Deutsche Einheit
Zeitungstitel als Zeitzeugen
In diesem Jahr finden die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit im Saarland statt. Aus diesem Anlass richtet das Deutsche Zeitungsmuseum im Foyer eine kleine Sammlungspräsentation aus, in der die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis zur Wiedervereinigung anhand ausgewählter Originale nachgezeichnet wird. Zu sehen sind die Exponate seit 14. Juni. Zwischen der Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 und der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 lagen 41 Jahre, in denen es zwei deutsche Staaten gab, die BRD im Westen und die DDR im Osten – während des Kalten Krieges getrennt durch den „Eisernen Vorhang“ und gegensätzliche politische Systeme. In der Ausstellung wird die abwechslungsreiche Geschichte der BRD anhand von originalen Zeitungen und Zeitschriften nacherzählt. Erinnert wird vor allem an die wichtigsten politischen Ereignisse der Epoche: von der beginnenden West-Integration des Landes in den 1950er-Jahren über den Mauerbau 1961, der die Teilung des Landes scheinbar unwiderruflich zementierte, und den RAF-Terrorismus der 1970er-Jahre bis hin zur Wiedervereinigung des Landes nach dem Mauerfall 1989. Geprägt waren die vier Jahrzehnte von Bundeskanzlern wie Konrad Adenauer, Willy Brandt, Helmut Schmidt sowie Helmut Kohl. Aber auch weitere Epochenereignisse wie zum Beispiel die Mondlandung 1969 oder das „Wunder von Bern“ 1954 werden thematisiert.
Die Sammlungspräsentation ist im Foyer des Deutschen Zeitungsmuseums bei freiem Eintritt zu sehen.
Tatort im Kasten
Jüngst endeten die Dreharbeiten zum neuen SR-„Tatort“. Gedreht wurde unter dem Arbeitstitel „Das Böse in Dir“ unter anderem in Saarbrücken, Kleinblittersdorf, St. Ingbert, Saarwellingen, Lebach und in Frankreich in Blies-Guersviller. Die Ausstrahlung ist für kommendes Jahr vorgesehen. Die Handlung: Ein Dorf an der französischen Grenze erstarrt in altem Hass. Als der Unternehmer Emil Feidt ermordet wird, führt die Spur das Ermittlungsteam nach Hohenweiler, den Heimatort von Hauptkommissarin Esther Baumann, den sie vor Jahren hinter sich gelassen hat. Schnell ist klar: Der Mord an Emil Feidt könnte mit dem ungeklärten Tod seiner Tochter Becky zusammenhängen. Dieser „Tatort“ ist eine Produktion der Bavaria Fiction GmbH im Auftrag der ARD Degeto Film und des Saarländischen Rundfunks. Für die Redaktion sind Christian Bauer und Alexandra Fritsch vom SR und Birgit Titze von ARD Degeto Film zuständig, das Drehbuch stammt von Daniela Baumgärtl und Kim Zimmermann, Regie führte Luzie Loose.
Kulturverführung vom 20. Juni 2025
Varietétheater: „Baker Street im Hirsch“ in St. Arnual ist eine Eventgastronomie mit Bühne, die ein Programm „ohne Scheuklappen und Vorbehalte“ favorisiert. In welche Richtung geht das, fragen Sie sich wahrscheinlich beim Lesen dieser Zeilen. Die Antworten: Burlesque, Varieté, Comedy, Magie, erotische Lesungen, Krimidinner. Die Veranstaltungen sind oftmals rasch ausverkauft. Die Kulturverführerin schreibt zu einem Zeitpunkt, zu dem noch Karten für „Dark Circus Cabaret – Ein immersives Varietétheater“ verfügbar sind. Der Titel klingt mysteriös. Das „immersiv“ halte ich für ein zeitgeistiges Modewort. Versprochen werden: „Geheimnisvolle Magie, faszinierende Artistik und die erotische Kunst des Burlesque“. In Daarle? Ob die Bewohner des Saarbrücker Stadtteils St. Arnual ahnen, was sich da tut? Oder reisen die Besucher von auswärts an? Ich bin Kultur-Verführerin und nicht -verräterin! Den Abend erdacht haben der Leipziger Fantasy-Autor Christian von Aster, der Soundtrack kommt vom saarländischen Komponisten Rouven Wildegger Bitz, für Idee, Konzept und Regie ist Julian Blomann, der künstlerische Leiter der Cabaret Bühne Baker Street im Hirsch, verantwortlich. „Dark Circus Cabaret – Ein immersives Varietétheater“, Freitag, 11. Juli, 19.30 Uhr, Karten: ab 45 Euro, Baker Street im Hirsch, Saargemünder Straße 11, 66119 Saarbrücken https://bakerstreetsb.de
Open Air Kino: Acht Filme mit Abendluft dürfen wir beim Open Air Kino im Innenhof des Filmhauses in Saarbrücken genießen. Darunter ein Film, der zu meinen Lieblingsfilmen zählt: „Harold and Maude“. Wer jede Woche, Jahr für Jahr, diese Kolumne verfolgt, erinnert sich vielleicht, dass ich mehrmals Grund gefunden habe, Maude zu zitieren: „Ich probiere jeden Tag etwas Neues aus.“ Maude ist 79! Dass man diese selbstgewählte Vorgabe schafft, ist das eine, das andere ist, dass man zumindest dem nachstrebt. Froh wäre ich, das – vor 79 – schaffen zu könnte. Und, ja Maude ist ein Filmcharakter. Ich weiß auch: Wer sein Ziel zu hoch steckt, ist früh enttäuscht. Der Film jedenfalls ist sehenswert! In Anlehnung an Maude sage ich: „Ich hoffe jeden Tag etwas Neues zu erfahren.“ Vielleicht bringt Ihnen die Kulturverführerin etwas Neues: Open Air Kino „Heißer Sommer“, Freitag, 4. Juli; „Winterreise“, Samstag, 5. Juli; „The Party“, Freitag, 11. Juli; „Sommer vorm Balkon“, Samstag, 12. Juli; „Good Will Hunting“, Freitag, 18. Juli; „Blade Runner“, Samstag, 19. Juli; „Boogie Nights“, Freitag, 25. Juli; „Harold and Maude“, Samstag, 26. Juli, jeweils 22 Uhr, Karten: 10 Euro, Filmhaus Saarbrücken, Mainzer Straße 8, 66111 Saarbrücken, www.filmhaus.saarbruecken.de Michaela Auinger