Die Zeiten, in denen man das E-Auto beim Discounter kostenlos laden konnte, sind vorbei. Eine Übersicht über aktuelle Tarife.
Einkaufen und währenddessen das E-Auto laden: Sowohl Lidl als auch Rewe, Penny, Kaufland und Aldi Süd installieren zunehmend Ladesäulen auf ihren Parkplätzen – manche in Eigenbetrieb, andere in Kooperation mit externen Partnern. Anders als in der Anfangszeit ist der Ladestrom heute bei keinem der großen Supermärkte mehr kostenlos. So verlangt Aldi Süd bereits seit 2022 eine Gebühr. Mit 29 Cent pro Kilowattstunde für langsames Laden beziehungsweise 39 Cent für schnelles Laden handelte es sich aber um vergleichsweise moderate Preise.
Doch nun wird es teurer, denn seit einiger Zeit gelten bei Aldi Süd folgende drei Kategorien für Ladestrom: An Wechselstrom-Ladestationen (langsames Laden) bleibt der Preis mit 29 Cent pro Kilowattstunde gleich. An Ladestationen mit einer Leistung bis zu 50 Kilowatt (schnelles Laden) werden 44 Cent fällig. Bei Ladern von 50 bis 150 Kilowatt (ultraschnelles Laden) kostet der Strom 47 Cent. Aldi Süd betreibt nach eigenen Angaben über 1.500 Ladepunkte an mehr als 650 Filialen. Dass das Unternehmen Ladestationen ab 50 Kilowatt bereits als „ultraschnell“ bezeichnet, wirkt allerdings wie eine Mogelpackung. Für gewöhnlich gelten Ladestationen mit 350 oder sogar 400 Kilowatt als ultraschnell. Aldi Süd hat bislang Schnellladesäulen mit maximal 150 Kilowatt im Einsatz. Im Gegensatz dazu spielt Elektromobilität bei der Konzernschwester Aldi Nord bisher nahezu gar keine Rolle.
Bei Ikea unattraktiv und unnötig kompliziert
In Bezug auf die Preisgestaltung bewegt sich die Supermarktkette im branchenüblichen Rahmen. So verlangt Lidl ebenfalls 29 Cent fürs langsame Laden und 47 Cent fürs schnelle Laden. Rewe kooperiert mit verschiedenen Ladestrom-Anbietern wie EnBW und Aral Pulse, sodass die dortigen, in der Regel deutlich teureren, Tarife gelten.
Noch komplizierter wird es bei Kaufland. Dort unterscheidet man zwischen Personen, die direkt an der Ladesäule bezahlen, und jenen, die die Kaufland-App nutzen. Direktzahler müssen je nach Ladeleistung 48 Cent, 55 Cent oder 78 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Bei App-Nutzung reduzieren sich die Preise auf 29 Cent, 44 Cent und 47 Cent. Die reduzierten Tarife haben allerdings ihren Preis: Mit solchen Apps sammeln die Supermärkte jede Menge persönliche Daten, warnt die Verbraucherzentrale.
Nach dem selben Prinzip verfährt neuerdings auch Ikea. Seit 2025 ist der kostenlose Strom an den Möbelhaus-Ladestationen passé. Die Kosten betragen je nach Ladeleistung 58 Cent, 69 Cent oder 79 Cent pro Kilowattstunde. Wer sich beim Kooperationspartner „Mer“ registriert, zahlt weniger, nämlich 49 Cent, 57 Cent oder 69 Cent. „Ikea Family“-Mitglieder, die gleichzeitig die Mer-App nutzen, können weitere 20 Prozent sparen. Das Angebot gilt allerdings nur für 1.000 Kilowattstunden pro Jahr.
Mieter, die keine eigene Wallbox besitzen, erhalten von den meisten Supermärkten ein Angebot, das mit dem heimischen Stromtarif mithalten kann. Wohlgemerkt: Dies gilt nur fürs langsame Laden. Anders bei Ikea. Die Ladetarife des Möbelhauses wirken in der Gesamtbetrachtung nicht besonders attraktiv und unnötig kompliziert. Wer keine Kundenkarte besitzt und auch keine App installieren möchte, zahlt dort Preise wie auf der Autobahn.