22.04.2024
Verzweifelte Suche nach Sechsjährigem
Die Suche nach einem sechsjährigen autistischen Jungen aus dem niedersächsischen Bremervörde hält über Wochen ganz Deutschland in Atem. Der Junge war am 22. April aus seinem Elternhaus verschwunden, eine Überwachungskamera hatte den Jungen gefilmt, wie er alleine durch das Wohngebiet ging, in dem er lebt. Dann sei er zügig Richtung angrenzenden Wald gelaufen. Nach Angaben eines Polizeisprechers hatte der Sechsjährige erst kurz zuvor gelernt, wie man verschlossene Türen öffnet. Der Vater habe den Ernst der Lage sofort erkannt und umgehend die Polizei informiert. Diese startete zusammen mit Feuerwehr, THW, Rotem Kreuz, DLRG sowie der Bundeswehr und anderen freiwilligen Helfern eine gigantische Suchaktion, bei der zwischenzeitlich 1.200 Kräfte im Einsatz waren und beispielsweise mit einer 1,5 Kilometer breiten Menschenkette das Gebiet rund um den Wohnort des Jungen durchstreifte. Der junge Arian, der in seiner ganz eigenen Welt lebt, reagiert nicht auf Ansprechen, was die Suche erschwerte. Zwar habe man laut Polizeiangaben zahlreiche Spuren entdeckt, dennoch blieb der Junge selbst verschollen. Die Einsatzkräfte hatten unter anderem versucht, den autistischen Jungen mit Kinderliedern, Luftballons und Feuerwerken anzulocken. In einem Waldgebiet, das an das Wohnhaus der Familie des Jungen angrenzt, hängte die Feuerwehr auf Wunsch der Eltern Luftballons und Süßigkeiten auf. Im Wald positionierten die Helfer Wildkameras, die den Jungen entdecken sollen – alles ohne Erfolg. Täglich waren rund 800 Menschen auf der Suche, darunter auch viele Spezialkräfte mit Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, Tornado-Flieger, einem Amphibienfahrzeug, Booten und Tauchequipment. Nach gut einer Woche wurde die Suche dann zunächst eingestellt. Eine Gruppe aus fünf Ermittlern und Ermittlerinnen bearbeitet den Fall weiter und geht Hinweisen nach.

01.04.2024
Cannabis-Fans feiern
Mit der Legalisierung von Cannabis für Erwachsene hat in Deutschland in der Nacht zum 1. April eine neue Ära der Drogenpolitik begonnen. Der Besitz bestimmter Mengen Cannabis, der private Anbau und der Konsum der Droge auch in der Öffentlichkeit sind seither für Personen ab 18 Jahren unter Auflagen erlaubt. Die Ampel-Koalition hatte entsprechende Gesetzesänderungen gegen große Widerstände auf den Weg gebracht. Am Brandenburger Tor in Berlin feierten Befürworter mit einem sogenannten Smoke-in ab Mitternacht die neuen Freiheiten. Hunderte Menschen versammelten sich vor dem Berliner Wahrzeichen, zündeten demonstrativ Joints an und tanzten in ausgelassener Stimmung zu Reggae-Musik. Erwachsene dürfen jetzt in der Öffentlichkeit bis zu 25 Gramm der Droge mit sich führen, zu Hause sind maximal 50 Gramm erlaubt. Außerdem ist es gestattet, bis zu drei Cannabis-Pflanzen im Wohnbereich zu haben. In der Öffentlichkeit darf gekifft werden, aber nicht in der Nähe von Kindern und Jugendlichen, Schulen, Kitas, Spiel- und Sportplätzen und am Tage auch nicht in Fußgängerzonen.
09.04.2024
Mehr Gewalt, mehr junge

