Dem 1. FC Saarbrücken gelingt ein versöhnlicher Jahresabschluss. In der kurzen Winterpause wird eine Zwischenbilanz gezogen. Anfang Januar geht es ins Trainingslager nach Spanien.
Am Ende eines turbulenten Fußballjahres hatte der Kapitän die Lacher noch einmal auf seiner Seite. „Ich rätsele seit 16 Profi-Jahren darüber, wie man das trainieren kann. Wenn von Euch jemand einen Tipp hat, soll er ihn mir verraten“, sagte Manuel Zeitz auf die Frage, ob die Winterpause auch dazu genutzt werde, um die Chancenverwertung zu verbessern. Mit einem 2:1-Erfolg gegen den starken Aufsteiger SSV Ulm verabschiedete sich der 1. FC Saarbrücken in die Winterpause. Am 3. Januar bittet Trainer Rüdiger Ziehl zum ersten Training, drei Tage später geht es in spanische Chiclana, wo der Drittligist in diesem Jahr sein Trainingslager abhalten wird. Mindestens ein neues Gesicht wird dann mit an Bord sein. Nach FORUM-Informationen ist die Rückkehr von Frank Sänger fix. Der Physiotherapeut und Vertraute von FCS-Mannschaftsarzt Markus Pahl kehrt nach zwölf Jahren beim 1. FC Kaiserslautern zum 1. FCS zurück, wo er bereits von 2008 bis 2011 tätig war.
Während ein Neuzugang neben dem Platz damit schon feststeht, beginnt in diesen Tagen auch die Kaderoptimierung. Während im Umfeld permanent ein (zu) kleiner Kader moniert wurde, sieht Ziehl die Angelegenheit gelassener. „Wir machen nur etwas, wenn es Sinn ergibt. Nach dem Ausfall von Patrick Schmidt stellt sich natürlich die Frage nach einem weiteren zentralen Stürmer. Aber Kai Brünker hat viele Tore geschossen und wir haben mit Simon Stehle noch jemanden, der vorne drin spielen kann und schon gezeigt hat, dass er auf der Position torgefährlich ist. Wir werden also nicht einfach einen Transfer machen, um irgendjemanden dazu zu holen“, sagte Ziehl.
Beim 2:1 gegen Ulm traf Sturmtank Brünker kurz vor dem Ende bereits zum neunten Mal und sorgte damit für Erleichterung. „Lillo“ Rizzuto hatte die drückend überlegenen Blau-Schwarzen vor der Pause in Führung gebracht. Für die über 90 Minuten harmlosen Gäste stand FCS-Keeper Tim Paterok Pate, als er nach 68 Minuten einen harmlosen Freistoß durch die Hände gleiten ließ und damit den völlig überraschenden Ausgleich einleitete. „Wenn ein Torwart einen Fehler macht, dann ist es meistens ein Tor. Bei einem Feldspieler kann man immer noch etwas korrigieren“, sagte der bärenstarke Luca Kerber nachsichtig, doch Kapitän Zeitz stellte treffend fest: „Wir brauchen zu viele Chancen und kassieren dann noch so ein Scheiß-Tor“.
Dass es am Ende doch noch fröhliche Weihnachten wurden, lag nicht nur an Kopfball-Ungeheuer Brünker, sondern auch an Vorbereiter Julian Günther-Schmidt, der nach seiner Einwechslung stark auftrumpfte. „Es waren keine leichten Monate für uns alle und für mich natürlich auch nicht. Jetzt können wir aber mit einem positiven Gefühl in die Pause gehen“, sagte „Günni“ und Coach Ziehl schloss den Abend mit dem treffenden Fazit: „Es war nicht alles gut. Wir haben zu Hause zu oft unentschieden gespielt, ein paar Punkte fehlen uns. Aber wir überwintern im DFB-Pokal und sind in der Liga in Schlagdistanz. Also war auch nicht alles schlecht.“
FORUM-Einzelkritik:
Tim Paterok: Schon in der ersten Halbzeit am Boden unsicher. Beim Ausgleich mit einem gravierenden Fehler. Note 5-
Marcel Gaus: Abgezockt und souverän. Im letzten Drittel manchmal unpräzise. Note 2-
Dominik Becker: Richtig guter Auftritt des Uaferro-Vertreters. Note 2
Manuel Zeitz: Fels in der Brandung, stets aufmerksam. Note 2
Lukas Boeder: Gelassen, ruhig und ohne Fehler. Note 2
Calogero Rizzuto: Marschierte extrem viel und belohnte sich mit einem Traumtor. Note 1-
Patrick Sontheimer: Kommt immer besser zur Geltung. Starkes Spiel. Note 2
Kasim Rabihic: Oft am Ball, häufig zu verspielt. Note 3
Luca Kerber: Defensiv stark und vorn mit Akzenten. Note 2
Simon Stehle: Viel unterwegs, aber nicht zwingend. Note 3
Kai Brünker: Lange abgemeldet, dann eiskalt. Note 3
Julian Günther-Schmidt: Nach seiner Einwechslung sofort im Spiel und ganz stark. Note 1-
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