Bei der diesjährigen Ausgabe der Berlinale gehen 20 internationale Filme ins Rennen um den Goldenen und die Silbernen Bären. In den Sektionen werden unter anderem vielstimmige Geschichten von einer oft grotesken Realität, aber auch von beeindruckenden Frauen erzählt.
Wenn sich am kommenden Donnerstag im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz der Vorhang für den Eröffnungsfilm des Wettbewerbs „Small Things Like These“ hebt, dann gehen die Internationalen Filmfestspiele Berlin in ihre 74. Runde. „Wir freuen uns auf ein Festival, das politische Relevanz, ästhetische Erfahrungen und große Emotionen verbinden soll“, ließ das Leitungsduo der Berlinale, Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian, verlauten. Für sie ist es die letzte Berlinale, neue Chefin ist die US-Amerikanerin Tricia Tuttle.
Doch einiges ändert sich schon jetzt. Das Programm wurde gestrafft, mit Ausnahme des Wettbewerbs gibt es in allen Sektionen weniger Filme, wenn auch nur geringfügig. Die Perspektive Deutsches Kino wird als eigenständige Sektion aufgelöst. Deutsche Nachwuchsfilme werden künftig in den bestehenden Sektionen Wettbewerb, Encounters, Panorama, Generation oder Forum präsentiert. Serielle Formate sind nun Teil der Berlinale Specials. Mit „Berlinale Meets Fußball“ nimmt das Festival am Kulturprogramm zur Fußball-Europameisterschaft 2024 teil. Studierende der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München haben dokumentarische Kurzfilme über junge Fußballerinnen und Fußballer gedreht. Der daraus entstandene Film feiert im Rahmen der Berlinale Specials am 21. Februar im Haus der Berliner Festspiele seine Weltpremiere. Nach der Berlinale wird er dann in den Heimatorten der beteiligten Vereine gezeigt.
Politische Relevanz und große Emotionen
Im Wettbewerb konkurrieren 20 Filme aus 30 Ländern um den Goldenen und die Silbernen Bären, darunter zwei Debüt- und zwei Dokumentarfilme. Für Deutschland im Rennen ist „In Liebe, Eure Hilde“ von Andreas Dresen, der von der jungen Widerstandskämpferin Hilde Coppi im Zweiten Weltkrieg erzählt. Der zweite deutsche Beitrag kommt von Matthias Glasner. In seinem Familiendrama „Sterben“ spielen unter anderem Corinna Harfouch und Lars Eidinger in den Hauptrollen.
Im Panorama sind Filme vertreten, die „vielstimmig ihre Haltung artikulieren und Brücken zwischen erlebter Realität und filmischen Möglichkeitsräumen bauen, die uns inspirieren, den Blick nach vorne zu richten“, so erläutert es Sektionsleiter Michael Stütz. Zu sehen sind 31 Arbeiten aus 36 Ländern, davon sechs Debütfilme.
Die Beiträge des Forums & Forum Expanded zeigen soziales Gewissen in einem unabhängigen Kino, eine oft groteske Wirklichkeit, aber auch die Geschichten entschlossener Frauen in den entferntesten Winkeln des Erdballs.
Und zwischen den Filmen? Da können sich Berlinale-Fans in der Shopping-Mall am Potsdamer Platz im Berlinale-Shop mit kreativ gestaltetem Zubehör rund um die Filmfestspiele eindecken – von der Schokolade bis zur Türmatte. Und sich beim Aufladen des Smartphones an den Akku-Stationen mit anderen Kinobegeisterten über die filmischen Entdeckungen des diesjährigen Festivals austauschen.