Die Polizei hat im vergangenen Jahr in Deutschland so viele Straftaten registriert wie seit 2016 nicht mehr. Der Anteil ausländischer Tatverdächtiger ist hoch. All das wirft auch politische Fragen auf. Laut der am 9. April veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für 2023 hat unter anderem die Gewaltkriminalität zugenommen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betont dennoch: „Deutschland ist weiterhin eines der sichersten Länder der Welt.“ Im Jahr 2023 wurden bundesweit rund 5,94 Millionen Straftaten statistisch erfasst. Das sind 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch wenn man ausländerrechtliche Verstöße nicht berücksichtigt, liegt der Anstieg immer noch bei 4,4 Prozent. Bedeutende Gesetzesverschärfungen, mit denen sich die höhere Zahl registrierter Straftaten erklären ließen, gab es im vergangenen Jahr nicht. Im Jahr 2022 war der Anstieg der Kriminalität sogar noch höher gewesen: Damals hatte die Polizei rund 5,63 Millionen Straftaten registriert, was einem Plus von 11,5 Prozent entsprach. Allerdings hatte hier noch der Corona-Effekt eine starke Rolle gespielt. Die Gewaltkriminalität nahm im Jahr 2023 laut Statistik um 8,6 Prozent auf knapp 214.100 Fälle zu. Sie erreichte damit den höchsten Stand seit 2007. Der Anstieg der ausländischen Tatverdächtigen fiel mit 13,5 Prozent höher aus als bei den deutschen Tatverdächtigen mit einem Plus von einem Prozent. Die Zahl der minderjährigen Straftäter nimmt zu.

11.04.2024
Umstrittenes TV-Duell
Knapp fünf Monate vor der Landtagswahl in Thüringen traten CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt und AfD-Rechtsaußen Björn Höcke im Studio des TV-Senders Welt zum Fernsehduell an und lieferten sich einen heftigen Schlagabtausch. Nach Meinung einiger Fachleute und auch der CDU-Spitze um ihren Vorsitzenden Friedrich Merz war es richtig, das Risiko eines öffentlichen Disputs mit Höcke einzugehen, der vom Landesverfassungsschutz als Rechtsextremist gewertet wird. Aber es gab auch Kritik. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) etwa hat das TV-Duell zwischen CDU-Landeschef Voigt und dem AfD-Landesvorsitzenden Höcke kritisiert: „Um sich selbst bekannter zu machen, hat ein Christdemokrat einem Rechtsextremen ein deutliches Plus an Aufmerksamkeit verschafft.“ Voigt hatte das Duell auch damit begründet, mit der bisherigen Vogel-Strauß-Politik sei die AfD nicht zu stellen. Teilweise gingen sich Voigt und Höcke, der sich eine Woche später wegen einer SA-Parole vor Gericht verantworten musste, persönlich hart an.
15.04.2024
Strafprozess gegen Trump

Erstmals in der Geschichte der Vereinigten Staaten hat ein Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten begonnen. Das zuständige Gericht eröffnete den Prozess gegen Donald Trump in Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen in Höhe von 130.000 US-Dollar an eine Pornodarstellerin am Montag in New York. Die Staatsanwaltschaft legt Trump Fälschung von Geschäftsunterlagen zur Last. Trump hat auf nicht schuldig plädiert. Rund 96 von mehreren Hundert potenziellen Geschworenen wurden am 15. April in den Gerichtssaal gebracht. Der Ex-Präsident äußerte sich vor Gericht zunächst nicht selbst, nahm aber nickend und zustimmend murmelnd zur Kenntnis, als Richter Merchan ihm seine Rechte und Pflichten während des Prozesses vorlas. Trump wird vorgeworfen, er habe die Zahlungen unrechtmäßig verbucht.
25.04.2024
Eintritt für Venedigbesuch

