Regionalliga Nordost
Regional-Ligisten testen
Die Berliner Vertreter in der Regionalliga Nordost starteten vergangene Woche in die Testspielphase vor dem Saisonbeginn am 25. Juli. Dabei musste der BFC Dynamo eine 0:3-Niederlage bei Zweitligist 1. FC Magdeburg verzeichnen, setzte sich dann aber mit demselben Resultat auf eigenem Platz gegen Lichtenberg 47 (NOFV-Oberliga Nord) durch. Die VSG Altglienicke bezwang zunächst den eine Klasse tiefer spielenden SV Tasmania mit 2:0 und unterlag seinerseits dem Drittliga-Aufsteiger Energie Cottbus mit 0:2, während Viktoria sich bei Optik Rathenow zunächst mit 1:2 geschlagen geben musste. Das folgende Spiel bei einem weiteren Oberligisten entschieden die Himmelblauen in Ludwigsfelde jedoch mit 3:0 für sich. Beim traditionellen Saisoneröffnungsturnier des HWP-Cup war diesmal der FC Hertha 03 als Regionalliga-Aufsteiger der hochklassigste Vertreter, dazu kamen Berliner AK und BFC Preussen (beide Oberliga) sowie Gastgeber Spandauer Kickers (Berlin-Liga). Am Ende verteidigte der BAK im Finale den Titel im Elfmeterschießen gegen die favorisierten 03er.
SSV-Männer wieder da
Der Spandauer SV war einer der großen Traditionsvereine im Berliner Fußball, reichten seine Wurzeln doch bis ins Jahr 1894 zurück. Höhepunkt der Historie war sicher das eine Jahr in der Zweiten Liga Nord 1975/76, wenn dieses auch mit einem bis heute gültigen Negativrekord für die Spielklasse verbunden sein sollte. In diesem Jahrtausend sorgten anhaltende finanzielle Probleme dann für den sportlichen Niedergang, ehe 2014 das endgültige Aus für den „SSV“ kam. Der Verein musste während der laufenden Saison aufgelöst werden. Doch 2022 wurde der Verein quasi wiederbelebt, als der Türkspor FK sich in Spandauer SV umbenannte, um dessen Tradition fortzusetzen. Zunächst nur mit Nachwuchsteams am Start, wird der SSV nun zur Saison 2024/25 auch wieder eine Herrenmannschaft melden – unter der Leitung der Berliner Fußballgrößen Michael Fuß und Hassan Oumari werden die Spandauer ganz unten in der Kreisliga C einen Neuanfang wagen.
Häßler zurück auf der Bank
Der FC Spandau 06 steht nach dem Abstieg in die Bezirksliga vor einem Umbruch – bislang haben den Verein elf Spieler verlassen. Nun aber kann der Traditionsverein einen höchstprominenten Mann als neuen Trainer vermelden. Mit Thomas Häßler kommt schließlich ein ehemaliger Fußball-Nationalspieler an den Ziegelhof, der 1990 auch zum Weltmeisterteam des DFB in Italien zählte und 1996 in England auch den EM-Titel errang. Für „Icke“ ist das Amt im Amateurbereich dabei kein ungewohntes Terrain: Der 58-Jährige sorgte vielmehr für Aufsehen, als er 2016 beim ebenfalls achtklassigen Club Italia vorgestellt wurde und auf Anhieb der Aufstieg gelang. Nachdem der Verein in Berlin United (inzwischen aufgelöst) aufging, kam es dort zur Trennung. Seit 2019 trainierte er dann den BFC Preussen und stieg mit den Lankwitzern 2022 in die Berlin-Liga auf. Danach musste Häßler aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten – nun ist er aber wieder fit für die Aufgabe bei Spandau 06, so Präsident Lombardo auf Nachfrage.
Küc kommt – und geht
Er war Anfang Juni als Neuzugang bei der VSG Altglienicke vermeldet worden und sollte der Nachfolger des in diesem Sommer zum DrittligaAufsteiger Energie Cottbus abgewanderten Tolcay Cigerci (2023/24: 20 Tore, 13 Vorlagen) werden. Doch bereits 30 Tage später wurde der Vertrag von Enes Küc (27) beim Nordost-Regionalligisten wieder aufgelöst – im selben Vorgang wurde dazu sein Wechsel zu den Würzburger Kickers (RL Bayern) bekannt. Dorthin hatte es zuvor bereits Trainer Markus Zschiesche (2023/24 bei Babelsberg 03) gezogen, der Küc aus seiner Zeit beim Berliner AK in der Saison 2017/18 kennt. Mit Verteidiger Fatih Baca, der von Viktoria nach Würzburg wechselt, trifft Küc dort einen weiteren Weggefährten. Für die VSG eine bittere Personalie, da neben Cigerci bereits Stammspieler wie Dirkner, Gogia, Kulke, Pourié oder Roczen dem Verein den Rücken gekehrt hatten und die Schlüsselposition nun wieder kurzfristig besetzt werden muss. Den ebenfalls neu zu den Treptowern gekommenen Trainer Semih Keskin erwartet sogleich eine knifflige Aufgabe.
