Diverse Videospiele haben schon den Sprung auf die Leinwand geschafft. Und auch die Umsetzung als Serie wird immer beliebter. Das Warten auf „The Last of Us“ hat sich gelohnt – nicht nur für Fans des Spiels.

Fans des Playstation-3-Spiels „The Last of Us“ hatten sehnlichst auf die filmische Umsetzung der geplanten Serie gewartet und dem StartÂtermin entgegengefiebert. Nun läuft jeden Montag eine neue Folge beim StreamingÂanbieter Wow. Jahrelang wurde auch über die Besetzung spekuliert, die Zocker hatten aufgrund der realistischen Grafik schon ein sehr genaues Bild davon, wie die Realdarsteller aussehen sollten.
Und auch die Storyline des Spiels war schon mehr Film als Spiel. Die Passagen zwischen den Kämpfen mit den Infizierten zogen den Spieler in seinen Bann. Aber erst mal gilt es für alle Nicht-Spielefans zu klären, worum es überhaupt geht.
Videospiel als Vorlage
Das Spiel wie die Serie handeln von zwei Ãœberlebenden: dem erwachsenen Texaner Joel (Pedro

Pascal) und der jungen Ellie (Bella Ramsey), die zusammen durch die postapokalyptischen Vereinigten Staaten ziehen. Die meisten Menschen sind in diesem Szenario einer Infektion mit einem Pilz erlegen, der ihre Gehirne befällt und sie in aggressive Zombies verwandelt, deren Körper mit fortschreitender Infektion zunehmend verfallen. Eine Pandemie also, die sich in kürzester Zeit über alle Kontinente ausgebreitet hat. Auch nach Jahrzehnten konnte bisher kein Heilmittel gefunden werden. Doch es besteht noch Hoffnung. Die junge Ellie scheint immun zu sein gegen die Bisse der Bestien. Ist sie der Schlüssel für die Entwicklung eines Impfstoffes? Joels Aufgabe besteht darin, das Mädchen unbeschadet zu einer Organisation zu bringen, die darin eine große Chance sieht.

Die Grundlage der Serie ist, wie bereits erwähnt, das Action-Adventure und Survival-Horror-Computerspiel, das im Jahr 2013 für die Playstation veröffentlicht wurde. Also knapp zehn Jahre bevor auf der Welt tatsächlich eine Pandemie ausgebrochen ist. Auch wenn Corona glücklicherweise weitaus weniger schwerwiegende Folgen hatte als jene, die in Spiel und Serie verbildlicht werden. Bei aller Überspitzung, die in der Darstellung der zu Zombies mutierten Kranken zum Ausdruck kommt, scheint das Szenario der Serie doch irgendwie gar nicht mehr so unvorstellbar, vor allem, wenn man in der ersten Folge sieht, wie die Wissenschaftler die Ausbreitung eines solchen Pilzes sehr pragmatisch und plausibel erklären …
Auch wenn die Infizierten Mutanten sind, die sich blitzschnell den Gesunden nähern, um diese zu beißen, handelt es sich nicht um eine plumpe Zombie-Geschichte, wie man sie schon so oft gesehen hat. Zwischen den Kämpfen, die Joel und Ellie mit den Kranken ausfechten müssen, sind da auch noch die gegnerischen menschlichen Organisationen, die nicht gern ungebetene Passanten sehen. Obendrein werden Folgen mit Nebenstorys eingestreut, die Tiefe und Emotionalität ganz anderer Art bieten.
Erwähnenswerter Soundtrack

Schon das Spiel war ein wahnsinniger Erfolg, ebenso wie sein zweiter Teil. Und auch bei der Serie ist bereits die Produktion einer zweiten Staffel bestätigt worden. Daher war auch die Auswahl des Casts so entscheidend und es wurde viel spekuliert. Für Hauptfigur Joel fiel die Wahl letztlich auf Pedro Pascal, der schon durch „Narcos“ in aller Munde war und zuletzt durch seine Rolle als der „Mandalorian“ in den Serien-Olymp erhoben wurde. Er macht seine Sache gut, denn selbst eingefleischte Fans scheinen mit der Wahl zufrieden. Die Rolle des introvertierten, kühlen Kämpfers scheint ihm auf den Leib geschnitten zu sein. Und auch Bella Ramsey ist eine gute Wahl für die Rolle der frechen und selbstbestimmten Ellie.
Die Serie grenzt sich allerdings in einem Punkt von dem Spiel ab, den viele Zuschauer wohl begrüßen werden: Die Kampfsequenzen ums nackte Überleben sind bei weitem nicht so brutal wie im Spiel. Zumindest bis jetzt (Stand Folge fünf). Wer weiß, ob sich das noch ändern wird, je weiter die Serie voranschreitet.
Außerdem ist der Soundtrack erwähnenswert. Gustavo Santaolalla hatte schon den Soundtrack zum Spiel beigesteuert und hat sich es sich nicht nehmen lassen, die Serie mit unvergleichlichen Melodien zu bestücken. Die Stücke aus den 1960er- und 70er-Jahren fangen immer auch gezielt unterschiedliche Stimmungen in der Story ein. Die eindringliche Titelmelodie spielt der Musiker selbst auf seinem Ronroco, einem Zupfinstrument mit charakteristisch südamerikanischem Klang.