Die SV Elversberg bleibt bei der SpVgg Greuther Fürth zwar ohne Gegentor, lässt im Offensivspiel und vom Elfmeterpunkt jedoch Präzision vermissen. Trotzdem war Horst Steffen glücklich über den Auftritt seiner Mannschaft.
Das Zweitliga-Duell zwischen der SpVgg Greuther Fürth und der SV Elversberg endete in einem hart umkämpften 0:0-Unentschieden. Während sich beide Teams neutralisierten, bot die Partie dennoch einige interessante Momente. Elversbergs Trainer Horst Steffen entschied sich nach dem 4:0-Sieg gegen Darmstadt für drei Änderungen in der Startelf: Der verletzte Florian Le Joncour wurde in der Innenverteidigung durch Maximilian Rohr ersetzt, während Carlo Sickinger und Lukas Petkov für Semih Sahin, der nicht im Kader stand, und Manuel Feil, der auf der Bank Platz nahm, in die Anfangsformation rückten.
Steffen kann mit Punkt gut leben
Die erste Halbzeit war geprägt von einem intensiven Mittelfeldkampf. Beide Mannschaften hatten Schwierigkeiten, sich im letzten Drittel durchzusetzen. Fürth versuchte, wie gewohnt über Ballbesitz die Spielkontrolle zu erlangen, doch die Gäste aus Elversberg hielten stark dagegen. Die Saarländer zeigten sich von Beginn an griffig in den Zweikämpfen und erstickten die Offensivbemühungen der Fürther frühzeitig. Trotz der Feldüberlegenheit des Kleeblatts fehlte es den Gastgebern an Durchschlagskraft, um sich klare Torchancen zu erarbeiten.
Elversberg hingegen setzte auf schnelle Umschaltmomente nach Ballgewinnen. Doch obwohl sie es mehrfach in vielversprechende Kontersituationen schafften, fehlte es an der nötigen Präzision im letzten Pass. So blieb es bei den Angriffen meist bei Ansätzen. Die beste Chance der ersten Halbzeit ergab sich dennoch für Elversberg, als Fisnik Asllani in der 39. Minute frei vor dem Tor auftauchte, seinen Schuss jedoch knapp links vorbeisetzte. Fürth hatte bis kurz vor der Halbzeit nur wenige nennenswerte Szenen. Erst in der 45. Minute gelang es Kapitän Branimir Hrgota nach einem schnellen Freistoß von Julian Green zum Abschluss zu kommen, doch auch sein Versuch verfehlte das Ziel nur knapp.
Mit einem torlosen Unentschieden ging es in die Kabinen, und die zweite Halbzeit begann deutlich intensiver. Schon kurz nach Wiederanpfiff kam es zu einer strittigen Szene, als der Videoassistent eingriff: Nach einer Flanke von Robin Fellhauer wurde Elversbergs Lukas Pinckert von Fürths Gideon Jung im Strafraum am Knöchel getroffen. Schiedsrichter Weisbach entschied auf Elfmeter für Elversberg. Asllani, der schon in der ersten Halbzeit die beste Chance der Saarländer hatte, trat an. Doch anstatt seine Mannschaft in Führung zu bringen, schoss er schwach und scheiterte am gut reagierenden Fürther Torhüter Nahuel Noll, der den Strafstoß souverän parierte.
Dieser vergebene Elfmeter war ein Schlüsselmoment, der das Spiel noch einmal in eine andere Richtung lenkte. Fürth schöpfte aus der gelungenen Parade Selbstvertrauen und intensivierte die eigenen Offensivbemühungen. Doch trotz des aufkeimenden Mutes der Gastgeber blieb die Partie auch in der zweiten Halbzeit von Ungenauigkeiten und fehlender Zielstrebigkeit im Angriff geprägt. Immer wieder kam es auf beiden Seiten zu vielversprechenden Angriffen, doch sowohl Fürth als auch Elversberg scheiterten im entscheidenden Moment.
Die Gäste aus Elversberg wurden im Verlauf der zweiten Hälfte gefährlicher und fanden sich häufiger in aussichtsreichen Abschlusspositionen wieder. Allerdings fehlte es weiterhin an Präzision und der letzten Konsequenz vor dem Tor. Auch die Fürther konnten trotz einiger guter Möglichkeiten den Ball nicht im Netz unterbringen. Das Spiel blieb bis zum Schluss intensiv und offen. Beide Teams hatten ihre Chancen, die Partie für sich zu entscheiden, doch letztlich war das torlose Remis die logische Konsequenz einer Partie, in der die Defensivarbeit beider Mannschaften überwog und die Offensivkräfte an diesem Tag nicht ihre beste Leistung abrufen konnten.
Nach dem Schlusspfiff zeigte sich Elversbergs Trainer Horst Steffen zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Das Spiel war intensiv, vor allem in der Schlussphase, als es noch einmal hin und her ging und beide Mannschaften überzeugt waren, dass sie das Spiel gewinnen können“, resümierte er. Insbesondere lobte er die defensive Stabilität seiner Elf: „Wir haben gut verteidigt, es hätte durchaus vor unserem Tor brenzlig werden können. Von mir aus darf auch die Doppelchance in der Schlussminute mal reingehen, dann gewinnen wir das Spiel. Das hätte uns auch zugestanden, weil wir die Möglichkeiten hatten.“
Aufsteiger Ulm kommt am Sonntag
Richtig einzuschätzen, weiß er es aber schon: „Dennoch war es immer gefährlich und wir mussten sauber verteidigen, sonst hätte Fürth den Führungstreffer gemacht.“ Er betonte, dass die Mannschaft im Spiel „gut drin“ gewesen sei und hob die Bereitschaft seiner Spieler hervor, bis zum Schluss zu kämpfen. Abschließend stellte er fest: „Jetzt üben wir noch, die Kontersituationen etwas genauer abzuschließen, aber grundsätzlich bin ich glücklich über diesen einen Punkt.“
Fürths Kapitän Branimir Hrgota äußerte sich ebenfalls zufrieden mit dem Unentschieden: „Für beide Mannschaften ist es okay, dass es am Ende 0:0 steht. Beide hatten die Chancen, das 1:0 zu machen.“ Er beschrieb das Spiel als „typisch für die Zweite Liga“, wo viele Begegnungen eng und umkämpft seien. Sein Trainer Alexander Zorniger hingegen fand kritische Worte: „Mit der Null auf der einen Seite können wir heute sehr gut leben, nach vorn haben wir aber viel zu wenig gemacht.“ Obwohl er mit der defensiven Leistung seiner Mannschaft zufrieden war, bedauerte er die mangelnde Durchschlagskraft im Angriff. Dennoch sah Zorniger Fortschritte im Vergleich zur Vorsaison: „Ich glaube, dass wir das Spiel letzte Saison noch verloren hätten.“
Das torlose Remis bedeutete, dass die SpVgg Greuther Fürth ihre ungeschlagene Serie in der Saison fortsetzte, allerdings den Anschluss an die Tabellenspitze ein wenig verlor. Für Elversberg war das 0:0 das dritte Unentschieden im fünften Saisonspiel – eine Bilanz, die im zweiten Jahr in der 2. Bundesliga durchaus positiv zu bewerten ist. „Wir freuen uns über einen Punkt und hatten das Gefühl, auch mithalten zu können“, resümierte Steffen nach dem Spiel gegenüber der Sportschau. Für Fürth steht nun ein Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig auf dem Programm, während Elversberg am Wochenende den SSV Ulm empfängt.