Raubkunst
Aus der Sammlung der Nationalgalerie Berlin werden drei Werke an die Erben ihres jüdischen Vorbesitzers restituiert. Eine der Arbeiten kann dabei als Geschenk in den Beständen der Neuen Nationalgalerie verbleiben, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Dachorganisation der Staatlichen Museen am Mittwoch in Berlin mitteilte.
Der Rechtsanwalt Ismar Littmann, dem die Werke einst gehörten, war 1934 an den Folgen einer Verletzung gestorben, die er sich bei einem Suizidversuch aufgrund seiner Verfolgung durch die Nazis zugezogen hatte. Littmann baute in den 1920er-Jahren eine umfangreiche Sammlung mit Arbeiten von Lovis Corinth, Max Pechstein, Erich Heckel oder Max Liebermann auf. Mit seinem Tod geriet die Familie endgültig in wirtschaftliche Schwierigkeiten und war zur Veräußerung großer Teile der Kunstsammlung gezwungen.
Bei den restituierten Werken handelt es sich um „Die Ruhende" (1911) von Max Pechstein, das 1925 entstandene „Selbstbildnis" von Wilhelm Schmid und „Doppelbildnis (Rabbi S. und Tochter)" von Carlo Mense aus dem Jahr 1925. Das Werk von Mense bleibt als Schenkung, in der Neuen Nationalgalerie soll die Geschichte in der Objektbeschreibung erläutert werden.
Die Arbeiten gehörten den Angaben zufolge zu mehr als 4.000 Kunstwerken, die der Staat Preußen 1935 von der Dresdner Bank angekauft hatte und an die Staatlichen Museen übergab. Seit 2018 erforscht die Stiftung diesen Bestand und ihre Vorbesitzer. (dpa)
Jugendkulturkarte jetzt bestellen
Die Jugendkulturkarte kann noch bis zum 28. Februar bestellt und abgeholt werden. Sie ist eine Einladung für 18- bis 23-Jährige, Berlins kulturelle Vielfalt zu entdecken – unabhängig vom Geldbeutel. Das Guthaben beträgt 50 Euro. Bis zum 30. April ist die Karte einlösbar in zahlreichen Berliner Kulturorten, in Theatern, Bühnen, Literatur- und Ausstellungshäusern, Museen, Kinos und Clubs.
Die Antragsteller müssen zwischen dem 1. Februar 1999 und dem 30. April 2005 geboren und in Berlin gemeldet sein. Die Jugendkulturkarte – eine Initiative der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa in Zusammenarbeit mit Kulturprojekte Berlin – ist personalisiert und nicht übertragbar. Für Freunde oder Familie kann aber ein Ticket mitgekauft werden. Die Anmeldung erfolgt online. Anschließend kann die Karte in einer von 40 Berliner Bibliotheken abgeholt werden. Für Interessenten gibt es einen kostenlosen Bibliotheksausweis für ein Jahr.
Kulturverführung
Ausflug: Raus aus der Stadt und hinein in die Landschaft vor den Toren Berlins. Zum Beispiel zu einem der Naturparks Brandenburgs. Hier können nicht nur familienkompatible Touren durch unterschiedliche Lebensräume gestartet werden. Die Naturparkzentren organisieren außerdem auch regelmäßig Veranstaltungen – von der Rangerwanderung bis hin zu Mitmach-Angeboten. So geht es beispielsweise am 25. Februar im Naturparkzentrum Hoher Fläming in Raben zwischen 11 Uhr und 13.30 Uhr um Naturkosmetik. Gabi Sußdorf von der Fläminger Seifenmanufaktur führt ins Thema ein und hilft den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Anschluss, eine eigene Pflegecreme aus natürlichen Substanzen herzustellen. Der Preis für den Kurs beträgt 15 Euro. Einen Tag zuvor lädt der Naturpark Dahme-Heideseen ins Bürgerhaus „Hanns Eisler" in Königs Wusterhausen ein, wo es eine Einführung in die Vogelwelt der Region vom Neuntöter bis zum Eisvogel gibt. Weitere Informationen zu den Naturparks, ihren Veranstaltungen und der Anreise: www.dahme-heideseen-naturpark.de, www.naturpark-hoher-flaeming.de.
Kabarett: „Wer hat an der Welt gedreht" – fragen sich die Kabarettisten der „Distel" in ihrem aktuellen Programm und reiben sich erstaunt die Augen. Denn, war nicht Deutschland trotz aller Krisen und Miseren immer auf der Sonnenseite der Globalisierung? Konnte man nicht – fast ohne schlechtes Gewissen – in den Billigflieger zum Urlaub irgendwohin ins Warme oder zum Städtetrip steigen? Und Kriege, Konflikte und andere bedrohliche Szenarien wohlportioniert in den entsprechenden Fernsehformaten konsumieren? Die Distel nimmt ihr Publikum mit auf eine rasante Reise durch die Themen unserer Zeit, zappt ungeniert zwischen Political Correctness, E-Mobilität und Tyrannosaurus Rex hin und her. „Wer hat an der Welt gedreht" ist am 25., 27. und 28. Februar zu sehen. Weitere Termine gibt es im März: www.distel-berlin.de.
Ausstellung: „All Hands On: Flechten" – das ist der Titel einer Ausstellung im Museum Europäischer Kulturen, die eine Jahrtausende alte Kulturtechnik mit ihren zahlreichen Facetten in den Mittelpunkt stellt. Was entstand und entsteht nicht alles aus Weidenzweigen und Stroh, aus Stoff-Fasern und Kunststoff? Körbe und Tragetaschen, Umhänge und Hüte, Netze sowie filigranste Skulpturen. Die Schau zeigt, welche Materialien unterschiedliche Kulturen für die Herstellung von Alltagsgegenständen oder Kultobjekten bis heute verwenden und wie Modedesigner und Künstler Flecht-Techniken bei ihren Kreationen aufgreifen. Natürlich soll auch selbst „Hand angelegt" werden: bei interaktiven Stationen oder bei offenen Werkstätten, die einmal im Monat stattfinden. Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm: www.smb.museum. Sabine Loeprick