Als weltweit erste Stadt verlangt Venedig von Tagesbesuchern seit Ende April Eintritt. Die italienische Lagunenstadt verlangt von allen Tagesgästen zwischen 8.30 und 16 Uhr fünf Euro. Der Test läuft zunächst bis zum 5. Mai und dann praktisch an allen Wochenenden bis Mitte Juli – an 29 Tagen in diesem Jahr. Der Eintritt wird bezahlt, indem man sich über das Internet einen QR-Code besorgt und auf das Handy lädt. Andernfalls werden bis zu 300 Euro Strafe fällig. Ausgenommen sind Einheimische, Pendler und Kinder unter 14 Jahren. Übernachtungsgäste brauchen ebenfalls einen QR-Code, bekommen den aber vom Hotel oder dem Vermieter umsonst. Kontrolliert werden soll anfangs nur mit Stichproben. Bis zum Jahresende soll dann entschieden werden, ob daraus eine Regelung auf Dauer wird, möglicherweise auch an weiteren Tagen und zu höheren Preisen. Mit etwa 15 Millionen Gästen pro Jahr gehört die italienische Lagunenstadt zu den meistbesuchten Reisezielen der Welt. Der Massentourismus bringt den Venezianern viel Geld in die Kassen, macht ihnen inzwischen aber auch schwer zu schaffen. Im Herbst 2023 war ihre Stadt kurz davor, von den Vereinten Nationen auf eine Rote Liste des gefährdeten Weltkulturerbes gesetzt zu werden. Auch mithilfe der jetzt eingeführten Gebühr konnte dies gerade noch verhindert werden. Andere viel besuchte Städte verfolgen den Versuch jetzt genau.

25.04.2024
Umstrittene Abschiebung
In Großbritannien ist ein umstrittenes Gesetz in Kraft getreten, mit dem die konservative Regierung die Abschiebung von Migranten nach Ruanda durchsetzen will. Das Parlament hatte das Gesetz in der Nacht zum 23. April verabschiedet, zwei Tage später wurde es von König Charles III. in Kraft gesetzt. Das Gesetz erklärte Ruanda einfach zum sicheren Drittstaat, obwohl es sehr große Zweifel daran gibt. Die Regierung von Premierminister Rishi Sunak will Migranten, die irregulär einreisen, keine Gelegenheit mehr geben, einen Asylantrag in Großbritannien zu stellen. Stattdessen sollen sie ohne Rücksicht auf ihre eigentliche Herkunft nach Ruanda abgeschoben werden können und dort Asyl beantragen. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen. Mit der Regelung sollen Menschen von der Überfahrt in kleinen Booten über den Ärmelkanal abgehalten werden. Die britische Regierung zahlt Ruanda eine Millionensumme für den Deal. Das oberste Gericht in Großbritannien hatte den Asylpakt für rechtswidrig erklärt und dies mit Zweifeln an der Rechtsstaatlichkeit in Ruanda begründet.
04.04.2024
Feiern zu 75 Jahren Nato

Im Schatten des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und begleitet von Vorwürfen Moskaus hat die Nato Anfang April ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. Die Außenminister der 32 Alliierten schworen sich dabei auf die Fortsetzung der gemeinsamen Verteidigung und Abschreckung gegen Russland ein. Der scheidende Generalsekretär Jens Stoltenberg bezeichnete das Bündnis als „das stärkste, beständigste und erfolgreichste“ der Geschichte. „Am Anfang hatten wir zwölf Mitglieder. Heute sind wir 32. Wir müssen also etwas richtig machen“, sagte er. Für die Zeremonie im Brüsseler Hauptquartier der Allianz war extra der normalerweise im US-Außenministerium in Washington verwahrte Gründungsvertrag der Nato eingeflogen worden. „Noch nie hat ein einziges Dokument mit so wenigen Worten so vielen Menschen so viel bedeutet“, sagte Stoltenberg mit Blick auf den nur 14 Artikel umfassenden Vertrag. Das feierliche Versprechen, zusammenzustehen und sich gegenseitig zu beschützen, garantiere Wohlstand, Sicherheit und Frieden. Überschattet wurde die Feier von dem anhaltenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und Sorgen wegen einer möglichen Rückkehr von Donald Trump ins US-Präsidentenamt. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hatte kurz zuvor aus einem Gespräch mit dem 77-Jährigen berichtet: Trump habe ihm gesagt, es werde im Fall seiner Rückkehr ins Weiße Haus keinen einzigen US-Penny mehr für Waffenhilfen an die Ukraine geben. Für Unruhe sorgten darüber hinaus Äußerungen Trumps, nach denen er Bündnispartnern mit seiner Ansicht nach zu geringen Verteidigungsausgaben im Fall eines russischen Angriffs keine amerikanische Unterstützung gewähren würde. Aus Moskau kamen derweil wieder schwere Vorwürfe. „Die Nato wurde von den USA als Konfrontationsinstrument – vor allem auf dem europäischen Kontinent – geplant, konfiguriert, erschaffen und gelenkt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Aus russischer Sicht seien die Tätigkeiten des Bündnisses derzeit ein „destabilisierender Faktor“, sie förderten weder Sicherheit noch Stabilität in Europa.

