Der Diller Burgpfad bietet ein abwechslungsreiches Wandererlebnis in teilweise unberührter Natur mit wunderbaren Landschaftsbildern. Traumhafte Wald- und Wiesenpassagen und fantastische Aussichten zum Soonwald sorgen für malerische Augenblicke.
Am Wanderparkplatz am Ortsrand von Dill wandern wir wenige Meter auf einem Wiesenweg entlang der K2 Richtung Niedersohren. Nach der Überquerung der Straße folgen wir geradeaus dem Wiesenweg, der uns wenig später bergaufwärts auf Höhe bringt. Dort treffen wir auf die Trasse des Fernwanderweges Saar-Hunsrück-Steig. Bis zu einer kleinen Weiheranlage verlaufen der Burgpfad und der Steig auf der gleichen Wegführung.
Hinter der Weiheranlage biegt die Trasse des Steigs nach rechts. Wir folgen der
Beschilderung nach links Richtung Waldrand. Zunächst geht es weiter zwischen Wald und Wiesen ehe wir gänzlich im Wald unterwegs sind. In völliger Abgeschiedenheit folgen wir einem schmalen Waldpfad und befinden uns plötzlich in der Heimat der Elfen. Bunte Türen, oft versteckt hinter einem Baumstumpf, zeigen uns, dass wir uns auf dem Elfenpfad befinden, der in den Diller Burgpfad integriert wurde. Dort hört man ein leises Kichern, dann scheint eine Elfe ganz in unserer Nähe zu sein, wenn ein zarter Windhauch an uns vorbeizieht. Zartes Wispern oder Gekichere scheint aus allen Richtungen hörbar. Wir halten inne, lauschen und versuchen ein zartes Wesen ausfindig zu machen. Elfen sind Fantasie- und Sagenwesen. Sie sehen menschenähnlich aus und haben viele Talente, zum Beispiel können sie zaubern. Bereits in alten Sagen aus Deutschland und Skandinavien kommen Elfen vor, oft an der Seite von Göttern. Es gibt sie auch in Märchen und anderen Geschichten. Manchmal sind sie sehr klein und haben Flügel wie Libellen, manchmal sind sie groß und schlank. Sie leben oft in Wäldern und im Einklang mit der Natur.
Elfen kamen bereits in alten Sagen vor
Im weiteren Verlauf überqueren wir die K1 und gelangen wenige Meter später zu einem fantastischen Panoramaaussichtpunkt. Der Blick geht über die Hunsrücklandschaft bis zum Soonwald. Der Kirchturm der Michaeliskirche und der markante Wasserturm von Kirchberg sind gut zu erkennen. Über einen Feld- und Wiesenweg geht es bergab. Wenig später sind wir am Rastplatz Heckerwies angekommen. Es geht weiter bergab. Später überqueren wir eine weitere geteerte Straße und gelangen weiterhin bergab wandernd ins nächste Waldgebiet. Ab und an können wir das Plätschern und Rauschen des Sohrbachs hören. Im Tal angekommen verlassen wir den breiten Waldweg und folgen einem schmalen Pfad entlang des Sohrbachs, den wir später über Trittsteine überqueren. Nach der Bachüberquerung führt der Wanderweg durchs idyllische Bachtal, vorbei an Felswänden und Wiesenlandschaft. Wenn wir das Bachtal verlassen, müssen wir steigen. Oben angekommen werden wir mit einer wunderbaren Aussicht auf den Idarkopf belohnt. Die Sinnesbank am Waldrand lädt zur Rast. Danach verläuft der Weg ein kurzes Stück am Waldrand ehe wir nochmals im schattigen Wald unterwegs sind. Später müssen wir nochmals die K2 überqueren und sind weiterhin im Wald unterwegs. Am Waldrand angekommen verlassen wir den Wald, und es geht entlang von Feldern, Streuobstwiesen und Weideland. An einem rekonstruierten römischen Wachturm treffen wir nochmals auf die Trasse des Saar-Hunsrück-Steigs. Der neun Meter hohe Römerturm steht an der Wegtrasse des Ausonius-Weges. Der Ausonius-Wanderweg folgt dem Verlauf der ehemaligen Römerstraße, die bereits im 1. Jahrhundert nach Christus von den im Hunsrück stationierten römischen Legionären erbaut wurde. Die Ausoniusstraße, ein römischer Fernweg, verläuft nördlich von Dill von Bingen kommend über Kirchberg nach Trier. Der römische Dichter und Gelehrte Ausonius schrieb im 4. Jahrhundert nach Christus in seinem Gedicht „Mosella“ seine Reiseeindrücke, als er von Bingen nach Trier unterwegs war, nieder. Von der Plattform des rekonstruierten Wachturms schweift der Blick zum Idarwald mit Idarkopf und auf der andern Seite nach Sohren und den Gebäuden des Flughafens Hahn.
Vom Wachturm geht es bergab. Ein Schild zeigt an, dass wir auf einem original Wegstück der früheren Römerstraße unterwegs sind. Wenn wir die Römerstraße verlassen, folgen wir dem Wiesenweg Richtung Dill und seiner gleichnamigen Burg. Burg Dill, 1090 in einer Urkunde von 1090 Landegerus de Tila erwähnt, gelangte später in den Familienbesitz der Grafen von Sponheim. Die Burg sicherte den Ausbau des Territoriums der Sponheimer, das sich von der Mosel über den Hunsrück bis zur Nahe erstreckte. Ab dem 14. Jahrhundert verlor Burg Dill an strategischer Bedeutung und wurde zum Wohnsitz umgebaut. 1698 wurde sie von den Franzosen zerstört. Nachdem wir die Ruine erklommen haben folgt der Abstieg Richtung Wegende. Im historisch gewachsenen Ortskern passieren wir liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert.