BFC-Patzer mit Folgen
Der 25. Spieltag der Regionalliga Nordost sah den BFC Dynamo als Verlierer des Spitzentrios – denn die Hohenschönhauser mussten sich trotz Pausenführung durch Stockinger dem Chemnitzer FC noch mit 1:3 geschlagen geben. Zu allem Überfluss vergab Dadashov kurz vor Schluss einen Foulelfmeter zum möglichen Ausgleich. Viktoria Berlin konnte tags darauf bei Spitzenreiter Greifswalder FC (jetzt fünf Punkte Vorsprung, ein Spiel mehr) dann keine Schützenhilfe leisten, sondern verlor mit 1:4 (Tor: Baca) – und auch Energie Cottbus (jetzt ein Punkt mehr) zog am BFC vorbei. Der erste Sieg nach fünf Spielen gelang hingegen der VSG Altglienicke beim 4:0 über Chemie Leipzig (Tore: Abu Alfa, Cigerci je 2). Ihre noch längere Negativserie konnte auch die U23 von Hertha BSC (s. Extra-Story in dieser Ausgabe) beenden – bei Babelsberg 03 mussten die „Bubis“ zwar in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen, schlugen aber durch Werthmüller noch zurück. Der Berliner AK ging dazu beim 0:2 in Zwickau leer aus und steckt weiter auf Platz 17 fest.
BFC Preussen steigt auf
Angesichts der zehn Punkte Vorsprung von Tabellenführer BFC Preussen war die sportliche Spannung in der Berlin-Liga relativ gering – nun aber steht der Aufstieg der Lankwitzer trotz noch elf ausstehender Partien vorzeitig fest. Grund: Der Primus hat als einziger Verein die Unterlagen für die NOFV-Oberliga Nord eingereicht. „Verfolger“ Füchse Berlin Reinickendorf verpasste die Abgabefrist dabei wegen eines „administrativen Fehlers“, wie Steven Haubitz es nannte. „Wir können noch von Glück reden, dass Preussen so weit vorne ist – sonst wäre hier eine richtige Bombe explodiert“, erklärte der Füchse-Coach angefressen nach dem 3:1-Sieg über Türkspor (Tore: M. Haubitz 3 – Turan). Preussen setzte sich am Sonntag dann bei den diese Saison starken Spandauer Kickers mit 3:2 (Tore: Banze, Hartwig, Frank – Tastan, Thomala) durch. Ein wichtiges Lebenszeichen im Tabellenkeller sendete dazu Blau-Weiß 90 mit dem 3:2-Erfolg gegen SD Croatia (Tore: Knaack 2, Adams Llorente – Ohadi, Solic).
Pokal-Viertelfinale
An diesem Wochenende gilt die Aufmerksamkeit im Berliner Fußball der Runde der letzten Acht im Landespokal. Als haushoher Favorit geht dabei Viktoria Berlin in die Partie bei Landesligist BFC Meteor 06. Durchaus anders verhält sich das beim zweiten noch im Rennen befindlichen Regionalligisten: Der Berliner AK hat zwar obendrein Heimrecht, ist als Tabellenvorletzter in der Liga aber gegen den eine Klasse tiefer angesiedelten TuS Makkabi nur bedingt als sicherer Kandidat für ein Weiterkommen zu sehen. Der Titelverteidiger hat nach der Teilnahme am DFB-Pokal (Aus gegen den VfL Wolfsburg in Runde eins) schließlich viel Selbstvertrauen und Lust, wieder ins Finale des Landeswettbewerbs einzuziehen. Im dritten Viertelfinalspiel trifft dann am Sonntag das Spitzenduo der Oberliga aufeinander: Der FC Hertha 03 ist in Zehlendorf Gastgeber für den SV Lichtenberg 47. Außerdem hat mit dem SV Sparta ein weiterer Oberligaverein gute Chancen – der Vorjahresfinalist empfängt den eine Klasse tiefer spielenden Frohnauer SC.
Oberliga Nord
Spitze trotz Stolperer
In der NOFV-Oberliga Nord hat der SV Lichtenberg 47 zum zweiten Mal nach einer 1:0-Führung nur einen Zähler erzielt: Am 21. Spieltag kam es trotz des Treffers von Figurski Vieira vor der Pause gegen Aufsteiger Anker Wismar nur zu einem 1:1. Der Ausrutscher reichte dennoch zur Rückeroberung von Platz eins – aber nur, weil FC Hertha 03 am Wochenende spielfrei war und nun ein Spiel weniger als 47 absolviert hat. Mit einem 6:1-Kantersieg (Tore: Nikol 2, Polster, Karupovic, Durmus, Günaydin – Gigold) gegen den SC Staaken festigte der SV Sparta dazu Platz drei, auch Eintracht Mahlsdorf (Tore: Zorn 2, Stettin, Stephan) zeigte sich beim 4:1 gegen die TSG Neustrelitz treffsicher. Das Charlottenburger Derby fand dazu wegen Umbau des Mommsenstadions im kleinen Jahn-Sportpark (Bezirk Pankow) statt – dort trennten sich Tennis Borussia und TuS Makkabi unentschieden 1:1 (Tore: Nattermann – Stahl). Mit dem gleichen Resultat kehrte dazu der SV Tasmania (Tor: Okezie-Andicene) vom Rostocker FC zurück nach Neukölln.