16./17.04.2024
Bayern und BVB im Halbfinale
Borussia Dortmund und der FC Bayern München lassen alle deutschen Fußballfans Mitte April von einer Neuauflage des Champions League Finales von 2013 in Wembley träumen. Damals setzte sich der Rekordmeister im rein deutschen Endspiel knapp mit 2:1 gegen Borussia Dortmund durch. Auch 2024 findet das Finale der Champions League im Londoner Wembley-Stadion statt, und wieder stehen beide deutschen Clubs zumindest im Halbfinale. Der BVB setzte sich in einem hochspannenden Rückspiel mit 4:2 gegen Atlético Madrid durch und machte dadurch die 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel wett. Einen Tag nach dem furiosen Halbfinal-Einzug von Borussia Dortmund führte der herausragende Joshua Kimmich den deutschen Rekordmeister mit seinem wuchtigen Kopfballtor zu einem 1:0-Sieg gegen den FC Arsenal. Das Tor des Tages reichte nach dem 2:2 im Hinspiel zum ersten Halbfinal-Einzug der Bayern seit dem letzten Königsklassen-Triumph 2020. Dortmund trifft in seinem Halbfinale auf PSG Paris, Bayern München muss gegen den Rekord-Titelträger Real Madrid um seinen deutschen Mittelfeldstrategen Toni Kroos ran.
05.04.2024
Debatte nach Radstürzen

Die Sturzserie von Top-Fahrern und die traumatischen Bilder des schwer verletzten Tour-de-France-Siegers Jonas Vingegaard erschüttern den Radsport. Der dramatische Unfall des Dänen, der Anfang April bei der Baskenland-Rundfahrt neben Knochenbrüchen auch eine Lungenquetschung erlitt, verschärft die Sicherheitsdebatte und sorgt auch bei den Organisatoren des nächsten schweren Klassikers für Entsetzen. Vingegaard wurde nach dem Sturz unter Sauerstoffzugabe und mit Halskrause auf einer Trage aus dem Straßengraben abtransportiert. Zuvor lag der schwer verletzte Däne lange regungslos am Streckenrand. Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel verletzte sich auch schwer. Der Belgier brach sich das Schlüsselbein und zog sich eine Fraktur des Schulterblatts zu. Primoz Roglič vom deutschen Team Bora-hansgrohe ging ebenfalls zu Boden. Der Australier Jay Vine zog sich einen Halswirbelbruch zu, zwei Brüche der Brustwirbelsäule wurden diagnostiziert. In der noch jungen Saison kam es bereits zu mehreren heftigen Vorfällen. Dazu schockierte ein Trainingsunfall des deutschen Hoffnungsträgers Lennard Kämna zwei Tage zuvor auf Teneriffa das deutsche Bora-Team. Der 27 Jahre alte Bremer erlitt dabei zahlreiche Verletzungen. Eine Woche zuvor verletzte sich Superstar Wout van Aert bei Quer durch Flandern schwer.

