Zusammen mit dem Herzen und den großen Blutgefäßen befindet sich die Lunge in der Brusthöhle. Zunächst lässt sich die Lunge (Pulmo) in zwei Hälften, den linken Lungenflügel (Pulmo sinister) und den rechten Lungenflügel (Pulmo dexter) unterteilen. Diese Lungenflügel sind in so genannte Lungenlappen unterteilt. Der rechte Lungenflügel teilt sich dabei in drei Lappen auf: Oberlappen oder Lobus superior, Mittellappen oder Lobus medius und Unterlappen oder Lobus inferior. Der linke Lungenflügel wird lediglich zwei Lappen unterteilt: Oberlappen und Unterlappen.
Beim Einatmungsvorgang strömt die Luft durch die Nase beziehungsweise den Mund, den Rachen und den Kehlkopf in die Luftröhre (Trachea). Die Luftröhre ist ein elastisches, etwa zehn bis zwölf Zentimeter langes Rohr, welches vom Kehlkopf ausgehend hinunter in den Brustraum zieht und sich dort in die beiden Hauptbronchien (Bronchus principalis) aufteilt. Diese verzweigen sich wie die Zweige eines Baumes in immer kleinere Äste und versorgen so alle Lungensegmente mit Atemluft. Innerhalb der Segmente verzweigen sich die Bronchien immer weiter und münden schließlich in kleine Lungenbläschen (Alveolen). Durch die Wände der Alveolen, circa 300 Millionen an der Zahl, findet der Gasaustausch statt: Hier wird Sauerstoff ins Blut aufgenommen und gleichzeitig auch Kohlendioxid, ein Abfallprodukt der Körperzellen, aus dem Blut an die Luft abgegeben. Mit dem Blutstrom gelangt der lebensnotwendige Sauerstoff über die arteriellen Blutgefäße in die Körperzellen, wo er zur Energiegewinnung eingesetzt wird. Der Rücktransport des sauerstoffarmen, mit Kohlendioxid angereicherten Blutes zurück zum Herzen erfolgt über die venösen Blutgefäße. Die Luftröhre und die Bronchien sind von einer Schleimhaut ausgekleidet. Diese ist mit einem dichten Saum von beweglichen Flimmerhärchen besetzt, die dafür sorgen, dass kleine Staubpartikel oder andere Fremdkörper, die in die Luftröhre gelangen und an der schleimigen Oberfläche hängenbleiben, wieder aus den Luftwegen abtransportiert werden.
Ein Erwachsener atmet im Ruhezustand etwa zehn bis fünfzehn Mal pro Minute ein und aus. Bei jedem einzelnen Atemzug wird circa ein halber Liter Luft eingeatmet. Bei Anstrengung wird die Atmung schneller und tiefer. Deshalb ist die körperliche Leistungsfähigkeit auch so von der Lungenfunktion abhängig. Ist die Lunge nicht mehr in der Lage, eine benötigte Menge an Sauerstoff zu liefern, kommt es zu Luftnot (Dyspnoe).