Kino
Der Song-Schöpfer
Es gibt Lieder, die kennt man einfach – es sind Songs, die längst zum Kulturgut geworden sind. Zum Beispiel die kultigen Titellieder der 70er-Jahre-Serien „Heidi“, „Sindbad“ oder „Wickie“, nicht zu vergessen die sphärischen Klänge der „Captain Future“-Melodie, oder auch Schlager-Evergreens wie „Wunder gibt es immer wieder“, „Marmor, Stein und Eisen bricht“ und „Ein bisschen Spaß muss sein“. Selbst gewisse Werbejingles bleiben einfach im Ohr: „Milka, die zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt“ oder „Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause – LBS“ gehören definitiv dazu.
Was viele nicht wissen: All diese Lieder und Melodien – und noch viele mehr – stammen von einem Mann: Christian Bruhn.
So bekannt seine Songs sind, so unbekannt ist der Komponist selbst. Dabei hat Christian Bruhn über Jahrzehnte die deutsche Musiklandschaft geprägt wie kaum ein anderer.
Am Freitag, 4. Oktober, um 18 Uhr gibt er sich die Ehre im Saarbrücker Filmhaus. Gezeigt wird der sehenswerte Dokumentarfilm „Meine Welt ist die Musik“ über sein Schaffen und seine Begeisterung für die Musik. „Christian Bruhn, der Mozart verehrt und im Herzen ein Jazzer ist, ist einer der erfolgreichsten deutschen Unterhaltungsmusikkomponisten“, heißt es in der Ankündigung. Bruhn, der im Oktober 90 Jahre alt wird, ist samt Filmteam selbst anwesend. Wer sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen will, findet hier Informationen: www.filmhaus-sb.de/programm
Es wird wieder spannend
Die Tür schwingt quietschend auf, der Anwalt der Familie betritt die Bibliothek des Familiensitzes. Mit den Unterlagen, die er in seinem abgewetzten Koffer bei sich trägt, nimmt das Unheil seinen Lauf. Bei „Schau nicht unters Rosenbeet“ handelt sich um eine Thriller-Komödie, die voller schwarzem Humor eine schräge Familie, eine Testamentsvollstreckung und eine Schnulzen-Autorin in einem englischen Landsitz zusammenführt. Mehr als 1.100 Zuschauerinnen und Zuschauer wohnten den sechs Vorstellungen bei, die das Sulzbacher Kellertheater schon im Frühjahr aufführte. Nun stehen vier weitere Aufführungen auf dem Plan. Diese finden jeweils um 20 Uhr an diesen Tagen in der Jahnturnhalle statt: Freitag und Samstag, 18. und 19. Oktober; Donnerstag, 31. Oktober; Samstag, 2. November. Für Rollstuhlfahrer gibt es einen ebenerdigen Eingang in den Saal. Auf der Website sulzbacherkellertheater.de ist der Vorverkauf bereits gestartet. Daneben gibt es weitere Tickets bei Elektro Reiber in Sulzbach für jeweils 12 Euro.
Kulturverführung vom 27. September 2024
Ausstellung: Saarbrücken ist eine Stadt mit einem Vorteil vielen anderen großen Städten gegenüber: Kultureinrichtungen, aber auch dinglich dringend Benötigtes liegen nahe beisammen und fußläufig erreichbar. Die sprichwörtlich berühmt-berüchtigten „kurzen Wege“ sind in der Stadt Saarbrücken Wirklichkeit. Wer sich aus dem Innenstadtbereich hinausdenkt, spricht von „auf der anderen Seite der Saar“; dort im und sommers ums Schloss, auch im VHS-Zentrum, finden kulturelle Veranstaltungen statt, das ist bekannt. Auf der anderen Seite der Saar befindet sich oben in der Feldmannstraße eine winzige Galerie, das ist nicht so sehr bekannt. Die Galerie Sali e Tabacchi zeigt demnächst Arbeiten von Karin Haase (Kaiserslautern) und Albert Herbig (Saarbrücken). Die Künstler werfen mit ihren Arbeiten „einen Blick auf Grundsätzlichkeiten der menschlichen Existenz und des sozialen Zusammenlebens“. Sowohl als Kunstschaffender als auch als Kunstbetrachter lassen sich unterschiedliche Ansprüche an die eigene Arbeit oder das fertige Werk adressieren. Im Grunde aber ist das Schaffen von Kunst oder die Beschäftigung mit Kunst immer ein Erkunden der menschlichen Existenz. „Connected“, Karin Haase und Albert Herbig, Vernissage: 29. September, 16 Uhr; Ausstellung bis 9. Oktober, geöffnet: mittwochs 16 bis 18 Uhr, Galerie Sali e Tabacchi, Feldmannstraße 144, 66119 Saarbrücken, www.salietabacchi-sb.de
Medienflohmarkt: Ich fröne kaum einem Tic, aber ein, zwei dann doch. Ich komme nicht an den Remittendenkästen vorbei, die die Buchhandlungen vorzugsweise vor den Geschäften aufstellen. Ich will Schatzsucherin sein. Ich will unter all den Kitschbüchern Literatur finden. Ich will Retterin sein. Ich will Buchschenkerin sein. Ich überstreiche oder schmirgle geschickt die fiese blaue Stempelung der Bücher ab und freue mich, der Buchpreisbindung – die ich für richtig halte – entkommen zu sein. Ein Termin naht, der meinen Tic nähren kann. Ich hoffe zu widerstehen, denn meine doppeltgestellten Bücherregale biegen sich. Freilich bedeutet Bücher zu besitzen nicht gleichzeitig, alle im Besitz befindlichen Werke gelesen zu haben. Deshalb hoffe ich auf ein zweites Leben. Sieben wären besser, aber ich bin keine Katze. Die Stadtbibliothek Saarbrücken spielt Tabula rasa! Ich besitze Werke mit deren rotem Stempel „ausgeschieden“. Bücher – auch Brettspiele, DVDs, Hörbücher und vieles mehr – werden bald für jedes Alter zu günstigen Preisen angeboten. Mir bleibt nur die Hoffnung, keinen Schatz finden zu können, auf dass die Bücherregale stehen bleiben. Obwohl, mir fällt ein, die sind ja mit der Rückwand verbunden. „Medienflohmarkt“, Freitag, 27. September, 14 bis 19 Uhr, und Samstag, 28. September, 10 bis 14 Uhr, Stadtbibliothek Saarbrücken, Gustav-Regler-Platz. Michaela Auinger