Fotografie
Preis für Samuel Fosso
Der kamerunische Fotograf Samuel Fosso wurde mit dem „Deutsche Börse Photography Foundation Prize“ ausgezeichnet. Die mit 30.000 Britischen Pfund dotierte Auszeichnung zählt zu den wichtigsten der zeitgenössischen Fotokunst. Sie wird jedes Jahr in der Londoner The Photographers Gallery (TPG) verliehen. Der 1962 in Kumba, Kamerun geborene Samuel Fosso ist nun für seine gerade zuende gegangene Ausstellung in der Maison Européenne de la Photographie in Paris ausgezeichnet worden. Seit Mitte der 1970er-Jahre verfolgt Fosso das Konzept der inszenierten Porträts, für die er selbst in unterschiedlichste Charaktere schlüpft. So spielt Fosso beispielsweise vor der Kamera die Rolle bekannter historischer Persönlichkeiten und inszeniert sie in der typischen Bildgestaltung von Fotostudios. Es gibt Aufnahmen von ihm als Martin Luther King, Angela Davis oder Haile Selassie. Ebenso verkörpert Fosso auf seinen Bildern gesellschaftliche Archetypen. Ihn interessieren einerseits die Mythenbildung durch Bilder aber auch Ausdrucksformen des eigenen Selbsts.
Rohbau für Erweiterung des Bauhaus-Archivs Berlin fertig
Die Arbeiten an der bisher 92 Millionen Euro teuren Erweiterung des Bauhaus-Archivs in Berlin sind in der nächsten Phase. Im Neubau neben dem historischen Museum am Landwehrkanal wurde vergangene Woche Richtfest gefeiert.
Auf dem Gelände entsteht ein Neubau mit einem Turm. Das alte Haus, noch von Bauhaus-Gründer Walter Gropius (1883 –1969) entworfen, wird umfassend saniert. Das Bauhaus mit den Standorten Berlin, Dessau und Weimar gilt als wichtige Schule für Kunst, Design und Architektur im 20. Jahrhundert. Das Berliner Archiv umfasst Zehntausende Fotos, Möbel- und Designobjekte.
In der kommenden Zeit wird das U-förmige Gebäude mit einem 20 Meter hohen Turm aus Stahl, Holz und Glas ausgebaut. Damit entstehen zusätzlich rund 2.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und Depots. Ein Öffnungstermin steht noch nicht fest, das Bauhaus-Archiv geht von 2025 aus.
Kulturverführung vom 19. Mai 2023
Festival: Zugegeben, normalerweise zieht sich ein Festival über mehrere Tage, doch mit seinem derart kompakten Programm kann der Japan-Markt am 21. Mai im Festsaal Kreuzberg da locker mithalten. Von Tradition bis zu gerade aktuellen Trends, vom Schwertkampf bis zu Mangas gibt es alles, was die japanische Kultur ausmacht. Auf der Großen Bühne zeigen Mitglieder mehrerer Kampfsportschulen ihr Können. Daneben gibt es Musik mit traditionellen Instrumenten wie der dreisaitigen Laute Shamisen sowie eine Kimono-Fashionshow. Dazu können die Besucher selbst aktiv werden, in Workshops etwa Basiskenntnisse im Ikebana, in der Kalligrafie oder im Origami, dem Fertigen kleiner Papierkunstwerke, erlernen. Natürlich kommt auch die gastronomische Seite Japans nicht zu kurz – auf einem Foodcourt sind unter anderem japanisches Streetfood und die dazu passenden Getränke im Angebot. Außerdem gibt es Kunsthandwerk und Literatur zu kaufen. Der Japanmarkt findet am 21. Mai im Festsaal Kreuzberg statt: www.japanevents.shop.
Varieté: Das Ballhaus Wedding ist eines der letzten noch erhaltenen Berliner Ballhäuser vom Ende des 19. Jahrhunderts und deswegen auch der perfekte Rahmen für – Vorhang auf ! – die fünfte Ballhaus-Open-Varieté-Show. Organisiert wird das Format von den Schroeckleloecks, einem Artisten-Trio, das sich für die vierteljährlichen Shows immer wieder neue Verstärkung von Gastkünstlerinnen und -künstlern holt. So ist am 23. Mai beispielsweise Sebastian Gonzalez mit von der Partie, der mal auf winzigsten Gegenständen balanciert, dann wieder tanzend mit Bällen, Keulen oder langstieligen Rosen jongliert. Vivian Spiral hingegen bietet atemberaubende Reifenakrobatik, lässt die Hoops mal neonbunte Muster in den Raum zaubern oder jongliert sie als Feuerreifen. Und Ulli Lohr packt aus – als singender Kellner, der mit allem zurechtkommt, nur nicht mit den Gästen. Die nächste Open-Varieté-Show findet am 23. Mai, um 20 Uhr im Ballhaus Wedding statt, weitere Informationen und Tickets: www.ballhauswedding.de.
Theater: Sich mit den Fragestellungen aktueller Inszenierungen an Berliner Bühnen beschäftigen oder selbst erste Erfahrungen beim Spielen auf der Bühne machen – einige Theater haben regelmäßig entsprechende Angebote für ihr Publikum im Spielplan. Am 24. Mai zum Beispiel bietet das Berliner Ensemble einen 90-minütigen Workshop zur Produktion „Totentanz“. Dabei geht es um inhaltliche Fragen des Strindberg-Stücks ebenso wie um Schauspielübungen. Am gleichen Tag lädt der Workshop „Status Quo“ an der Schaubühne zum theaterpraktischen Einstieg ein, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Weitere Informationen: www.berliner-ensemble.de; www.schaubuehne.de. Sabine Loeprick