Jubiläumsjahr
Die Völklinger Hütte feiert
Vor 30 Jahren, im Dezember 1994, wurde die Völklinger Hütte zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt – als erstes Denkmal aus der Blütezeit der Industrialisierung. Damals war dies eine Sensation, waren doch bislang nur Kathedralen, Altstädte oder Schlösser Weltkulturerbe geworden.
Als Höhepunkt des Jubiläumsjahres, das aktuell gefeiert wird, gibt es Anfang Juni ein großes Festwochenende, das gleichzeitig die deutschlandweite Eröffnung des diesjährigen deutschlandweiten Unesco-Welterbetages darstellt. Am 1. und 2. Juni präsentieren sich daher zahlreiche deutsche Welterbestätten und internationale Partner aus der Großregion auf dem „Welterbemarkt“ auf dem großen Platz der Hütte. Und natürlich darf an beiden Tagen auch gefeiert werden: mit Musik, Kinderprogramm, fünf Ausstellungen auf dem gesamten Hüttengelände und einem breiten gastronomischen Angebot. Führungen bieten spannende Einblicke hinter die Kulissen der Völklinger Hütte, insbesondere in neu erschlossene Bereiche wie die Trockengasreinigung, den Hochofenleitstand, den Sinterrundkühler und den Betonkohlenturm. Der Eintritt in das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist am 1. und 2. Juni kostenfrei.
Programm und Infos: voelklinger-huette.org
Saarlouis entdecken
Oft liegen die interessantesten Geschichten ganz in der Nähe. Wer zum Beispiel die Stadt Saarlouis von einer anderen Seite kennenlernen möchte, hat bei verschiedenen Stadtführungen die Gelegenheit dazu. So etwa am Samstag, 25. Mai, 11 Uhr, wenn es viel zu erfahren gibt über die alten Befestigungsanlagen mit Schleusenbrücke und den Saar-Altarm, über die Geschichte vom vergessenen Soldaten, die Herrenhäuser, den Großen Markt mit Rathaus und Gobelinsaal oder über die Geschichte vom eingemauerten Herzen des ersten Gouverneurs von Saarlouis. All das macht den ganz besonderen Charme der Stadt des Sonnenkönigs aus. Noch charmanter geht es womöglich auf der Tour „Kreuz und quer durch Saarlouis“ zu. Sie führt am Samstag, 1. Juni, 14 Uhr, zu den schönsten Fleckchen, dazwischen gibt es immer wieder ein Amuse-Gueule, um den Gaumen zu erfreuen und die dortigen Akteure und ihr Angebot kennenzulernen. Weitere Infos und Anmeldung: 06831-444449 sowie tourist-info@kreis-saarlouis.de oder www.rendezvous-saarlouis.de.
Kulturverführung vom 24. Mai 2024
Exkursion: Wer sich für Geschichte interessiert, interessiert sich meist auch für Kunst und Kultur. In meiner Gymnasialzeit ertönte nach einer mündlichen Geschichtsprüfung der gequälte Ruf der Professorin: „Wärst du doch in Latein genauso gut wie in Geschichte!“ „Wie gut, dass du in Geschichte nicht genauso faul bist wie in Latein!“: Das hätte sie rufen können, aber nein, immer wollen alle immer alles. Das Alte Ägypten als Jugendliche in den Schulbüchern und als Erwachsene vor Ort zu erkunden, ist freilich großartig, aber das Spektakuläre ist nicht zwangsläufig immer auch das Interessanteste. Die Region zu erkunden ist mindestens ebenso spannend. Eine Exkursion des Historischen Museums Saar führt Geschichtsinteressierte ins Nordelsass. In Walbourg wird das „Musée Memorial 1870 – 1945“, das einen Überblick zur Geschichte der Kriege im 19. und 20. Jahrhundert zeigt, besucht. In Wissembourg werden die mittelalterlichen Kirchen, Stadtmauern und die Altstadt erkundet. Eine gemeinsame Mittagspause ist in einem Saal eines ehemaligen Klostergebäudes eingeplant. „Tagesexkursion in die benachbarte Grenzregion“, 1. Juni, Abfahrt: 8.15 Uhr Saarbrücker Schlossmauer, Kosten: Eintritt, Fahrt und Buffet für 64 Euro, Anmeldung: Christian Müller, Beauftragter für den Förderverein für das Historische Museum Saar, E-Mail: foerderverein@hismus.de
Musik: Goethe gezupft? Meine Güte, was muss der Dichter-Titan nicht alles aushalten, möchte man sagen, oder auch denken, aber daran erkennt man: Der alte Goethe zieht als Name und inspiriert die Menschen bis heute. Wieso gezupft und nicht gelesen? Weil einige Vertonungen von Goethe-Gedichten zur Aufführung kommen? Ja. Und der Titel will sagen: Man spielt für den Dichter zum 275. Geburtstag auf! Das tut das Zupforchester des Spiel- und Wanderclubs Niederwürzbach mit 24 Musikern auf Mandolinen, Mandolen, Gitarren und Kontrabass. Ja, ich ahne, Sie wollen wissen, was ist der Unterschied zwischen Mandoline und Mandola. Bauart, Klang, anderes wird es kaum sein, vermute ich, auf die Gefahr hin, Widerspruch vom Kenner zu erhalten. Heute bin ich wohl mit Geständnissen – siehe oben – unterwegs. Es dirigiert Christine Eckstein-Puhl Haydn, Mozart und Beethoven, einige Vertonungen von Goethes Werken, darunter selbstverständlich „Der Erlkönig“. „Geburtstagsständchen für Goethe – gezupft“, Sonntag, 2. Juni, 17 Uhr, Festsaal Rathaus der Stadt Friedrichsthal, Schmidtbornstraße 12a, 66299 Friedrichsthal, Kurs 9100 (kostenfreies Parken hinter dem Rathaus). Anmeldung und Vorverkauf: Volkshochschule mit Angabe der jeweiligen Kursnummer www.vhs-saarbruecken.de beziehungsweise vhsinfo@rvsbr.de oder an der Abendkasse. Michaela Auinger