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WAS MACHT EIGENTLICH...

Unvergessen sind die Szenen aus „Dirty Dancing“ (1987) mit Patrick Swayze
Foto: picture-alliance/ dpa

Jennifer Grey?

Ihre Rolle im Kultfilm „Dirty Dancing“ brachte ihr 1987 eine Golden-Globe-Nominierung und machte sie zum Star. Nach einer Nasenkorrektur geriet ihre Karriere ins Stocken. Jetzt feiert die 65-Jährige ihr Comeback mit den Filmen „A Real Pain“ (2024) und „Dieser eine Augenblick“ (2025).

Ich bin als Berühmtheit in den Operationssaal gegangen – und als Unbekannte herausgekommen.“ So beschreibt Jennifer Grey die Folgen einer operativen Korrektur ihres markanten Nasenhöckers, die Anfang der 90er-Jahre ihr Aussehen deutlich verändert hat. „Ich werde immer diese einstmals berühmte Schauspielerin sein, die wegen einer Nasen-OP niemand erkennt.“ 2020 berichtete Grey, dass man einmal sogar bei der Flughafenkontrolle ihren Pass nicht akzeptieren wollte, weil ihr Aussehen nicht mit dem Passbild übereinstimmte. Angeblich hatte Greys Mutter sie zu der Nasenkorrektur überredet, weil sie sich dadurch mehr Rollen für ihre Tochter versprach. Die kosmetische Typveränderung erwies sich für Jennifer Grey aber als negativ und unterbrach eine vielversprechende Karriere. Grey gestand, dass sie sogar ernsthaft mit dem Gedanken gespielt habe, unter einem anderen Namen ihre Karriere ganz neu zu starten, sich dann aber entschieden habe, wie bisher weiterzumachen. 2000 bekam sie dann neben Ben Affleck und Gwyneth Paltrow in dem Drama „Bounce – Eine Chance für die Liebe“ noch einmal eine Rolle in einem internationalen Film. Danach war sie im Kino noch in „Redbelt“ (2008), „The Wind Rises“ (2013), „In Your Eyes“ (2014), „Untogether“ und „Bittersweet Symphony“ (beide 2019) zu sehen. Ansonsten gehörte sie in den zurückliegenden beiden Jahrzehnten vor allem zur Besetzung in TV-Filmen und -Serien oder übernahm Sprechrollen in Animationsfilmen wie „Phineas und Ferb“ (2008 bis 2014) oder „Duck Duck Goose – Gans im Glück“ (2018). Im Jahr 2018 wurde sie auch in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich über die Vergabe der Oscars entscheidet.

In vielen TV-Filmen und -Serien

Die 65-Jährige feierte zuletzt ihr Comeback mit dem Film „Dieser eine Augenblick“ (2025)
Die 65-Jährige feierte zuletzt ihr Comeback mit dem Film „Dieser eine Augenblick“ (2025) - Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Besonders stolz ist Grey, dass sie in dem mit internationalen Preisen wie Oscar und Golden Globe überhäuften Filmdrama „A Real Pain“ 2024 wieder eine für sie wichtige Rolle spielen durfte. In diesem Film, bei dem eine Reisegruppe in Polen mit dem Holocaust konfrontiert wird, wurden nämlich Greys familiäre Wurzeln tangiert. „Die Rolle ist ziemlich klein, aber ich wollte einfach ein Teil dieses Werkes sein“, sagte sie Anfang 2025 der „Jüdischen Allgemeinen“. Sowohl ihre jüdischen Familien mütterlicher-  als auch väterlicherseits mussten vor den Nazi-Verfolgungen aus der Ukraine beziehungsweise Lettland in die USA fliehen. Deshalb war Grey als überzeugte Jüdin sehr berührt, dass die Dreharbeiten sie auch in das Vernichtungslager Lublin-Majdanek führten: „Das Leiden der Menschen dort war so greifbar, so präsent. Wenn man dort steht, ist es kaum auszuhalten!“ Dennoch sei „A Real Pain“ kein angstmachender Film über den Holocaust, sondern teilweise auch humorvoll. Ihre Rolle als „Marcia“ bezeichnet Grey als „genau die komplizierte Rolle, nach der ich gesucht habe“, um ihrer jüdischen Familiengeschichte näherzukommen. In ihrem neuesten Film, der Mitte Mai 2025 in Deutschland gestarteten Romanze „I Wish You Were Here – Dieser eine Augenblick“, in der Schauspielerin Julia Stiles für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnet, ist Grey in einer Mutterrolle zu sehen, was ihr ohnehin liegt: „Ich liebe es, Mutter zu sein, und bin verrückt nach meiner erwachsenen Tochter. Sie ist das Beste, was ich je erfahren habe“, schwärmte Grey vor ein paar Monaten im Magazin „Red“.

Fortsetzung mit Hindernissen

Aufgrund des Riesenerfolges von „Dirty Dancing“ wird seit Jahren immer wieder eine Fortsetzung thematisiert. 2020 wurde das Sequel angekündigt, in dem Grey die Rolle von „Baby“ Houseman übernehmen und auch als ausführende Produzentin fungieren soll. Wegen des Streiks der Hollywood-Filmschaffenden musste der für 2024 geplante Kinostart allerdings verschoben werden. Auch der neue Starttermin am 6. Juni 2025 verstrich, ohne dass man den Fans konkrete neue Hoffnungen machen konnte. Auch Grey äußerte sich zuletzt sehr vorsichtig zu dem Projekt, weil es noch zu viele offene Fragen gebe und sie die wartenden Fans nicht enttäuschen möchte. Bekannt ist nur so viel, dass sie in der neuen Version als Frances „Baby“ Houseman die Mentorin eines Resorts spielt, das sie an ihre Vergangenheit erinnert. „Dirty Dancing 2“ spielt in den 90er-Jahren, also dreißig Jahre nach den Ereignissen des ersten Films. Es geht um ein junges Paar, das sich durchs Tanzen ineinander verliebt. Weitere inhaltliche Details sind streng geheim, die emotionale Tiefe des Erstlings soll aber laut Regisseur Jonathan Levine erhalten bleiben. Patrick Swayzes Rolle als „Johnny Castle“ wird nicht mehr besetzt, das Vermächtnis des jungen Tänzers soll aber sorgsam in die Handlung eingebunden werden, um den Geist des Originals zu bewahren und gleichzeitig eine neue Kino-Generation anzusprechen. Bis es so weit ist, arbeitet Grey derzeit an einem gemeinsamen Projekt mit ihrem Oscar-prämierten Vater Joel. Es könnte also durchaus sein, dass sie nach einigen Höhen und Tiefen jetzt einen weiteren wichtigen Schritt in ihrer Karriere geht.  

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