Die Band ist ein absolutes Phänomen. Als das erste Ghost-Album „Opus Eponymous“ 2010 erschien, dachte noch niemand an eine Weltkarriere. Gleichwohl gab es damals bereits einen kleinen Hype (Platte des Monats im größten deutschen Metal-Magazin „Rock Hard“) um die anonym hinter Masken agierende Band, die mit ihrer Mischung aus schaurigem Okkult-Rock und dunkel melodischem Metal einen perfekten Einstand gab.
15 Jahre später veröffentlichen Ghost ihr nunmehr sechstes Studioalbum „Skeletá“, und die Erfolgsleiter scheint kein Ende zu nehmen.
Bereits nach dem 2022 erschienenen Meisterwerk „Impera“ konnten die Schweden weltweit riesige Hallen füllen. Auf „Skeletá“ beweist Mastermind Tobias Forge, der hinter den verschiedenen Papst-Inkarnationen steckt, die Ghost seit Beginn ihrer Karriere ein Gesicht geben, dass gut gemachte Rockmusik nicht altbacken und langweilig sein muss.
Das Album beginnt mit „Peacefield”, das sich nach dem choralartigen Intro zu einem großartigen Rocksong mit grandiosem Chorus entwickelt. Und auch wenn Forge in Interviews betont, dass „Skeletá” ein eher persönliches Album ist, verkünden Songtitel wie „Peacefield” oder später auch „Missilia Amori (Love Rockets)“ nach außen eine ganz klare Botschaft.
„Lachryma“ wiederum erinnert vom Riffing an das Album „Meliora“, mit dem Ghost 2016 erstmals weltweite Aufmerksamkeit erlangten. Die erste Single „Satanized“ lässt den okkulten Rock der ersten beiden Alben auferstehen und kombiniert ihn mit dem großen Soundgewand der letzten Platten.
„Guiding Lights“ beginnt ruhig und steigert sich zu einer wahren Rockhymne, die durchaus radiotauglich ist. „De Profundis Borealis“ ist ein weiterer klassischer Ghost-Song der Extraklasse, fantastisch komponiert und einfach mitreißend.
Überhaupt, bei den zehn Songs von „Skeletá“ gibt es keinen einzigen Ausfall. Ganz im Gegenteil, hier wurde auf jedes kleinste Detail geachtet.
Wer Ghost kennenlernen möchte, für den ist „Skeletá“ der perfekte Einstieg. Alle anderen werden sowieso begeistert sein. Die beste Rockband der Gegenwart.