. In die gleiche Kerbe ging auch Neuzugang Asllani: „Das ist ganz normal, das habe ich Muhammed (Damar) nach dem Spiel auch gesagt. Ich habe am ersten Spieltag auch gespürt, dass ich in einer ganz neuen Mannschaft spiele. Ich habe aber auch gemerkt, dass es von Woche zu Woche besser wird“, erklärte er und nahm damit alle Neuzugänge der SVE in Schutz.
Am kommenden Samstag um 13 Uhr steht die nächste Bewährungsprobe an, wenn die SVE den Bundesliga-Absteiger SV Darmstadt 98 an der heimischen Kaiserlinde empfängt. Vielleicht mit einem neuen Spieler in ihren Reihen, jedoch auf jeden Fall mit einer Mannschaft, die auch dem etwas strauchelnden Absteiger gefährlich werden kann.