Münster rückt vor
Sie rückt näher, die 2. Bundesliga für den SC Preußen Münster. Nach nunmehr sechs Siegen in Folge ist der Durchmarsch in die zweithöchste deutsche Spielklasse kein westfälischer Traum mehr, sondern kann im Mai tatsächlich real werden. Trainer Sascha Hildmann hielt aber den Ball flach. Ein über 75 Minuten absolut überzeugender Vortrag bei 1860 München an der Grünwalder Straße rundete den perfekten Spieltag für die Adlerträger ab. Lediglich eine kürzere Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit ließe sich als Haar in der Suppe interpretieren. Trainer Hildmann kam nach dem Abpfiff gar nicht mehr aus dem Schwärmen über sein Team raus: „Wir wollten von Anfang an ein hohes Pressing spielen, mit viel Risiko. Wir wollten 1860 gar nicht ins Spiel kommen lassen, das ist uns gerade in der ersten Halbzeit gut gelungen. Wir hatten echt gute Chancen, dazu zweimal Alu, und belohnen uns dann mit dem Tor.“ Die anfangs erwähnte kurze Schwächephase schüttelte sein Team aber gekonnt ab, wie Hildmann befand: „Es war klar, dass der Gegner in der zweiten Halbzeit Druck aufbaut. Wir hatten eine Phase, die wir dann überstehen mussten, haben nach dem 2:1 aber alles sauber wegverteidigt. Davor ziehe ich den Hut.“ Es waren, so Hildmann, „zehn Minuten in der zweiten Halbzeit, in denen München besser war als wir“. Davon ließ sich sein Team aber nicht beirren und fand anschließend wieder in die Spur.
Ärger nach Mannheim-Spiel
Im Anschluss an die Partie beim SV Waldhof Mannheim am Freitagabend sind Spieler von Arminia Bielefeld offenbar durch Anhänger des SVW beleidigt worden, wie die „Neue Westfälische“ berichtet. Beim Gang in die Kabine nach der Partie sollen gleich mehrere Spieler verbal angegangen worden sein, vor allem wohl Ex-Waldhöfer Gerrit Gohlke. Auch dessen Mutter sei Zielscheibe der Attacke geworden. Es sei zu Wortgefechten durch den Zaun des Spielertunnels gekommen, sogar der Ordnungsdienst habe einschreiten müssen, um die aufgebrachten Bielefelder zu beruhigen. Teammanagerin Sandra Hausberger und Co-Trainer Daniel Jara seien gleichzeitig bemüht gewesen, die Fans zu besänftigen. Endgültig gelegt habe sich die Situation durch das Einschreiten eines Waldhof-Verantwortlichen. „Das habe ich noch nie erlebt. In keinem Stadion“, so Mael Corboz gegenüber der Zeitung. Trainer Mitch Kniat, der die Verbalattacken selbst nicht mitbekommen hatte, meinte: „Es ist ein raues Pflaster hier. Das gehört zum Fußball dazu. Das können die Jungs ab.“
Jahn Regensburg
Weitere Niederlage
Nach dem 0:1 in Lübeck ist der SSV Jahn Regensburg mittlerweile seit sechs Spielen sieglos und nur noch Tabellendritter. Spieler und Trainer fanden nach der Niederlage deutliche Worte. Noch Anfang Februar lag der SSV Jahn nach einem Auswärtssieg in Duisburg satte elf Punkte vor dem Tabellendritten aus Ulm, binnen sechs Spielen haben die Oberpfälzer diesen Vorsprung nun komplett verspielt, sind auf Rang drei abgerutscht und liegen mittlerweile einen Zähler hinter den Spatzen. „Wir müssen definitiv irgendetwas ändern, denn wir haben zu viele Spiele nicht gewonnen“, sagte Elias Huth nach der Niederlage in Lübeck bei „Magenta Sport“. Entsprechend war auch Trainer Joe Enochs bedient: „Es reicht nicht, wie wir gespielt haben. Das war nicht unser Anspruch. Wir haben nicht gefährlich und zielstrebig gespielt und deshalb verdient verloren.“ Vor allem die Leistung in der zweiten Halbzeit sei sehr „sehr enttäuschend“ gewesen, hielt der US-Amerikaner fest: „Das war nichts.“ Insgesamt sei es über 90 Minuten „deutlich zu wenig“ gewesen. „Es kommt nicht von ungefähr, dass wir sechsmal in Folge nicht gewonnen haben.“