Frankreich kommt einfach nicht zur Ruhe. Nach massiven Protesten gegen die umstrittene Rentenreform im Frühjahr, war es diesmal der Tod eines Jugendlichen algerischer Abstammung, der die Pariser Straßen im Chaos versinken ließ. Der – ohne Führerschein fahrende – 17-jährige Nahel M. wurde vergangene Woche während einer Verkehrskontrolle im Vorort Nanterre durch den Schuss eines Polizeibeamten getötet. In den sozial benachteiligten Banlieues, wo seit Jahren der Zorn auf Staat und Polizei schwelt, löste der Tod des Teenagers eine tagelang andauernde Welle der Gewalt aus. Auch in anderen Städten wie Marseille und Lyon kam es zu nächtlichen Krawallen mit Vandalismus und Brandstiftungen, bei denen zahlreiche Polizisten und Feuerwehrleute verletzt und Tausende der, überwiegend sehr jungen, Demonstranten festgenommen wurden. Ein Feuerwehrmann starb beim Einsatz. Auch wenn sich die Lage inzwischen etwas beruhigt hat und es auch Solidaritätsveranstaltungen mit den Opfern der Unruhen gab, muss sich Präsident Emmanuel Macron, der kurzfristig sogar seinen Staatsbesuch in Deutschland verschoben hat, dringend mit den politischen Konsequenzen beschäftigen. Denn der Hass der Randalierer, denen es sicher nicht nur um Gerechtigkeit für Nahel ging, hat eine lange Vorgeschichte.
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Foto: picture alliance / abaca
Ein Land brennt
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