Als der alte Mann stirbt, nimmt er das Wissen mit ins Grab. Eine lebenslange Suche hat ein Ende gefunden. Kurz vor der Hochzeit war seine große Liebe spurlos verschwunden. Er hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, mit Interpol nach ihr fahnden lassen, war in ferne Länder gereist, war jeder noch so kleinen Spur gefolgt. Nichts.
Wenige Monate vor seinem Tod stellt Peter Stotz einen jungen Juristen als Nachlassverwalter ein. Tom erhält ein großzügiges Gehalt mit Kost und Logis. Neben seiner langweiligen Arbeit, den ganzen Tag Dokumente zu sichten, scheint es für ihn eine viel wichtigere Aufgabe zu geben. In vertrauten Kamingesprächen dient Tom dem alten Mann als geduldiger Zuhörer. So erfährt er die dramatische Geschichte um Peter und seine Verlobte Melody.
Nach Stotz’ Tod findet Tom Unstimmigkeiten im Nachlass, die ihn dazu veranlassen, die Suche nach Melody fortzusetzen. Mit Laura, Alleinerbin und Großnichte von Stotz, verfolgt Tom neue Spuren, die dem Drama eine überraschende Wende geben. Sie machen sich auf die Reise, stets mit der Frage im Gepäck, ob Stotz’ Erzählung von der Suche wahr oder nur erfunden ist? Stotz meinte selbst, dass er mit dem Älterwerden nicht sicher ist, ob seine Erinnerungen „echt sind oder einfach entstanden“. Zusätzlich streute er immer wieder Bemerkungen ein, wie Wahrheit aufgefasst werden könnte.
Autor Martin Suter wird wegen seines fantastischen Erzählstils weltweit geschätzt. Spannend, geistreich und unterhaltsam bereitet er mit seinem neuesten Roman „Melody“ ein wunderbares Lesevergnügen. Suter macht es den Lesern leicht, Sympathie für die Romanfiguren mit ihren liebenswerten und menschlichen Charakteren zu gewinnen.
Stotz, der erfolgreiche Politiker und Geschäftsmann, der lieber Künstler geworden wäre. Tom, der seine Aufgabe immer mehr darin sieht, die Wahrheit zu finden. Laura, die unkomplizierte Studentin und nicht zuletzt die geheimnisvolle Melody. Großartig der pointierte Schluss, der endlich die ganze Wahrheit verrät.