Der 1. FC Saarbrücken ist in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet. Mit 25 Spielern ist der Kader fast komplett, ein bis zwei Akteure sollen noch kommen. Zudem wurden bei weiteren Personalien Entscheidungen getroffen.
Im Fußball geht es immer ganz schnell. Kaum ist die Saison vorbei, startet auch schon die nächste. Dabei wird der 1. FC Saarbrücken mit einem neuen Gesicht in die neue Saison starten. Acht Neuzugänge stehen bisher auf der Habenseite. Allein in der vergangenen Woche kamen mit Elijah Krahn (Hamburger SV) und Sebastian Vasiliadis (Hansa Rostock) noch zwei Neue dazu. Nachdem zuvor bereits Philip Fahrner (SC Freiburg II), Till Schumacher, Phillip Menzel (beide Austria Klagenfurt), Maurice Multhaup (Eintracht Braunschweig), Lasse Wilhelm (1. FSV Mainz 05 II) und Chafik Gourichy (US Thionville) verpflichtet worden waren, ist der Kader fast schon komplett. „Ein, maximal zwei Neue werden noch dazustoßen“, lässt Trainer Rüdiger Ziehl gegenüber dem „SR“ durchblicken. Gesucht wird unter anderem noch ein neuer Innenverteidiger als Ersatz für den nach Dresden abgewanderten Lukas Boeder. Dass der FCS mit Schumacher und Menzel gleich zwei Spieler aus der österreichischen Bundesliga ins Saarland locken konnte, führt Ziehl nicht zuletzt auf die sensationelle Pokal-Saison zurück, die nach Siegen gegen Bayern, Frankfurt und Gladbach erst im Halbfinale endete. „Das hat einfach eine wahnsinnige Strahlkraft gehabt“, so der FCS-Coach. „Gerade auch Spielern, die im Ausland spielen, ist der FCS eigentlich nicht so bekannt. Durch den DFB-Pokal hat sich das natürlich geändert.“ Neuzugang Schumacher hakte dabei jedoch direkt ein: „Wir sind hier nicht hergekommen, weil der FCS vergangene Saison ins Pokal-Halbfinale gekommen ist, sondern weil wir etwas bewegen wollen. Und das geht erst einmal über die Liga.“
Gesucht: ein Innenverteidiger
Nach dem Abschließen auf Platz fünf in der vergangenen Saison hält sich Ziehl in diesem Jahr noch mit den Zielen bedeckt. „Die Saisonziele legen wir mit der Mannschaft gemeinsam fest. Die Jungs müssen sie mittragen und von sich aus feststellen, ‚wir sind gut genug, um diese Ziele zu erreichen.‘“ Blickt man auf die getätigten Transfers, dann ist aber wohl ein weiterer Angriff geplant. Alle Spieler sind jedoch noch nicht im Training dabei. Tim Civeja (Leistenoperation) und Patrick Schmidt, der nach einem Schien- und Wadenbeinbruch behutsam an die Mannschaft herangeführt werden sollen, sind noch keinen Optionen, zudem sind Dominik Becker (Schulter-OP), Bjarne Thoelke (Knieprobleme) und Boné Uaferro (erkältet) noch nicht im Mannschaftstraining. Nicht mit dabei sein wird wohl auch Robin Becker, dessen auslaufender Vertrag nach Angaben der „Saarbrücker Zeitung“ nicht verlängert wird. Eine offizielle Bestätigung liegt noch nicht vor. Der 27-jährige Rechtsverteidiger war erst im Winter verpflichtet worden, stand in der Rückrunde aber nur zwölfmal auf dem Platz und gehörte lediglich in fünf Partien zur Startelf.
Für Schlagzeilen sorgte der Verein dann ebenfalls vergangene Woche: Zweimal hintereinander riss sich Sebastian Jacob beim 1. FC Saarbrücken das Kreuzband – erst im Herbst 2022, dann im Sommer 2023 –, sodass er bereits seit über eineinhalb Jahren ohne Einsatz ist. Einen neuen Vertrag erhält der Stürmer daher nun vorerst nicht, wie der FCS mitteilte. „Es ist eine Entscheidung, die uns sehr schwer gefallen ist“, betont Sportdirektor Jürgen Luginger, der Jacob die Botschaft zusammen mit Trainer Rüdiger Ziehl überbracht hatte. „Sebastian war über Jahre ein Gesicht unseres Teams. Aber es ist aus heutiger Sicht nicht vorhersehbar, ob und wann er noch einmal den Anforderungen des Profifußballs gewachsen sein wird.“ Um einen endgültigen Abschied handelt es sich aber nicht, vielmehr bleibt eine Hintertür offen. „Wir haben Sebastian angeboten, weiterhin ganz normal am Trainingsbetrieb teilzunehmen. So haben auch wir die Möglichkeit, seine weitere Entwicklung zu beobachten“, erklärt Luginger. „Für ihn ist es zunächst wichtig, wieder völlig gesund zu werden. Sollte das der Fall sein, werden wir darüber sprechen, ob er sich noch einmal anders orientieren möchte oder ob wir ihn wieder in den Kader integrieren.“
Entwicklung beobachten
Ähnlich war der FCS vor drei Jahren bereits bei Bjarne Thoelke verfahren. Nach einem Wadenbeinbruch hatte der Verteidiger zunächst keinen neuen Vertrag erhalten, nahm nach seiner Genesung aber wieder am Training der Saarländer teil – und bekam im Januar 2022 ein neues Arbeitspapier. Seitdem bestritt er 51 Spiele für die Saarländer, darunter 16 in der vergangenen Saison. Ein Hoffnungsschimmer für Jacob, der vergangene Woche seinen 31. Geburtstag feierte? Seit 2018 ist der Stürmer zurück bei seinem Jugendverein und stand bisher 134-mal auf dem Platz – mit 70 Toren und 25 Vorlagen. Nicht ausgeschlossen, dass in einigen Monaten doch noch mal Spiele dazukommen. Zu wünschen wäre es ihm nach seiner langen Leidenszeit.
Auch in der kommenden Saison kann der FCS zudem auf seine Fan-Unterstützung bauen: Beim 1. FC Saarbrücken ist der Dauerkarten-Vorverkauf gut angelaufen. Am Montag, 24. Juni, fiel der Startschuss. Zwei Tage später konnte der 1. FCS bereits 3.229 abgenommene Saison-Tickets für die kommende Runde vermelden. Das erste Pflichtspiel in dieser Saison bestreiten die Blau-Schwarzen dann am 18. August in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den 1. FC Nürnberg. Auf eine Pokalreise wie in der vergangenen Saison gehen alle Verantwortlichen sicher wieder gern.