Japanische Riesenfarne und Magnolien im Jardin Serre de la Madone oder eine von Europas größten Zitrussammlungen im Jardin d‘agrumes du Palais Carnolès – das sind nur zwei der Schauplätze an der Côte d’Azur in Elena Edens neuestem Roman „Der Garten des Lichts“. Ihre Protagonistin Alina, eine Garten-Fotografin, hat es für einen Auftrag nach Menton verschlagen, wo sie öffentliche Parks und private Gartenanlagen ablichten soll. Gleichzeitig erhofft sie sich, mehr über das verborgene Leben und die große Liebe ihrer Großmutter Helena herauszufinden. Denn die hatte als junge Frau im Berlin der Nachkriegsjahre einen französischen Kunsthistoriker kennengelernt und ihn trotz der Heirat mit einem anderen offenbar nie aus den Augen verloren. Alina begibt sich auf die Spur von Antoine de Montaigne, dem Liebhaber ihrer Großmutter, und entdeckt dabei auch, welche Rolle der legendäre Garten der Baronin von Rothschild auf dem Cap Ferrat sowie deren legendäre Kunstsammlung mit der eigenen Familiengeschichte zu tun haben.
Wie schon in ihren vorangegangenen Romanen verknüpft Autorin und Gartenexpertin Elena Eden komplizierte Familienkonstellationen mit ausführlichen Beschreibungen historischer und moderner Gärten. Schildert, wie diese entstanden sind und mit welchen Persönlichkeiten sie in Beziehung stehen. Und wechselt dabei stets zwischen mehreren Erzählebenen und Perspektiven.
Nach Paris und Irland ist es dieses Mal die „Zitronenstadt“ Menton an der französischen Mittelmeerküste, die die elegante Kulisse für einen Plot mit Twists abgibt. Man sieht sie förmlich vor sich, die kleinen Gässchen in Mentons Altstadt, die lichtdurchfluteten Gartenanlagen hoch über der Stadt, der Küste und dem Meer. Unterhaltsame Lektüre für einen grauen Winternachmittag und Reiseinspiration, das ist „Der Garten des Lichts“ gleichermaßen. Denn auch der kleine Gartenführer am Ende macht Lust darauf, die Schauplätze des Romans auch einmal selbst zu erkunden.