14.04.2024
Leverkusen stoppt Bayern
Bayer 04 Leverkusen hat die Dauer-Dominanz des FC Bayern München in der Fußball-Bundesliga mit dem ersten Meistertitel der Clubgeschichte gebrochen. Das Team von Trainer-Shootingstar Xabi Alonso sicherte sich am 14. April durch das 5:0 gegen Werder Bremen bereits am 29. Spieltag vorzeitig den ersten von drei möglichen Titeln in dieser Saison. Zuvor war der in dieser Saison schwächelnde Rekordmeister aus München elfmal in Serie Deutscher Meister geworden. Für Bayer ist es nach dem Gewinn des Uefa-Pokals 1988 und dem Triumph im DFB-Pokal 1993 der erste Titel seit 31 Jahren und der dritte insgesamt. In der Bundesliga-Geschichte waren nur die Bayern bislang zweimal schneller Meister geworden als Leverkusen jetzt: vor zehn Jahren am 27. Spieltag und vor elf Jahren am 28. Spieltag.
28.04.2024
Gose schwimmt zu vier Titeln

Isabel Gose aus Magdeburg gewann bei den deutschen Schwimm-Meisterschaften bei allen vier Starts in Berlin über 200, 400, 800 und 1.500 Meter Freistil und stellte dabei gleich mehrere persönliche Bestzeiten auf. In allen vier Wettbewerben dürfte sie auch bei den Olympischen Spielen in Paris starten, verzichtet aber wegen des engen Zeitplans auf die 200 Meter. 100-Meter-Schmetterlings-Weltmeisterin Angelina Köhler gewann auch die 50 Meter Schmetterling, verpasste dabei aber ebenso die Normzeit wie über 200 Meter. Lukas Märtens, der über 400 Meter Freistil am Weltrekord von Paul Biedermann aus dem Jahr 2009 gekratzt hatte, qualifizierte sich als Meister auch noch über 200 Meter Rücken souverän für Olympia. Zudem startet er in Paris über 200 Meter Freistil und in der 4-mal-200-Meter-Freistil-Staffel. Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock, der über 800 Meter Freistil das Ticket trotz des Meistertitels verpasst hatte, hielt sich über die 1.500 Meter Freistil schadlos und distanzierte seine Kontrahenten deutlich. Der einzige deutsche Rekord gelang Melvin Imoudu über 50 Meter Brust in 26,62 Sekunden.

24.04.2024
Saarländer knackt Jackpot
Der April war ein guter Monat für Lottospieler im Saarland. Hatten bereits Mitte April zwei Glückspilze aus dem Landkreis Saarlouis und dem Regionalverband Saarbrücken jeweils mehr als eine halbe Million Euro gewonnen, knackte ein weiterer Saarländer nun den Jackpot im Spiel 6 aus 49. Nach Angaben von Saartoto war die Spielquittung anonym in einer Annahmestelle im Landkreis St. Wendel abgegeben worden. Der Gewinner hatte einen Lottoschein mit 14 verschiedenen Tipps abgegeben und mit einer Kombination ins Schwarze getroffen. Damit knackte er den Jackpot in der Gewinnklasse 1 über 6,29 Millionen Euro. Hinzu kamen Gewinne für einen Fünfer, einen Dreier und einen Zweier mit Superzahl von über 10.300 Euro. Wenige Tage später durfte sich ein weiterer Saarländer über 620.000 Euro beim Eurojackpot freuen.
25.04.2024
Chinesen übernehmen Voit

Die Belegschaft des St. Ingberter Autozulieferers Voit ist Ende April über die bevorstehende Übernahme durch das chinesische Unternehmen Millison Technologies informiert worden. Das Traditionsunternehmen Voit hatte zuletzt eine Insolvenz gerade noch abwenden können. Mithilfe des chinesischen Konzerns soll der Autozulieferer demnach saniert werden und die 1.000 Beschäftigten am saarländischen Standort ihre Jobs behalten. Die Geschäftsführung von Voit erhofft sich Zukunftssicherheit durch neue Technologien und Produktionsverfahren. Voit selbst hält laut Management nur noch zwei Patente, Millison hingegen 197. Nach Angaben von Betriebsrat und Geschäftsführung soll der bisherige Tarifvertrag erhalten bleiben. Auch der Firmenname Voit bleibt bestehen.
Millison Technologies ist ein weltweiter Anbieter von Alu-Komponenten und Werkzeugen, unter anderem für die Autoindustrie. Das chinesische Unternehmen hat nach eigenen Angaben rund 5.000 Mitarbeiter. Sowohl Voit als auch Millison sind auf Druckguss-Komponenten aus Aluminium spezialisiert.

