Als Film- und Bühnenkomiker und durch Kinoerfolge wurde er ab den 80ern zum Hollywoodstar. In „Beverly Hills Cop: Axel F.“ ist der 64-Jährige erneut zu sehen und fungiert in „Shrek 5“ wieder als Synchronsprecher des Esels. Kürzlich erschien über ihn die Netflix-Doku „Eddie“.
Mit den ersten drei Filmen der „Beverly Hills Cop“-Serie wurde Eddie Murphy zum Superstar. Dennoch dauerte es drei Jahrzehnte, bis er 2024 dann in einem vierten Teil als Axel Foley in „Beverly Hills Cop: Axel F.“ zurückkehrte. Als Grund für die lange Pause nennt der Schauspieler das Fehlen eines geeigneten Drehbuchs: „Die Skripte, die ich über die Jahre gelesen habe, zeigten keine Entwicklung von Axel.“ Erst als dem Charakter mehr Tiefe gegeben worden sei, kam für Murphy ein neuer Dreh infrage, denn schon dem Vorgänger „Beverly Hills Cop III“ war vorgeworfen worden, durch Drehbuchschwächen das Potenzial der Serie untergraben zu haben. In der neuen Folge „Axel F.“ macht Murphy als Alex Foley 40 Jahre nach dem Serienstart erneut das, was er bisher schon am besten konnte: Verbrechen aufklären und Chaos verbreiten! Zwar nähert sich Murphy dem Pensionsalter für Polizisten, aber er kann sich trotzdem vorstellen, auch nach dem vierten Teil noch mal die Foley-Rolle zu übernehmen.
Kein Liebling der Filmkritik
Netflix hält sich über einen fünften Teil allerdings noch bedeckt. Murphy hat jedoch verraten, dass die Kreativabteilung sich schon über die weitere Handlung den Kopf zerbricht: „Sie entwickeln ihn. Wenn er zustande kommt, werden wir einen weiteren machen!“ Da Produzent Bruckheimer bestätigt, dass er noch „ein paar Ideen im Kopf hat“, dürfen Beverly-Hills-Cop-Fans möglicherweise sogar auf die Teile sechs oder gar sieben hoffen. Murphy gibt allerdings zu, dass ihm schon bei „Axel F.“ sein relativ hohes Alter zu schaffen machte und er sich während der Dreharbeiten auch noch eine Knieverletzung zugezogen hat.
Der vierte Teil von „Beverly Hills Cop“ ist nicht Murphys einziges aktuelles Projekt. Er war in den letzten Monaten des Vorjahres auch mit den Synchronarbeiten zu „Shrek 5“ beschäftigt, der in Originalbesetzung mit ihm als „Donkey“, Cameron Diaz und Mike Myers vermutlich noch 2025 erstaufgeführt wird. Murphy verriet auf der Movie-Plattform „Collider“, dass zeitnah auch die Rolle „Donkey“ (Esel) ihren eigenen Film als „Shrek“-Spin-off bekommen wird und wahrscheinlich 2026 erscheinen wird. Vor diesen aktuellen Produktionen hatte Murphy zuletzt 2023 in der Gesellschaftssatire „You People“ einen Brautvater und in „Candy Cane Lane“ die Hauptrolle als Weihnachtsdekorateur gespielt. Bei dem Weihnachtsfilm war er ebenso wie bei „Axel F.“ auch als Produzent tätig.
Trotz einiger seiner Filmerfolge und zeitweiligen Höchstgagen war Murphy kein Lieblingskind der Filmkritik und wurde schließlich 2010 sogar zum schlechtesten Schauspieler des Jahrzehnts gekürt. Den Negativ-Preis „Goldene Himbeere“ erhielt er zwischen 1990 und 2013 gleich fünfmal: viermal als „schlechtester Schauspieler“ und einmal als „schlechtester Drehbuchautor“, dazu kommen noch zehn Nominierungen für diese wenig ehrenvolle Auszeichnung. „Ich habe beschissene Filme gemacht“, gibt Murphy im Vorjahr bei „Filmstart 24“ zu. In den 2000ern floppten seine Werke an der Kinokasse und bekamen von der Kritik vernichtende Urteile. 2008 hatte er gleich drei „Razzies“ (Golden Raspberries) für die drei verschiedenen Rollen eingeheimst, die er in „Norbit“ übernommen hatte, und er dachte zwischenzeitlich sogar daran, seine Filmkarriere aufzugeben, weil ihm der Spaß vergangen sei.
Unerschütterlich selbstbewusst
Murphy wollte probeweise mal ein Jahr pausieren und sich auf Bühnenprogramme konzentrieren, dann seien daraus aber sechs Jahre geworden: „Ich hätte auf der Couch sitzen bleiben und nicht mehr von ihr herunterkommen können. Aber ich wollte nicht, dass das letzte, was sie mich tun sehen, Blödsinn ist“, resümiert der Komödiendarsteller. Ausgerechnet in dieser Phase seiner Karriere erhielt er dann 2007 seine einzige Oscar-Nominierung und den Golden Globe für „Dreamgirls“, was ihn wohl zum Weitermachen animiert hatte. Und prompt bekam er 2020 für das Biopic „Dolemite Is My Name“ eine Golden-Globe-Nominierung und seine späte „Prinz aus Zamunda“-Fortsetzung „Coming to America“ wurde 2021 zu einem der erfolgreichsten Filme beim Streamingdienst Amazon Prime Video.
Aufgrund dieser jüngsten Erfolge bekam er 2020 dann den Himbeeren-Erlöser-Preis dafür, dass er nach einer Reihe schlechter Filme auch wieder mal einen guten gemacht hat. 2023 durfte Murphy sich sogar über den begehrten Cecil B. DeMille-Preis für seine Verdienste um das Kino freuen. „Wenigstens wissen sie jetzt, dass ich noch lustig bin“, kommentierte er den Aufwärtstrend, der jetzt auch bei „Beverly Hills Cop IV – Axel F.“ anzuhalten scheint. Deshalb gibt er sich in einer neuen zweiteiligen Doku „Eddie“ weiterhin selbstbewusst: „Schon früh wusste ich, dass ich bekannt werden würde.“ Auch habe er nie um seine Rollen kämpfen und nur ein einziges Mal zu einem Casting erscheinen müssen und zwar für „Saturday Night Live“: „Ich glaube, ich bin der einzige Schauspieler, der das sagen kann.“