Berliner Ensemble
Ehrung für Max Gindorff
Der Helene-Weigel-Theaterpreis geht in diesem Jahr an den Schauspieler Max Gindorff. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis, der außergewöhnliche künstlerische Leistungen am Berliner Ensemble sichtbar machen und fördern will, wird zum dritten Mal vom Freundeskreis des Theaters vergeben. Ensemblemitglied Gindorff stand in der Spielzeit 2023/24 unter anderem in den Neuproduktionen „Woyzeck“ von Georg Büchner, „Mutti, was machst du da?“ von Axel Ranisch und Paul Zacher, „Hedda“ von Henrik Ibsen und „RCE“ von Sibylle Berg auf der Bühne. Er erhält den Preis für seine herausragenden schauspielerischen Leistungen. „Frei, beweglich, offen, sensibel, ironisch, ohne Voreingenommenheit und unangepasst – Max Gindorff fasziniert am Berliner Ensemble auf allen drei Bühnen. Er findet sich in unterschiedlichsten Rollen und Spielstätten ein und sucht dabei stets nach eigenwilligen Lösungen, die eine Produktion als ganze voranbringen. Gindorff strahlt eine Spielfreude und -tiefe aus, die ein emotionales Zusammenspiel mit seinen Schauspielkolleginnen auf der Bühne entstehen lässt und das Publikum schnell ergreift und mitreißt“, lautet die Begründung der Jury. Gindorff kommentiert die Auszeichnung so: „Wenn ich mir aussuchen müsste, was mir am Theater das Liebste ist, dann sind es die Begegnungen. Mit Menschen, die etwas zu erzählen haben und mit Menschen, die etwas erzählt bekommen möchten. Sie sind zu Bekannten, zu Freunden geworden. Das Theater hat uns zusammengeführt. Lasst uns nie aufhören, einander zu begegnen.“
Erkundung mit WelterbeCard
Luther in Wittenberg, Bauhaus in Dessau, die Schlösser rund um den Wörlitzer Park und das Biosphärenreservat an der Elbe – im nördlichen Sachsen-Anhalt sind gleich vier Orte, die von der Unesco als Welterbe ausgezeichnet wurden. Zum Erkunden dieser Region lädt nun die WelterbeCard ein, die den Zutritt zu 19 Welterbe-Stätten ermöglicht. Das Angebot gilt für 24 Stunden oder an drei beliebigen Tagen im Kalenderjahr. Kaufen kann man die Karte online oder vor Ort in den Touristen-Informationen. Man kommt damit etwa in das Schloss Georgium, wo sich die kürzlich wiedereröffnete Anhaltische Galerie Dessau befindet. Auch die anderen klassizistischen Schlösser im Gartenreich Dessau-Wörlitz sind zugänglich. Im kleinen Luisium, das von einem ausgedehnten Landschaftsgarten umgeben ist, kann man kostenfrei eine Führung mitmachen. In Wittenberg ermöglicht die Karte unter anderem den Zutritt zu den Wirkungsstätten der bekannten Reformatoren.
Info: www.welterbecard.de
Kulturverführung vom 12. Juli 2024
Film: Wer vom 19. bis 21. Juli in den Filmpark Babelsberg geht, muss mit seltsamen Gestalten rechnen. Dorthin lockt nämlich die Anime Messe nicht nur Fans der asiatischen Art des Comics. Es hat sich auch Prominenz aus der weltweiten Anime- und Mangaszene angesagt. Die Produktionsfirma „Maho Film“ bringt eine Weltpremiere an den Stadtrand von Berlin: den Film „I’ll Become a Villainess Who Goes Down in History“. Er wird am Samstag, 20. Juli, um 14.40 Uhr im großen Festsaal der Anime Messe Babelsberg erstmals öffentlich gezeigt. Dazu reisen unter anderem der Regisseur Yuji Yanase und die Charakterdesignerin Yuko Watanabe an. Filmpark Babelsberg, Großbeerenstraße 200, 14482 Potsdam, Informationen: www.animemesse.de
Theater: Wer zur Shakespeare-Company neben dem Freibad am Insulaner und der Wilhelm-Foerster-Sternwarte geht, muss auch im Sommer mit Theater rechnen. Während vielerorts Spielzeitpause ist, bringt die Company bis zum 7. September unter anderem „Lear“, „Verlorene Liebesmühe“, „Viel Lärm um Nichts“, „Othello“, „Zwei Herren aus Verona“, „Der Kaufmann von Venedig“ und „Was ihr wollt“ auf die Bühne. Theater am Insulaner, Munsterdamm 80, 12169 Berlin, Informationen: shakespeare-company.de
Kunst: Wer sich in den Sommerferien auf Kunst einlässt, muss mit etwas Arbeit und viel Freude rechnen. Die Jugendkunstschule Fri-X bietet in der ersten (22. bis 26. Juli) und der sechsten Ferienwoche (26. bis 30. August) eine Sommerakademie an. Mit Bleistift, Papier, Ton, Acrylfarben, Textilien und Stein oder beim Theaterspielen haben Kinder die Gelegenheit, sich kreativ auszuleben und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Die Kurse der Sommerakademie sind kostenfrei, um einen freiwilligen Materialzuschuss in Höhe von 30 Euro wird gebeten. Jugendkunstschule Fri-X,Tempelhofer Ufer 18-19, 10963 Berlin, Informationen: www.frixberg.de
Ausstellung: Wer ins Humboldt Forum, also ins neu aufgebaute Stadtschloss geht, muss damit rechnen, plötzlich im Palast der Republik zu stehen. Der wurde zwar abgerissen und musste dem Schloss weichen, er existiert aber bis heute als Erinnerung. Die Künstlergruppe „CyberRäuber“ zeigen im Humboldt Forum noch bis zum 16. Februar kommenden Jahres den „Palast der Erinnerung“. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz präsentieren sie Bilder, die aus Erinnerungen und Impulsen der Besucherinnen und Besucher erzeugt wurden. Die Installation lädt auf mehreren Ebenen zum Entdecken ein: Eine Video-Projektion aus Bildwelten auf drei Leinwänden versetzt die Gäste mitten in ein bildgewordenes Palast-Universum. Und in einer 20-minütigen Mixed-Reality-Erfahrung treten reale und generierte Palast-Objekte in einen Dialog. Humboldt Forum, Schlossplatz, 10178 Berlin, Informationen: www.humboldtforum.org. Martin Rolshausen