Seit 25 Jahren gibt es das Victor’s Residenz-Hotel am Deutsch-Französischen Garten. Mit seinem Pariser Chic im Stil der Belle Époque und seinem französischen Bistro-Restaurant hat es einen prägnanten Charakter und ein klares Alleinstellungsmerkmal in der Landeshauptstadt.
Seit seiner Eröffnung im Jahr 1960 ist der Deutsch-Französische Garten (DFG) im Deutschmühlental in Saarbrücken nicht nur die größte Grünanlage der Landeshauptstadt, sondern auch ein wichtiges Symbol der deutsch-französischen Freundschaft und der gelebten Völkerverständigung. Auch 64 Jahre nach der offiziellen Einweihung durch den damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer und den französischen Ministerpräsidenten Michel Debré ist der Park ein beliebtes Ausflugsziel von Saarländern und Franzosen der Region gleichermaßen.
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das Erscheinungsbild der Gartenlandschaft immer wieder gewandelt und verändert. Alte Attraktionen wie etwa die Gulliver-Welt verschwanden, neue nahmen ihren Platz ein. Kurz vor der Jahrtausendwende kamen zwei neue Attraktionen hinzu, die auch 25 Jahre später das Erscheinungsbild des Deutsch-Französischen Gartens entscheidend mit prägen. Vor 25 Jahren eröffnete das Victor’s Residenz-Hotel Saarbrücken am DFG seine Pforten, bereits ein Jahr zuvor rollte in der unmittelbar benachbarten Spielbank die erste Kugel im großen Rad des Roulette-Tisches.
Von Anfang an eine klare Vorstellung
Beiden gemein ist der traumhafte Blick auf das Herzstück des DFG, den Deutschmühlenweiher. Öffnet man als Hotelgast die Fenster zur Parkseite, bietet sich einem vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten ein herrlicher Blick auf den See, auf dem und um den sich eine Vielzahl an Wasservögeln – allerlei Enten- und Gänsearten – tummeln. Zudem bietet sich jeden Tag zwischen 9 und 21 Uhr jeweils zur vollen Stunde ein besonderes Schauspiel, wenn sich aus den sechs Einzelsegmenten der 30 Meter langen Wasserorgel bis zu 14 Fontänen erheben, die zu den Klängen moderner oder klassischer Stücke tanzen. Wenn dann noch die Tretboote in Schwanenform sanft über den Weiher gleiten, fühlt man sich als Hotelgast sofort wie im Urlaub. Erst recht, wenn man in dieser Zeit an den Wochenenden einem der zahlreichen Konzerte in der gegenüberliegenden Konzertmuschel lauschen kann.
Passend zum Deutsch-Französischen Garten gibt sich auch das Victor’s Residenz-Hotel Saarbrücken seit zweieinhalb Jahrzehnten ein bewusst frankophiles Flair. Verantwortlich dafür zeichnet Susanne Kleehaas, Geschäftsführerin der Victor’s Residenz-Hotels, die von Anfang an sehr genaue Vorstellung vom Aussehen des Hotels und dessen Ausrichtung hatte. Der Pariser Chic im Stil der Belle Époque, also der Zeit des späten 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts, zieht sich wie ein roter Faden durch das 4-Sterne-Superior-Hotel und spiegelt sich vor allem in den sehr individuell gestalteten Zimmern und Suiten. Überall finden sich Sitzmöbel, Vorhänge und ähnliches im französischen Toile de Jouy-Stil. Im Deutschen bedeutet Toile de Jouy schlicht Tuch aus Jouy und bezeichnet einen besondere Art des Stoffdrucks. Die Dessins, also die fortlaufenden Muster, zeigen meist ländliche Szenerien, Blumen oder Vögel und sind traditionell zweifarbig gedruckt: Rot- oder Blautöne auf weißem oder hellem Stoff. Überall finden sich zudem opulente Goldtöne – ob in den Zimmern, der 20 Meter hohen, lichtdurchfluteten Lobby mit ihrer riesigen Kristall-Hängeleuchte oder im hauseigenen Restaurant. Der Pariser Chic spiegelt sich aber auch im sogenannten „Salon Rouge“ mit seinen opulenten und edlen Polstermöbeln bis hin zur „Brasserie Chez Victor’s“ und ihrer klassisch-französischen Küche, die aber auch regionale Spezialitäten zu bieten hat.
