Nach der 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern ist beim 1. FCS Wunden lecken angesagt. Den „Roten Teufeln“ droht dagegen eine kuriose Terminkollision.
Wer würde schon Dieter Ferner widersprechen wollen? „Wer heute das erste Tor schießt, gewinnt. Vermutlich wird eine Einzelaktion oder ein Fehler dieses Spiel entscheiden“, sagte die Vereins-Ikone des 1. FC Saarbrücken zur Pause des Halbfinales um den DFB-Pokal zwischen Blau-Schwarz und Rot-Weiß. Und so kam es dann auch. Nach 53 Minuten köpfte Marlon Ritter eine Flanke relativ harmlos auf das FCS-Tor. Der Ball sprang nicht richtig ab und rutschte FCS-Keeper Tim Schreiber durch die Hosenträger: „Es kommt eine Flanke rein, ich verschiebe gut, bin gut da.“ Das sind solche Bälle, im Training hält man davon zehn von zehn. Mir persönlich tut es leid, es ist so bitter, dass es durch einen eigen verschuldeten Fehler so zu Ende geht. Das hat das Spiel entschieden“, sagte der 21-Jährige, während sich Torschütze Ritter einen Seitenhieb nicht verkneifen konnte: „So gut scheint der Rasen in Saarbrücken dann doch nicht gewesen zu sein. Bei einem normalen Rasen wäre der nicht reingegangen.“
Viel, viel zu viel wurde im Vorfeld der Partie über den Untergrund diskutiert. Am Ende präsentierte sich der Rasen in einem ordentlichen Zustand. Ein Fußball-Fest wurde dennoch nicht gebotet. Beide Teams waren nur darauf aus, Umschaltsituationen des Gegners zu unterbinden. Chancen waren vor der Pause Mangelware. Kai Brünker hatte nach 42 Minuten per Kopf eine, es war aber auch die Einzige. Zudem stand der FCS-Angreifer wohl leicht im Abseits. Lauterns Trainerfuchs Friedhelm Funkel hatte sein Team so eingestellt, dass die Saarbrücker Probleme gegen tief stehende Gegner offensichtlich wurden. Der FCS hatte oft den Ball, wurde aber kaum präzise. FCS-Coach Rüdiger Ziehl vertraute abermals Kasim Rabihic in der Zentrale. Das brachte zwar einerseits Ballsicherheit, sorgte aber auch für mangelndes Tempo und fehlende Tiefe.
Noch eklatanter wurden die Probleme im Spielaufbau nach der Lauterer Führung. Der abstiegsbedrohte Zweitligist hatte wenig Mühe, die eher schleppend vorgetragenen Angriffe des FCS zu verteidigen. Eine Viertelstunde vor dem Ende köpfte Almany Touré dann schließlich zum entscheidenden 2:0 ein. Die Saarbrücker Pokalreise war beendet. „Es war von uns kein gutes Spiel in der ersten Halbzeit. Aber das haben wir einkalkuliert. In der zweiten Halbzeit waren wir etwas aktiver, haben aber nie die Absicherung verloren. Wir haben nicht viel zugelassen, hatten eine große taktische Disziplin. Dann hatten wir das nötige Matchglück“, sagte Lauterns Trainer Friedhelm Funkel, der berücksichtigen muss, dass das Pokalfinale zwischen möglichen Relegationsspielen liegen könnte. „Wir haben viel versucht, aber hatten zu wenig Durchschlagskraft. Beide Mannschaften haben sich neutralisiert, Kleinigkeiten haben den Ausschlag gegeben“, sagte Ziehl, der von einer „sehr, sehr großen Enttäuschung“, sprach: „Nach Tagen, Wochen wird dann vielleicht auch der Stolz kommen. Wir haben als Drittligist das Halbfinale erreicht.“
Die kommenden Wochen dürften für die beiden Teams dann unterschiedlicher kaum sein. Für den FCK geht es am Wochenende beim HSV um wichtige Punkte um den Klassenerhalt, während der FCS eine zähe Drittliga-Saison irgendwie über die Runden bringen muss.