In Frankreich kann offenbar kein Gesetz und keine Reform beschlossen werden, ohne dass die Bevölkerung dagegen aufbegehrt. In keinem anderen Land wird so viel gestreikt wie bei unseren Nachbarn. Diese Protesthaltung lässt sich durchaus auf die Französische Revolution 1789 zurückführen, als das Volk für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit kämpfte und dafür sogar seinen König öffentlich hinrichtete. Auch jetzt glauben die Franzosen wieder, ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und auf die Barrikaden gehen zu müssen. Seit Wochen wird – wie hier auf der Place de la République in Paris – zum Teil gewaltsam gegen die Regierung demonstriert und randaliert, die die verhasste Anhebung des Rentenalters von 62 auf 64 Jahre ohne Parlamentsabstimmung durchgesetzt hat. Präsident Emmanuel Macron gibt den starken Mann, was bei den Bürgern überheblich und anti-demokratisch rüberkommt und ihre Wut noch weiter anheizt. Das Ergebnis der Krawalle sind bereits Hunderte Festnahmen und verletzte Polizisten, Tausende Tonnen von Müll allein in den Straßen der Hauptstadt sowie Zerstörungen und Streiks, die alles lahmlegen. Wo bleibt bei diesem Hang zur Revolution jedoch die Solidarität mit den Generationen, die die frühe Rente bezahlen müssen? Außerdem ist es für die Rechtspopulisten im Staat nun ein Leichtes, aus dem Aufruhr Kapital zu schlagen.
BILDER DER WOCHE

Foto: picture alliance / AA
Das Revolutions-Gen der Grande Nation
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