Alte Feuerwache
Revue mit Unerhörtem
Er gilt als der Meister des schwarzen Humors: der amerikanisch-österreichische Komponist Georg Kreisler (1922–2011). Bis heute haben seine kabarettistischen Lieder, darunter einige regelrechte Hits wie „Taubenvergiften im Park“, nichts von ihrem Biss verloren.
Dabei ist Kreislers Œuvre weitaus vielschichtiger: In der literarisch-musikalischen Kammerrevue „Bitte warten.“ findet nun Seltenes oder nie Gehörtes aus der Feder Kreislers den Weg auf die Bühne der Alten Feuerwache in Saarbrücken. Und wer könnte den hintergründigen, teils beißenden Humor der Kreislerschen Chansons besser interpretieren als Bariton Max Dollinger? Begleitet wird er vom Salonorchester, bestehend aus Musikerinnen und Musikern des Saarländischen Staatsorchesters unter der Leitung von Pianist Wolfgang Skill.
Ein unterhaltsamer Abend über den Schwebezustand des Wartens in musikalisch pointierter Umsetzung, von absurd und amüsant über nachdenklich bis hin zu politisch.
Die Uraufführung findet am 17. Februar in der Alten Feuerwache statt, weitere Vorstellungen am Sonntag, 12. März, 18 Uhr, und am Freitag, 17. März, 19.30 Uhr. Karten gibt es online unter www.staatstheater.saarland/spielplan sowie an der Vorverkaufskasse des Staatstheaters oder unter 0681-3092486.
Kreativer Klangerfinder
Das Christoph Pepe Auer Quartett aus Österreich gastiert am 25. Februar um 20 Uhr im Kurhaus Harschberg in St. Wendel. Christoph Pepe Auer, der als einer der interessantesten österreichischen Jazzmusiker gilt, ist in St. Wendel kein Unbekannter: Im Rahmen der 31. St. Wendeler Jazztage gastierte er bereits mit dem Projekt „Pepe & Speedy“ dort. Der Klarinettist wandelt geschickt zwischen Jazz, Pop und elektronischer Musik, nutzt, was ihm über den Weg läuft, findet, erfindet und probiert aus. Auers neuestes Instrument ist eine Kontrabassklarinette, die neben seinem Spektrum an Holzblasinstrumenten für eine warme, archaische, tiefe Farbe sorgt und an Film-Noir-Szenen aus den 1950ern erinnert. Für seine musikalische Schrankenlosigkeit wurde Auer in Österreich bisher mit drei Hans-Koller-Preisen ausgezeichnet und für den medial groß aufgezogenen Amadeus-Award in der Kategorie „Best Sound 2018“ nominiert.
Tickets gibt es unter www.wndjazz.de/tickets-start sowie bei allen Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen
Kulturverführung vom 17. Februar 2023
Kurs-Ausblicke: Das neue Programm des VHS-Regionalverbands ist erschienen. Die beliebten kunsthistorischen Vorträge werden in Präsenz und online weitergeführt, ergänzt durch eine Exkursion nach Nancy. Lektüre- und Schreibkurse zu Limericks und Haikus werden in Wochenendworkshops stattfinden und ein Onlinekurs zur deutschen Gegenwartsliteratur ist auch angekündigt. Der VHS-Lesekreis zu Werken quer durch alle Genres wird mit dem Roman „Hund, Wolf, Schakal“ von Behzad Karim Khani beginnen. Ich habe dem Autor zugehört: „Ich versuche eine laute Geschichte leise zu erzählen. Eine gescheiterte Revolution, Krieg, Elend. (…) Ich beschreibe, wie ein feingeistiger zarter Junge zu einem Monster wird. Ich beschreibe eine harte Welt und suche dabei ihre Zärtlichkeit.“ In einer Kooperation mit dem Kino Achteinhalb wird eine Reihe zu Filmen nach Romanen des französischen Autors Michel Houellebecq gezeigt. Neu im Programm ist die „KunstMahlZeit“. Man ahnt es schon, es handelt sich um ein „Kunstwort“, das, typisch saarländisch, zweierlei Lebensfreuden zusammenführt. Das Angebot auf dem Wintringer Hof in Kleinblittersdorf möchte Kunst mit nachhaltiger Kulinarik verbinden. Bleibt die Frage: Was sind Limericks und Haikus? Kurz gesagt: Gedichtformen! Das Semester startet am 6. März. Infos zum Programm unter www.vhs-saarbruecken.de
Musik: In Illingen werden an einem Sonntagabend ein Dutzend Männer auf der Bühne stehen. Was werden die tun? Singen! Abgesehen von dem Sangesspektakel, ich mag das überhaupt ganz gern, wenn Menschen gleichzeitig Gleiches tun. Weil sich gerade dabei die unterschiedlichen Persönlichkeiten zeigen. Die Zwölf kommen in schwarzem Anzug, weißem Hemd und ohne Krawatte auf die Bühne. Viel buntes Licht wird sie begleiten. Viele Welthits werden gesungen. Viel Freude werden die Männer bringen - was nicht grundsätzlich eine männliche Eigenschaft ist - ein höchst vergnüglicher Abend mit diesen zwölf Sängern steht bevor. „The 12 Tenors“, Sonntag, 5. März, 20 Uhr, Kulturforum Illipse, Burgweg 4, 66557 Illingen, Karten: Klein Buch + Papier, Illingen, Telefon 06825-4060020 sowie in Vorverkaufsstellen und unter www.kultopolis.com
Hörspiel: Als Archivfund weist der Saarländische Rundfunk eine Hörspielspielproduktion des Jahres 1970 aus. Chris Howland spricht die Hauptrolle des Peter Armstrong, der Chefreporter beim „Daily Globe“ in London ist. Man ahnt es: Er ist obendrein als Detektiv unterwegs. Ein Schweizer Hausmädchen stirbt. Ein Mr. Manning, ein Antiquitätenhändler, hat irgendein Geheimnis. Ist der Reporter schlauer als die Polizei? „Peter Armstrong lebt gefährlich“, Sonntag, 26. Februar, 17.04 Uhr, Hörspielzeit, www.sr2.de Michaela Auinger