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WAS MACHT EIGENTLICH...

Seit 2004 beschäftigt sich Dolly Buster mit der Malerei und besuchte Kurse im Aktzeichnen
Foto: imago / Strussfoto

… Dolly Buster?

In den 80ern wurde sie durch Pornofilme bekannt, danach arbeitete sie als Produzentin, Sängerin, Schauspielerin und Autorin. Seit einigen Jahren betreibt sie eine Erotikshop-Kette und zwei Pasta-Restaurants. Heute hat sich die 53-Jährige aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Dolly Buster stieg in den 90er-Jahren vor allem dank ihrer beachtlichen Oberweite zum Porno-Star auf, hat sich nach ihrer Verehelichung 1997 aber auf andere geschäftliche Talente verlegt. An ihre Erotik-Streifen denkt sie heute ohne schlechtes Gewissen zurück: „Ich würde alles in meinem Leben genauso wieder machen. Ich habe nichts zu bedauern!“, betonte sie 2021 gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Bereut hat sie dagegen einen Gastauftritt in einer Dschungelcamp-Show im Jahr 2021, weil sie kurz vor der Sendung im RTL-Studio einen Kreislaufkollaps erlitten hatte: „Das hat man zum Glück nicht gesehen. Ich habe es gerade noch auf den Stuhl geschafft.“ In dieser „After-Show“ gab es auch ein Wiedersehen mit Desirée Nick, mit der Dolly sich 2004 im „Dschungelcamp“ publikumswirksam gezofft hatte. Diesmal ging Buster aber einer erneuten Konfrontation aus dem Weg: „Das ist ihr Beruf, sie punktet mit Mobben. Ich bin da gar nicht nachtragend, aber nehme es auch nicht ernst“, distanziert sie sich von ihrer einstigen Rivalin. Weil der „erhoffte“ Zoff ausgeblieben sei, hätten sich die Medien negativ mit ihrem Äußeren beschäftigt, obwohl das sich kaum geändert habe. „Ich habe seit 20 Jahren die gleiche Figur, die gleiche Kleidergröße und das gleiche Gesicht“, sagte Buster 2021 dem „Focus“. Laut einiger Medienberichte soll das einstige „Busenwunder“ 2009 aber doch eine Brustverkleinerung vorgenommen haben.

Hörsturz vor vier Jahren

Dolly Buster im April bei einer Preisverleihung
Dolly Buster im April bei einer Preisverleihung - Foto: IMAGO / Revierfoto

Dolly Buster hat sich aus gesundheitlichen Gründen weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Sie leidet seit vier Jahren infolge eines Hörsturzes an einem schweren Tinnitus: „Der hat leider zur Folge, dass man extrem depressiv wird, weil man zum Teil nichts mehr machen kann.“ Sie könne oft gar nicht schlafen und bekomme manchmal Panik­attacken. „Mein gesundheitlicher Zustand hat sich über die Jahre noch einmal fürchterlich verschlimmert, und der Alltag ist ein Alptraum“, verriet Dolly dem „Focus“. Trotz verschiedener Behandlungen komme sie aus dieser Situation nicht mehr heraus. Ihr hoher Medikamentenkonsum habe bereits einen längeren Aufenthalt in einer Suchtklinik erforderlich gemacht. Derzeit sei sie sehr kraftlos und verlasse kaum noch ihr Haus in Wesel, in dem sie am Rande eines Naturschutzgebietes schon über 30 Jahre mit ihrem Mann lebt. Als vor zwei Jahren ihr Hund verstorben ist, fehlte der engagierten Tierschützerin sogar der Mut, einen neuen anzuschaffen: „Ich hätte nicht mal die Kraft, mit ihm in den Wald zu gehen“, erzählte Dolly im Vorjahr dem Magazin „Heute“. Sie hat wenig Hoffnung, dass sich ihr Zustand wesentlich bessern wird: „Ich muss realistisch sein: Es wird immer schlimmer!“ Wegen ihrer massiven Beschwerden habe sie sogar ihre Hobbys, das Schreiben und das Malen, zurückgestellt. Im Jahr 2000 hatte sie mit „Alles echt! Durchhänger und andere Höhepunkte“ eine Art Memoiren geschrieben. Es folgten die beiden Thriller „Hard Cut“ (2001) und „Tiefenschärfe“ (2003), die jedoch keine großen Renner waren. Nach dem „ultimativen Sex- und Beziehungsratgeber“ mit dem Titel „Und damit: Buster!“ (2004) veröffentlichte sie zuletzt 2015 zusammen mit Rainer Pototschnig den satirischen Tatsachenroman „Ohne Maulkorb. Aus dem Tagebuch meines Hundes“. Mit der Malerei beschäftigt Buster sich schon seit 2004, als sie bei einer Düsseldorfer Künstlerin Unterricht genommen und tageweise an der Kunstakademie Kurse im Aktzeichnen besucht hatte. Vor der Corona-Pause wurden ihre Arbeiten auch schon bei Ausstellungen gezeigt. „Beim Malen kann ich normalerweise entspannen, aber sogar das geht zum Teil nicht mehr“, bedauerte Dolly im „Focus“. „Ich wünsche mir so sehr, dass dieser Spuk vorbei ist und ich wieder normal am Leben teilnehmen kann!“ Viel Unterstützung erhält sie durch ihren Mann und ein paar Freunde, die ihr zu ein bisschen mehr Normalität verhelfen. 2022 war sie dann auf einem Event von Julian M. Stoeckel („Club der guten Laune“) zu sehen: „Ich bin froh, dass ich jetzt mal einen Anlass habe, das Haus zu verlassen, denn mein Arzt hat mir empfohlen, auch öfter mal Ausflüge zu machen, um mich abzulenken und aus dem Bett herauszukommen“, kommentierte Dolly diese Einladung. Kontakt zu Fans und Freunden hält sie ansonsten heute vor allem durch Aktivitäten auf ihrem Instagram-Account.

Bücher und Ausstellungen

Gut im Geschäft ist die zweifache Preisträgerin des „Venus Awards“ mit ihren Erotic-Shops, die in mehreren deutschen Großstädten zu finden sind. Auch ihre beiden Restaurants „Buster Pasta“ in Düsseldorf und Frankfurt erfreuen sich seit zehn Jahren großer Beliebtheit. Wenig Erfolg hatten Busters Ausflüge in die Politik: 2004 scheiterte sie deutlich bei ihrer Europaparlament-Kandidatur für die tschechische „Unabhängige erotische Alternative“. Angeblich ohne ihr Wissen war sie 2009 auch auf die Kandidatenliste bei nordrhein-westfälischen Kommunalwahlen gesetzt worden. Deshalb hatte sie damals die Bürger öffentlich aufgerufen, sie nicht zu wählen. 

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