Theater
Parkaue spielt wieder
Die Sanierung des Theaters an der Parkaue, das als Junges Staatstheater Berlin firmiert, ist abgeschlossen. Die Theaterschaffenden können nun wieder in ihre angestammte Spielstätte zurückkehren. Das wird am 23. November gefeiert. Mit „einem rauschenden Fest“ wollen die Theatermacher ihren Wiedereinzug in das frisch sanierte Haus mit seinen großen Bühnen feiern. „Einen ganzen Tag lang Theater, Kunst und Remmidemmi in allen Winkeln“ versprechen sie. Überall – von den Probebühnen und Werkstätten bis zum Foyer und Flur, vom Keller bis ins Dachgeschoss – warten Überraschungen. Künstlerinnen und Künstler, die zum Fest eingeladen sind, erwecken mit Musik, Puppenspiel, Zauberei, Tanz und Performance das Theater neu zum Leben und sorgen für jede Menge Action, Glanz und Glitzer. Das Ensemble und alle Abteilungen, der Dramaclub und „Teens Full of Ideas – Beirat an der Parkaue“ laden zum Kennenlernen und Mitmachen ein. Los geht es um 12 Uhr mit dem Insekten-Musical „Wazn Teez?“. Um 13.15 Uhr gibt es ein Konzert mit „Pauken und Planeten“. Es wird auch „Kompost Horror“ gespielt. Ab 14 Uhr steigt die Technoparty für die ganze Familie. Letzter Programmpunkt ist um 19.30 Uhr „Everything News“, eine interaktive Performance von Rosa Wernecke und Marielle Schavan. Danach geht die Party weiter. Der Eintritt zu den meisten Programmunkten ist frei.
Infos und Tickets: www.parkaue.de
Antisemitismus-Projekte
Die zweite Förderrunde des Aktionsfonds zur Unterstützung von Projekten gegen Antisemitismus der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt wurde abgeschlossen. Wie bereits in der ersten Runde erhalten auch in dieser Runde wieder 16 Projekte eine Förderung, sodass insgesamt 32 Projekte aus den Mitteln des Aktionsfonds gefördert werden. Für die zweite Förderrunde hat die Senatsverwaltung 885.000 Euro bereitgestellt. „Es sind aktuell deutlich über neun Millionen Euro aus den Mitteln für Projekte gegen Antisemitismus und zur Förderung des interreligiösen Dialogs mit konkreten Planungen hinterlegt“, teilt sie mit. Insgesamt sind in beiden Förderrunden über 160 Anträge eingegangen. „Nicht erst seit dem Angriff der Hamas auf Israel und dem anschließenden Gaza-Krieg erleben wir in Berlin einen deutlichen Anstieg antisemitischer Vorfälle, von denen unter anderem auch der Berliner Kulturbetrieb betroffen ist“, hatte die Senatsverwaltung bereits im August mitgeteilt.
Kulturverführung vom 15. November 2024
Theater: Im Februar würde Thomas Brasch 80 Jahre alt – wenn er nicht 2001 gestorben wäre. Tom Kühnel und Jürgen Kuttner, die das Profil des Deutschen Theaters seit über einem Jahrzehnt mit Arbeiten zu Brecht, Müller und vielen anderen deutsch-deutschen Berlin-Stoffen prägen, machen sich an die Wiederentdeckung und begeben sich auf die Spuren eines Autors, an dessen Schreiben und Leben ein halbes Jahrhundert Zeit- und Stadtgeschichte ablesbar wird. „Halt’s Maul, Kassandra!“ haben sie einen Abend mit Worten und Liedern von und über Thomas Brasch am 23. November genannt. Thomas Brasch war Dichter, Dramatiker, Filmemacher, Übersetzer – und auf all diesen Feldern ein Unruheherd, von Anfang an. Geboren wurde er kurz vor Kriegsende als Kind einer jüdisch-kommunistischen Emigranten-Familie in England und wuchs in der jungen DDR auf. Als er Ende 1976 von Ost- nach West-Berlin ausreist, eckt er auch dort an, weil er sich nicht zum Dissidenten machen lässt, nicht von Ost und nicht von West. „Ich stehe für niemand anders als für mich“, ist sein erstes „Spiegel“-Interview überschrieben. Deutsches Theater, Schumannstraße 13a, 10117 Berlin, Infos und Karten: www.deutschestheater.de
Ausstellung: Manchmal verliert man die Zeit etwas aus dem Blick. So heftig wie bei Veronika Radulovic allerdings selten. Sie ist Zeichnerin, konzeptionelle Künstlerin, Fotografin und Texterin. 1993 reiste sie nach Hanoi, um die vietnamesische Lacktechnik Son Mai zu lernen – aus den geplanten vier Monaten wurden 13 Jahre. Im Rahmen ihrer Grenzgängerinnen-Reihe zeigt die „Galerie Nord|Kunstverein Tiergarten“ bis zum 18. Januar unter anderem Radulovics zentrale Lackarbeit „Roter Fluss“, die Einblicke in persönliche Geschichten der Künstlerin und die vietnamesische Landschaftsmalerei gibt. Kuratiert ist die Ausstellung von Veronika Witte. Galerie Nord, Turmstraße 75, 10551 Berlin, Öffnungszeiten: Di. bis Sa., 11 bis 19 Uhr, Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter: www.kunstverein-tiergarten.de
Fotografie: Kann Krieg zum Alltag werden? Wie leben Menschen im Krieg? Mit diesen Fragen hat sich die Ostkreuz-Fotografin Johanna-Maria Fritz beschäftigt. Sie besuchte im Sommer den Rajon Darnyzja in Kyjiw, der seit 2022 Partnerbezirk von Friedrichshain-Kreuzberg ist. „Ihre Bilder zeugen davon, wie die Bewohnerinnen und Bewohner Darnyzjas trotz großer Gefahren ihren Alltag gestalten und wie sie versuchen, Hoffnung und ein Stück Normalität inmitten des andauernden, russischen Angriffskrieges zu bewahren“, sagt Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann. Ein Teil der Fotos wird bis zum 31. Dezember in der AFF Galerie gezeigt – und zwar montags bis sonntags von 15 bis 19 Uhr. AFF Galerie, Kochhannstraße 14, 10249 Berlin, der Eintritt ist frei. Informationen: www.aff-galerie.de Martin Rolshausen