Große Feier zum Richtfest
Das Victor’s Residenz-Hotel Saarbrücken am Deutsch-Französischen Garten versteht sich ganz bewusst als Grandhotel und hat damit ein klassisches Alleinstellungsmerkmal in der Landeshauptstadt. Während viele Hotels heute nur noch eine Übernachtungsmöglichkeit bieten, stehen hier der Service-Gedanke und die Erfüllung der Wünsche des Gastes im Mittelpunkt – also ganz klassische und ursprüngliche Hotelaufgaben, die in der heutigen Zeit aber immer seltener zu finden sind. Dazu passen auch eine kleine Wellness-Oase mit zwei Saunen, einem Dampfbad und einer Erlebnisdusche sowie ein hoteleigener Fitnessraum,
Mann der ersten Stunde, der schon vor der Eröffnung 1999 mit dabei war, ist Restaurantleiter Raphael Markiewicz. Seit 25 Jahren zeichnet der gebürtige Franzose für die Umsetzung des gastronomischen Konzepts verantwortlich und erinnert sich gerne an die Anfänge zurück. „Ich glaube es war im November 1998, als wir Richtfest feierten mit zahlreichen geladenen Gästen, um Saarbrücken und der Region zu zeigen, wir sind da“, erinnert er sich. Und auch daran, dass damals alles noch im Rohbau war. Auch das Restaurant war noch völlig kahl. „Es gab keine Stühle, keine Bänke. Der schöne Holzboden war noch nicht da und auch nicht die Bar. Aber die beiden Kronleuchter im Parkrestaurant hingen bereits“, erzählt er und lacht.
Und dennoch sei es eine tolle, ja pompöse Feier gewesen: mit großer Show, Gesang, Live-Musik und Animationen sowie Vorträgen von Hartmut Ostermann und Susanne Kleehaas, die die Unternehmensgruppe vorstellten und natürlich, wie das Hotel aussehen werde, wenn es fertig sei. „Die Gäste konnten sich bereits einen ersten Eindruck davon machen“, erinnert sich Raphael Markiewicz. „Denn ein Doppelzimmer war bereits fertig, ebenso ein Einzelzimmer, ein Tagungsraum und auch bereits der große Tresen der Rezeption.“
Später rollten täglich Kolonnen von Lkw an, die das Mobiliar brachten. „Damals gab es noch nicht den schönen befestigten Parkplatz gegenüber, damals war alles noch roter Schotter“, erinnert sich der heute 54-Jährige. Mit Kränen und Leiter sei das Mobiliar dann von der anderen Straßenseite aus durch die Fenster in die Zimmer befördert worden. „Betten, Schränke Sessel, Büromaterial, Schreibtische – es war wirklich beeindruckend.“
Kurze Zeit zuvor hatte die Saarbrücker Spielbank gleich nebenan ihre Pforten geöffnet. Zeitzeugen der Bauphase von Spielbank und Hotel berichten davon, dass es eine Art Wettlauf beider Objekte gegeben habe, wer zuerst eröffne. „Das stimmt“, erinnert sich auch Raphael Markiewicz. „Entstanden ist das bei einem Treffen zwischen Hartmut Ostermann und dem damaligen Saartoto-Chef Alfred Holzwarth im ehemaligen Restaurant ,La Touraine‘ in der Saarbrücker Congresshalle“. Markiewicz erinnert sich deshalb daran, weil er zu dieser Zeit selbst noch im „La Touraine“ arbeitete und Hartmut Ostermann ihm die Stelle als Restaurantleiter in seinem neuen Hotel schmackhaft machte.
Ein Ort zum rundum Wohlfühlen
Tatsächlich war es ein eher ungleiches und auch nicht ganz ernst gemeintes Wettrennen, da das Hotel um einiges größer als die Spielbank ist. Der Turm zwischen dem heutigen Victor’s Residenz-Hotel am DFG und der Spielbank erinnert an diese Zeit. „Der Turm war früher das Parkhotel, eine echte Nummer in Saarbrücken. Und an der Stelle, an der heute die Spielbank steht, waren das Restaurant und die Panoramaterrasse über dem DFG“, weiß Markiewicz.
Ende August 1998 ließ der damalige saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine in der Spielbank die erste Kugel rollen, wie heute nachzulesen ist. Ebenso wie die „Brasserie Chez Victor’s“ ist auch die Spielbank bei Gästen jenseits der französischen Grenze sehr beliebt. Mehr als 60 Prozent der Spielbank-Gäste kommen aus dem benachbarten Frankreich. Aber auch viele Hotelgäste nutzen am Abend gerne die Gelegenheit zu einem Spielchen am Roulette- oder Black Jack-Tisch, ehe sie mit einem Schlummertrunk an der Hotelbar den Abend ausklingen lassen. Daneben bietet die Spielbank aber auch regelmäßig Kulturveranstaltungen in ihrer Bel Étage an, die natürlich auch Hotelgästen eine willkommene Gelegenheit zur Unterhaltung bieten.
Im Laufe der Jahre hat sich die Ausrichtung des Hotels immer mal wieder verändert (siehe auch Interview Seite 92/93) – erst Freizeithotel, dann Business-Hotel und heute eine Mischung aus beidem mit einem klaren Trend zum Angebot für Freizeit- und Kulturtourismus. Geblieben ist in 25 Jahren aber immer der Servicegedanke eines klassischen Hotels, bei dem die Wünsche des Gastes im Mittelpunkt stehen. Nicht nur ein Bett für die Nacht, sondern ein Ort zum rundum Wohlfühlen. Und das soll auch in den kommenden 25 Jahren so bleiben.