27.04.2024
Galeria Karstadt bleibt
Die Zukunft der Galeria-Karstadt-Filiale in Saarbrücken ist Ende April gesichert, vorerst zumindest. Kurze Zeit zuvor hatte der Insolvenzverwalter des zum wiederholten Male in finanzielle Schieflage geratenen Warenhauskonzerns mitgeteilt, dass 16 der insgesamt 92 Filialen geschlossen werden sollen. Von deutschlandweit etwa 12.800 Mitarbeitern bei Galeria sollen demnach 1.400 ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Galeria-Filiale am St. Johanner Markt in Saarbrücken ist davon nicht betroffen. Das ehemals als Karstadt bekannte Warenhaus steht nicht auf der Streichliste. Der Betriebsrat von Galeria Karstadt in Saarbrücken sieht das Unternehmen auf einem richtigen Weg. Besonders wichtig sei, dass es in den Filialen, die fortgeführt werden, keinen weiteren Personalabbau geben soll. Derzeit arbeiten bei Karstadt in Saarbrücken rund 140 Mitarbeiter direkt für den Verkauf im Warenhaus. Hinzu kommen weitere Personen im Restaurant und der Markthalle. Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) sprach von einer guten Nachricht für die Stadt – sie sei ein Nachweis für die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit als Einkaufsstandort. Anfang April war bekannt geworden, dass die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof neue Eigentümer bekommt. Ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC von Richard Baker und dem deutschen Unternehmer Bernd Beetz übernimmt die Warenhauskette.
02.04.2024
Finaltraum ausgeträumt

Torwart Tim Schreiber konnte sich seinen mitentscheidenden Patzer nicht erklären. In der 53. Minute rutschte dem 21-Jährigen im Halbfinale des DFB-Pokals ein harmloser Kopfball von Marlon Ritter durch die Beine. Es war die Führung für den 1. FC Kaiserslautern, der sich am Ende mit 2:0 beim 1. FC Saarbrücken durchsetzte und ins Finale des DFB-Pokals einzog. „Das sind solche Bälle, von denen hältst du im Training zehn von zehn. Du hältst alle“, sagte Schreiber nach Spielschluss in der ARD. „Das kann man sich im Nachhinein nicht erklären. Man will für den einen Moment dann kurz nur in den Boden versinken, aber du musst dann weitermachen.“ In der 75. Minute überwand auch noch Almamy Touré den Saarbrücker Schlussmann, und damit war der Traum vom Finaleinzug des Drittligisten ausgeträumt.
Die Saarländer hatten bundesweit positiv für Furore gesorgt, da sie in der ersten Runde zunächst den Zweitligisten Karlsruher SC mit 2:1 bezwungen hatten und anschließend mit dem deutschen Rekordmeister und Rekordpokalsieger Bayern München, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach gleich drei Erstligisten aus dem Pokal geworfen hatten. Wenn auch begünstigt von den teils katastrophalen Rasenverhältnissen im Saarbrücker Ludwigspark, der wegen fehlender Drainage und Dauerregens teilweise gar nicht bespielbar oder in einem katastrophalen Zustand war und so den Vorteil der technisch stärkeren Gegner zunichtemachte. Dass ausgerechnet der Lokalrivale Kaiserslautern die Endstation im Pokal bedeutete war vor allem für die Fans doppelt bitter. Zumal der FCK vor allem in der ersten Halbzeit gewaltigen Respekt vor dem Pokalschreck zu haben schien und vollkommen harmlos agierte. Erst nach dem Patzer von Schreiber kamen die Roten Teufel besser ins Spiel und zogen am Ende aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in Halbzeit zwei letztlich nicht unverdient ins Pokalfinale in Berlin ein, wo mit Bayer Leverkusen die zu diesem Zeitpunkt beste deutsche Mannschaft als Endspielgegner wartete.