Die SV Elversberg marschiert weiter durch die Zweite Liga und gewinnt auch bei Fortuna Düsseldorf völlig verdient mit 2:0. Gegen den Status als Top-Team kann sich niemand mehr wehren.
In der 2. Bundesliga traf Fortuna Düsseldorf auf eine formstarke Mannschaft der SV Elversberg. Die Gastgeber, zuletzt in einer schwierigen Phase und seit drei Spielen ohne Sieg, standen unter Zugzwang. Elversberg hingegen reiste nach einem beeindruckenden Erfolg gegen Hannover 96 mit breiter Brust an und setzte auf Kontinuität in der Startelf.
Düsseldorf begann druckvoll und erarbeitete sich früh erste Chancen. Besonders in den ersten Minuten hatte die Fortuna mehr Ballbesitz und setzte die Gäste mit einem intensiven Pressing unter Druck. So entwickelte sich in der Anfangsphase eine Ecke für die Gastgeber, doch Dzenan Pejcinovic konnte aus seinem Kopfball (6. Minute) kein Kapital schlagen. Elversberg verteidigte kompakt und setzte auf schnelle Umschaltmomente, blieb aber zunächst in der Düsseldorfer Defensive hängen. Das Spiel gewann mit fortschreitender Dauer an Intensität, ohne jedoch klaren Chancenreichtum zu bieten. In der 31. Minute setzte Fisnik Asllani, Elversbergs gefährlichster Angreifer, den ersten gefährlichen Abschluss für die Gäste nach einer Ecke. Dies leitete eine kurze, turbulente Phase ein: Fortunas Danny Schmidt verfehlte knapp das Tor (32.), während auf der anderen Seite erst Tim Oberdorf beinahe ein Eigentor unterlief (35.) und dann Asllani mit einem technisch anspruchsvollen Versuch die Latte traf (37.). Nach dieser aufregenden Passage neutralisierten sich beide Teams wieder, und es ging torlos in die Halbzeitpause.
Nach der Pause versuchte Düsseldorf das Heft in die Hand zu nehmen. Pejcinovics Direktabnahme wurde geblockt (48.), und Hoffmann scheiterte mit einem Kopfball an Elversbergs Torwart Nicolas Kristof (52.). Doch dann wendete sich das Blatt zugunsten der Gäste: Nach einer missglückten Klärungsaktion von Emanuel Iyoha landete der Ball über Umwege bei Asllani, der sich aus kurzer Distanz bedankte und mit seinem achten Saisontor zur Führung traf (58.). Die Fortuna zeigte sich wenig geschockt und suchte direkt den Ausgleich. Doch der Treffer von Schmidt wurde wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben. Während die Hausherren das Risiko erhöhten, konterte Elversberg mustergültig: Lukas Petkov, zur Halbzeit eingewechselt, schloss einen perfekt ausgespielten Angriff zum 2:0 ab (65.). Die Hausherren drängten weiterhin auf den Anschluss, doch entweder scheiterten sie am glänzend aufgelegten Nicolas Kristof – wie Isak Johannesson mit einem sehenswerten Versuch (69.) – oder am eigenen Abschlusspech. Als dann auch Elias Baum aufseiten Elversbergs in höchster Not klären konnte (81.), deutete sich an, dass Düsseldorf an diesem Abend kein Tor gelingen würde. Ein kurzzeitig verhängter Elfmeter wegen eines vermeintlichen Handspiels von Rohr wurde nach VAR-Überprüfung zurückgenommen (84.). In der Nachspielzeit setzte Thioune noch einmal alles auf eine Karte und brachte Vermeij. Dieser kam zweimal per Kopf gefährlich zum Abschluss (90.+1, 90.+2), doch auch diese Szenen änderten nichts mehr am Endergebnis: Elversberg entführte drei Punkte aus Düsseldorf.
Spitzenreiter Paderborn kommt am Samstag
Nach der Partie zeigte sich Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune sichtlich frustriert: „Das ist maximal enttäuschend. Die Ergebnisse sind scheiße, das ist eine schwierige, anspruchsvolle Phase.“ Abwehrchef Andre Hoffmann ergänzte mit Blick auf die anhaltenden Probleme: „So wie wir die Spiele momentan gestalten, es fällt uns schwer, Chancen zu erarbeiten, hinten bekommen wir es nicht verteidigt – dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir die Spiele gegen gute Teams wie Elversberg verlieren.“ Für Elversberg avancierte Fisnik Asllani einmal mehr zum Mann des Tages. Der Stürmer, der sich mittlerweile auch nicht mehr gegen die Bezeichnung Top-Team wehren will, betonte: „Wir bringen immer wieder viel Qualität auf den Platz, bringen 100 Prozent, wir brauchen uns nicht zu verstecken. Aber wir wissen auch, wo wir herkommen, wir bleiben bodenständig und dankbar.“
Trainer Horst Steffen war nach dem Erfolg ebenfalls stolz: „Das ist ein großartiges Zwischenergebnis, auch die Art und Weise, wie wir uns den Sieg erspielt haben. Ich freue mich sehr über den Sieg und das Zu-Null-Spiel. Wir hatten mächtig zu kämpfen heute. Es war ein Spiel mit verschiedenen Phasen. In der zweiten Halbzeit war mein Gefühl: Wer das erste Tor schießt, wird das Spiel wohl gewinnen. Das haben wir geschafft.“ Neben den offensiven Momenten lobte Steffen auch die Defensivarbeit seines Teams: „Wir haben Nicolas im Tor gebraucht, oder es war immer wieder ein Fuß dazwischen.“ Besonders freute sich der Coach über die Unterstützung aus seinem privaten Umfeld: „Es war ein sehr schönes Spiel, weil viele Freunde und Familie von mir hier im Stadion waren, die sonst immer nur vom Fernseher aus zuschauen.“
Elversberg beeindruckt weiterhin mit Leistungen gegen die Top-Teams der Liga. Mit 13 von 15 möglichen Punkten gegen die Großen der 2. Bundesliga hat die Mannschaft bewiesen, dass sie zu Recht in der Spitzengruppe steht. Die Fans krönten den Abend mit einem neuen Auswärtsfahrer-Rekord, der die Euphorie um das Team unterstrich.
Am Wochenende wartet ein weiteres Highlight: Spitzenreiter SC Paderborn gastiert in der Ursapharm-Arena. Mit Siegen gegen Tabellenführer kennt sich Elversberg bereits aus, und bei einem Erfolg könnte das Team selbst die Spitze der Tabelle übernehmen – ein Szenario, das der Mannschaft zusätzlichen Rückenwind verleihen dürfte.