Wie ein Tornado aussieht, davon hat jeder eine ziemlich genaue Vorstellung. Doch wie unterscheiden sich ein Orkan vom Hurrikan und ein Zyklon von einem Taifun? Wir klären auf.
Hätten Sie es gewusst? Wie ein Wirbelsturm oder ein sonstiges Windereignis bezeichnet wird, hängt primär davon ab, wo es entsteht.
Tropischer Wirbelsturm
Tropischen Wirbelstürmen ist gemein, dass sie über tropischen Meeren entstehen. Die Wassertemperatur muss mindestens 27 Grad betragen, das Ozeangebiet groß genug sein. Die Verdunstung dient als Energiequelle, die zunimmt, je mehr Wasserdampf aufsteigt. Je mehr Wärme, desto mehr Verdunstung – darum ist mit einer Häufung infolge der durch den Klimawandel bedingten Ozeanerwärmung zu rechnen. Die Wasserdampfmenge gerät durch die Corioliskraft in eine Rotation, also in einen Wirbel mit einem „Auge“ in der Mitte: das typische Bild, das wir von einem Wirbelsturm vor Augen haben. Mit einem Durchmesser von mehreren Hundert Kilometern und Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h werden riesige Mengen an Wasser transportiert. Auf dem Festland können diese Stürme nicht lange überleben, die Wassermassen, die durch den Sturm bewegt werden, richten aber enormen Schaden an.
Zyklon
Bei einem Zyklon handelt es sich um einen tropischen Wirbelsturm, der im Indischen Ozean entsteht. Die unterschiedlichen Bezeichnungen der Wirbelstürme gehen namentlich übrigens generell mit ihrem Entstehungsort einher und nicht aufgrund ihrer Eigenschaften.
Tornado
Sie werden auch Twister oder Windhose genannt. Sie kommen überwiegend in Nordamerika vor, ihr Vorkommen weitet sich aber auch mittlerweile auf Europa aus. Örtlich sind sie recht begrenzt mit einem Durchmesser von weniger als 100 Metern. Sie wüten über eine Strecke von etwa 30 Kilometern. Der Windtrichter entwickelt Geschwindigkeiten von bis 500 km/h, was ihn zu einer zerstörerischen Kraft macht. Was ihm in den Weg kommt, wird förmlich hochgesaugt und durch die Luft gewirbelt.
Der Rüssel einer Tornadosäule entsteht durch Warmluft, die sich vom Boden ausgehend bildet. Feuchtwarme Luft trifft auf trockenkalte Luft. Die Gegensätze werden so stark, dass die Luftströme aus kalter und warmer Luft zu einer Säule werden, sichtbar gemacht durch Wassertröpfchen und Staub. Tornados sind nur schwer vorhersehbar.
Hurrikan
Sie treten in Nord- und Mittelamerika auf und die Windgeschwindigkeit muss mindestens 118 km/h betragen.
Taifun
Sie sind die asiatische Variante der Hurrikane in Japan, China und den Philippinen.
El Niño
Dabei handelt es sich nicht um einen einzelnen Sturm, sondern um ein klimatisches Phänomen, das durch eine periodische Erwärmung der Meeresoberflächentemperaturen im zentralen und östlichen Pazifischen Ozean entlang des Äquators gekennzeichnet ist. Dieses Phänomen tritt in unregelmäßigen Abständen von etwa zwei bis sieben Jahren auf und hat weitreichende Auswirkungen auf das Wetter- und Klimageschehen weltweit.
Während eines El-Niño-Ereignisses steigen die Temperaturen des Wassers im zentralen und östlichen Pazifik deutlich über den Durchschnitt. Diese Erwärmung kann Monate oder gar bis zu einem Jahr dauern. Die Erwärmung wiederum beeinflusst die Passatwinde. Bei einem El Niño schwächen sich diese Winde ab oder kehren ihre Richtung um – zirkulieren dann von West nach Ost.
In den normalerweise trockenen Regionen der Westküste Südamerikas kann El Niño zu ungewöhnlich starkem Regen und Überschwemmungen führen. In anderen Teilen der Welt, wie Australien, Indonesien, Indien und im südlichen Afrika, kann El Niño zu Dürren und Waldbränden führen. El Niño beeinflusst auch die Häufigkeit und Stärke von tropischen Wirbelstürmen. Im Atlantik kann es zu einer Reduzierung der Hurrikan-Aktivität kommen, während der Pazifik mehr Stürme erleben kann. In den nördlichen Teilen der USA und Kanada kann El Niño zu milderen Wintern führen.
El Niño trägt oft zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen bei und kann die Auswirkungen des Klimawandels verstärken und hat erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf Landwirtschaft, Fischerei und Energieproduktion.
Dank moderner Klimamodelle und Satellitenbeobachtungen können Wissenschaftler El-Niño-Ereignisse mehrere Monate im Voraus vorhersagen, was die Vorbereitung auf die potenziellen Auswirkungen ermöglicht.
La Niña
La Niña ist das Gegenstück zu El Niño und repräsentiert die kalte Phase des Klimamusters. Während La Niña treten kühlere als durchschnittliche Meeresoberflächentemperaturen im zentralen und östlichen Äquatorialpazifik auf. Die Abkühlung kann einige Monate oder bis zu zwei Jahre andauern, länger also als die El-Niño-Ereignisse. Die Passatwinde, die von Ost nach West entlang des Äquators wehen, verstärken sich.
Blizzard
Blizzards sind durch dichten Schneefall und Schneeverwehungen gekennzeichnet und können äußerst gefährliche Wetterereignisse sein, da sie die Sicht stark einschränken, extreme Kälte mit sich bringen und erhebliche Auswirkungen auf Verkehr, Infrastruktur und das tägliche Leben haben. Die Winde während eines Blizzards erreichen typischerweise Geschwindigkeiten von mindestens 56 km/h oder mehr. Um als Blizzard klassifiziert zu werden, müssen die Bedingungen aus starkem Wind, geringer Sicht, Schneefall oder Schneeverwehungen mindestens drei Stunden andauern.
Sandsturm
Sandstürme sind ein Naturphänomen, bei dem starke Winde große Mengen von Sand und Staub von trockenen, kahlen Böden aufwirbeln und über weite Strecken transportieren. Sandstürme treten vor allem da auf, wo die Bodenoberfläche locker und vegetationsarm ist. Die Windgeschwindigkeit in Sandstürmen kann 40 bis 100 km/h oder mehr erreichen. Die Dauer eines Sandsturms kann stark variieren, von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden oder sogar Tagen, abhängig von der Stärke des Windes und der Menge des verfügbaren Sands und Staubs. Ursachen für Sandstürme sind Trockenheit und fehlende Vegetation, klimatische Bedingungen und menschliche Aktivitäten wie Überweidung oder Abholzung.