Konkurrenz im Tor
Der FC Ingolstadt erhöht den Konkurrenzkampf im Tor. Als neuer Herausforderer zu Stammkeeper Marius Funk wird Simon Simoni in der kommenden Saison das Trikot der Schanzer tragen. Der 19-Jährige wird für ein Jahr von Eintracht Frankfurt ausgeliehen. „Wir freuen uns sehr, Simon Simoni für die kommende Spielzeit in unseren Reihen zu wissen“, begrüßt FCI-Sportdirektor Ivica Grlic den Youngster in seinem Team. Der 19-jährige Albaner wechselt per Leihe zum FC Ingolstadt und soll bei den Schanzern seine Erfahrungen im Profibereich sammeln. Im Januar 2023 holte Eintracht Frankfurt das Torwarttalent aus dessen Heimat, wo er beim FK Dinamo unter Vertrag stand und Erst- und Zweitliga-Partien absolvierte. „Er ist ein aufstrebender Torhüter, der aufgrund seines Talents bereits in jungen Jahren hochklassig gespielt und dadurch früh wichtige Erfahrungen gesammelt hat“, ist Grlic von der Qualität des jungen Torhüters überzeugt. „Simon zeichnet sich insbesondere durch seine fußballerischen Fähigkeiten, mutige Strafraumbeherrschung sowie gute Linienverteidigung aus. Darüber hinaus verfügt er über viel Dynamik.“ Nun soll Simoni in den Konkurrenzkampf zu Marius Funk treten. Dafür sieht sich der 19-Jährige gewappnet. „Für mich ist der Wechsel zum FC Ingolstadt 04 gleichbedeutend mit einer großen Chance, bei einem ambitionierten, deutschen Club den nächsten Schritt in meiner noch jungen Karriere zu machen“, nimmt sich Simoni vor. Im Torwartteam übernimmt er die Aufgaben von Markus Ponath, der in diesem Sommer zum FV Illertissen abgewandert ist. „Nach den sehr guten Gesprächen mit der Sportlichen Leitung der Schanzer, freue ich mich nun darauf, meine neuen Teamkollegen sowie das gesamte Umfeld kennenzulernen, um dann zusammen auf dem Rasen angreifen zu können“, so Simoni. Der Youngster ist der fünfte Neuzugang für den FCI.
Dritte Liga
Kubatta nach Dresden
David Kubatta schließt sich mit sofortiger Wirkung der SGD an. Ausgebildet wurde der Innenverteidiger bei TuS Koblenz und dem FC Hennef 05, bevor er im Sommer 2021 in die U19-Mannschaft von Viktoria Köln wechselte. Der erste Profivertrag folgte im Jahr darauf, woraufhin Kubatta inzwischen 15 Drittliga-Partien für die Domstädter absolvierte. Nun geht es in Dresden weiter. „David hat als junger Spieler in den vergangenen Jahren eine hervorragende Entwicklung genommen. Wir hatten ihn bereits seit geraumer Zeit im Blick und sind froh, dass wir ihn jetzt für uns gewinnen konnten“, freut sich Geschäftsführer Thomas Brendel auf die künftige Zusammenarbeit mit dem 20-Jährigen. Die Überzeugung ist groß: „Er passt sportlich und menschlich sehr gut zu Dynamo und kann ein wichtiger Baustein für die Zukunft werden.“ Nach den Abgängen von Jakob Lewald, Kevin Ehlers und Tobias Kraulich ist Kubatta nach Lukas Boeder (1. FC Saarbrücken) und Dennis Duah (Hamburger SV II) gleichzeitig der dritte Neuling in der Abwehrzentrale der Dresdner. Für Thomas Stamm wird die Zusammenarbeit ein Vergnügen: „Junge und entwicklungsfähige Spieler sind ein wichtiger Bestandteil einer Mannschaft. Wir haben bereits viele talentierte Jungs in unseren Reihen, die ihre Bedeutung auf und neben dem Platz im Team unter Beweis stellen.“ Mit Kubatta habe er den dazu passenden Linksfuß in der Zentrale erhalten. Über die Vertragslaufzeit sowie die Ablösemodalitäten machte die SGD keine Angabe.
Neuzugang für die Viktoria
Nach mehreren Abgängen in der Innenverteidigung hat Viktoria Köln nun mit der Verpflichtung von Kwabe Schulz reagiert. Der 25-jährige Abwehrspieler kommt ablösefrei vom Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt. „Große Sorgen wegen der neuen Liga mache ich mir nicht, dass das Tempo in der Dritten Liga höher ist als in der Regionalliga, ist kein Problem. Da passe ich gut rein“, erzählt er. Nach 145 Viertliga-Spielen ist die Zeit für den nächsten Schritt gekommen. „Für die Vorbereitung ist wichtig, dass wir verletzungsfrei bleiben und als Team wachsen. Dann können wir die bestmögliche Saison spielen“, nimmt sich Schulz nun vor. Das sollte in der Domstadt machbar sein: „Ich war schon oft hier. Ich weiß, dass Köln eine geile Stadt ist.“ Auch Sportchef Stephan Küster zeigt sich überzeugt: „Kwabe war als Gastspieler beim letzten Test dabei und hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Wir haben ihn schon seit dem letzten Jahr auf dem Zettel.“ Nach den Abgängen von Jeremias Lorch, Kaden Amaniampong, Michael Schultz und David Kubatta ist Schulz der zweite Innenverteidiger, der sich der Viktoria für die kommende Saison anschließt.