Festival
Literatur-Größen in Berlin zu Gast
Vom 11. bis 24. September verwandelt sich Berlin zum 25. Mal in ein Zentrum der internationalen Gegenwartsliteratur. Das internationale Literaturfestival Berlin (ilb) feiert sein Jubiläum unter dem Motto „Glow“. Über 200 Mitwirkende aus Literatur, Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft gestalten rund 110 Veranstaltungen mit Lesungen, Panels, Performances und Workshops. Mehr als 90 Autorinnen und Autoren aus über 50 Ländern sind zu Gast – darunter vier Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger.
Fünf besondere Lesungen mit Isabel Allende, die nicht nach Berlin kommt, aber live zugeschaltet wird, Abdulrazak Gurnah, Mieko Kawakami, Herta Müller und Arundhati Roy bilden das Herzstück des Jubiläumsprogramms. In Gesprächen und Lesungen präsentieren die mehrfach ausgezeichneten Autorinnen und Autoren ihre aktuellen Werke und geben Einblick in ihre literarischen Perspektiven. Eine große Jubiläumsrevue bringt Berliner Autorinnen und Autoren sowie langjährige Festival-Wegbegleiter auf die Bühne. Ergänzt wird das Jubiläumsprogramm durch ein künstlerisches Forschungsprojekt, eine Plakatausstellung aus 25 Jahren Festivalgeschichte, einen Podcast und Mitmachangebote für junge Leserinnen und Leser. Zu den literarischen Höhepunkten des Festivals zählen neben dem Jubiläumsprogramm Lesungen und Gespräche mit internationalen Größen wie Swetlana Alexijewitsch, Alhierd Bacharevic, Kamel Daoud, Georgi Gospodinov, Samantha Harvey, Alan Hollinghurst, Jamaica Kincaid, Édouard Louis und Leif Randt. „Ihre Werke sind Sprachkunst und verhandeln zugleich existenzielle und gesellschaftliche Fragen – sie erzählen von Diktaturerfahrungen, Exil, queerer Identität und ökologischer Bedrohung, aber auch von kollektiver Ausgrenzung und der Suche nach Zugehörigkeit, von den Beziehungen zu Vätern und Müttern, von Nähe, Verlust und neuer Liebe“, teilt die Festivalleitung mit. Und weiter: „Thematische Schwerpunkte wie Science-Fiction und Zukunftsvisionen sowie literarische Erkundungen zu feministischen Perspektiven prägen das Programm und zeigen: Literatur ist nicht nur Spiegel der Gegenwart, sondern auch ein Labor der Möglichkeiten.“
Kulturverführung vom 22. August 2025
Kabarett: „Es ist geschafft! Das neue Stachelschweine-Programm ist fertig. Es ist das zehnte Stück, das ich zusammen mit meinem Co-Autor Sören Sieg verfasst habe. Die Proben haben begonnen, Premiere ist am 6. September! Wir sind sehr zuversichtlich und glauben, es ist ein tolles Programm geworden. Aber wem kann man heute schon glauben?“ Das schreibt Frank Lüdecke, der künstlerische Leiter des Kabarett-Theaters „Die Stachelschweine“. „Zu Risiken fragen Sie Ihre Nebenwirkungen“, fordert das neue Stück das Publikum auf und verspricht die abenteuerliche Geschichte „Wie Friedrich Merz das Land rettete“. Die geht so: Zwei Forscherinnen an der Freien Universität Berlin entdecken das ewige Leben. Da will so mancher ein Stück vom Kuchen abhaben. Als aber ein Hamburger Nachrichtenmagazin enthüllt, dass die Pille bereits an Friedrich Merz, Lars Klingbeil, Julia Klöckner und Markus Lanz ausgegeben wurde, bricht in Deutschland ein Sturm der Entrüstung los. Kabarett-Theater „Die Stachelschweine“, Europa-Center, Tauentzienstraße 9-12, 10789 Berlin, Informationen und Karten: www.diestachelschweine.de
Ausstellung: Bis zum 1. November präsentiert der Kunstverein Tiergarten in Zusammenarbeit mit der Laif-Foundation und der Laif-Agentur fotografische Arbeiten von elf queeren Künstlerinnen und Künstlern. Die Portraits, Reportagen und Installationen in der Galerie Nord stellen gewohnte Blickweisen infrage und erzählen von Unsichtbarkeit, dem Alltag in Krisengebieten und transgenerationalem Austausch. „In einer Zeit, in der Gewalt und Aggression gegen queere Menschen weltweit zunehmen, bleibt es wichtig, die Vielfalt queerer Erfahrung zu zeigen. Und es stellt sich die Frage, ob der gesellschaftliche Umgang mit der LGBTQIA*-Bewegung nicht ein Gradmesser für den Zustand der Demokratie ist“, erklären die Macherinnen und Macher der Ausstellung. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Performances, Konzerten, Workshops und prominent besetzten Diskussionsrunden mit queeren Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Kunst und Kultur. Für Jugendliche ab 16 Jahren werden Fotografie-Workshops angeboten. Führungen für Schulklassen und Jugendgruppen können gratis nach Vereinbarung gebucht werden. Galerie Nord, Turmstraße 75, 10551 Berlin, Informationen: www.kunstverein-tiergarten.de
Kino: BENN, die Initiative „Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften“ in Hakenfelde, lädt zu einem kostenlosen Freiluftkino-Erlebnis ein. „Für Begegnung zwischen alteingesessenen und neuzugezogenen Nachbarinnen und Nachbarn braucht es Anlässe“, erläutert Bezirksbürgermeister Frank Bewig dazu. Am Donnerstag, 4. September, wird um 19.30 Uhr der Film „WALL·E“ gezeigt, ein poetischer Animationsfilm über Umweltzerstörung und Einsamkeit. An der Havelspitze 5, 13587 Berlin, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Martin Rolshausen