Kay liebt seine Clique und er braucht sie mehr als alles andere. Die acht Jungs kennen sich seit der ersten Klasse. Halten zusammen, sind füreinander da. Als Jugendliche in den 80er Jahren rücken sie noch näher zusammen, schwören sich lebenslange Freundschaft. Sie leben in Rostock in der Zeit der ehemaligen DDR. Sie teilen ihre Sehnsucht nach Freiheit und diskutieren über ihre Möglichkeiten, dem Staat den Rücken zu kehren. Der einzige, der etwas von der Welt sieht, ist Kay. Er wird für eine Ausbildung als Vollmatrose zugelassen und kann sich seinen Traum erfüllen, Seemann zu werden. Denkt er. Seine letzte Seereise vor Erhalt des Facharbeiterbriefes darf er nicht mehr antreten. Kay muss ausmustern, ohne die Gründe zu kennen. Er ist am Boden zerstört.
Wer hat ihn denunziert und Unwahrheiten über ihn weitergegeben? Trifft es nur ihn aus der Clique? Was ist mit den Freunden, die wegen versuchter Republikflucht inhaftiert wurden? Wer außer ihnen weiß, dass sie darüber reden? Wer gibt Informationen aus der Gruppe weiter? Ihm kommt ein ungeheurer Verdacht. Es muss einen Verräter geben. Nur wer sollte es sein? Kay ist wild entschlossen herauszukriegen, wer der Spitzel ist. Während Kay sich auf die Suche macht, entdeckt er, dass die Stasi ihn überwacht. Er sieht daher für sich keine Zukunft mehr in diesem Staat und beginnt, seine eigene Flucht zu planen.
Autorin Angelique Kästner ist bekannt für Bücher, die auf wahren Geschichten beruhen. Dem Roman „Die Freiheit so nah“ hat sie die Biografie ihres Ehemannes zugrunde gelegt. Die Autorin verbindet seine persönlichen Erfahrungen mit der Zeitgeschichte über die letzten Jahre der DDR. Sehr eindrücklich schildert sie das Erleben der jungen Leute in einem staatlichen System voller Enge, Mangel und Kontrollen, ohne freie Entscheidungsmöglichkeiten für ihre Zukunft. Eindrücklich beschreibt sie ein Leben mit fragwürdigen Inhaftierungen, Verhören und geschlossenen Grenzen. Stets begleitet von der leisen Angst, bei der Stasi für irgendwas angezeigt zu werden.