Drei Fragen
„Eine Dreidimensionalität entsteht“
Die Künstlerin Ilona Ottenbreit vom Künstlerinnenkollektiv Heads and Voices kämpft mit Kunst für Frauenrechte.
Frau Ottenbreit, mit der interdisziplinären Performance „The Voice of Women“ wollen Sie Frauen eine Stimme geben. Wie?
Mit unserer Performance verweben wir Sprache, Malerei, Cello und elektronischen Sound zu einem magischen Raum. So porträtieren wir fünf Frauen aus unterschiedlichen Ländern, die den Mut besitzen, ihr Leben für Gleichberechtigung, Respekt und Freiheit einzusetzen. Sie alle unterstützen Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind, und kämpfen gegen Missbrauch, Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Wir treten mit unserem Kunstprojekt an unterschiedlichen Orten auf. Unter anderem werden wir auf Einladung des Goethe-Instituts am Weltfrauentag, 8. März 2024, in Paris performen.
„The Voice of Women“ ist aber auch eine Frauenrechtsorganisation?
Die „Voice of Women Organization“ hilft Mädchen weltweit, Bildung zu erlangen, und holt sie damit von der Straße, um sie so vor Armut und Zwangsprostitution zu retten. Suraya Pakzad, eine bekannte afghanische Frauenrechtsaktivistin, die kurz nach der Machtübernahme der Taliban 2021 nach Deutschland floh, ist im Vorstand. Die Spenden, die wir für die Performance und den Verkauf des dabei entstandenen Gemäldes erhalten, gehen direkt an die Projekte der „Voice of Women Organization“.
Zukunftsmusik: Wann werden wir mehr Frauenstimmen hören?
Wir hoffen, jeden Tag mehr! Mit unserem Projekt „The Voice of Women“ möchten wir dazu beitragen und freuen uns über Auftrittsmöglichkeiten. Aktuell möchten wir Frauen aus dem Iran in den Fokus nehmen und arbeiten dafür mit einer iranischen Frauenrechtsaktivistin. Gerne würden wir mit den gesammelten Spenden auch ihre Projekte unterstützen. Für unsere Arbeit sind übrigens auch wir auf Spenden angewiesen. Interview: Daniela Noack
Weitere Infos und Kontakt: www.headsandvoices.com
Kulturverführung vom 5. Januar 2024
Tanz: Kindern und Jugendlichen einen Zugang zum zeitgenössischen Tanz zu ermöglichen ist das Ziel von „Purple“, dem achten Internationalen Tanzfestival für junges Publikum. Vom 20. bis zum 28. Januar werden an neun Tagen zehn Tanzproduktionen auf sieben Bühnen in sechs Bezirken präsentiert. Dabei sind Tanzcompanies aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Niederlande, Österreich und Deutschland. Es gibt Bühnenprogramme und Tanzworkshops für verschiedene Altersklassen ab sechs Jahren, Gesprächsrunden und einen Dance Battle. Eröffnet wird das Festival am 20. Januar um 19 Uhr im Hau Hebbel am Ufer mit der Deutschlandpremiere von „Chotto Desh“, einem Stück der bekannten Akram Khan Company aus London. Weitere Infos dazu unter www.purple-tanzfestival.de.
Museum: Jeden dritten Dienstag im Monat öffnet sich um 17 Uhr eine unscheinbare graue Tür im Rohrpostkeller des ehemaligen Postamts W 66 im Museum für Kommunikation Berlin, das nächste Mal am 17. Januar. Der Rohrpostkeller ist die einzige noch vorhandene Maschinenstation der Berliner Stadtrohrpost und damit ein einzigartiges Industriedenkmal des 20. Jahrhunderts. 100 Jahre lang war die Rohrpost das schnellste Informationstransportmittel nicht nur in Berlin und spielte eine zentrale Rolle im innerstädtischen Nachrichtenverkehr. Die Führungen sind auf 20 Personen begrenzt, Anmeldung vor Ort. Bezahlt werden muss nur der Museumseintritt von acht Euro, ermäßigt vier Euro, unter 18 Jahren freier Eintritt. Museum für Kommunikation, Leipziger Straße 16, 10117 Berlin.
Event: Am 20. Januar heißt es in Potsdam wieder „Unterwegs im Licht 2024“. Zahlreiche Kultureinrichtungen der Potsdamer Mitte, wie das Filmmuseum Potsdam, das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, das Extavium, die Garnisonkirche, das Museum Barberini und das Große Waisenhaus öffnen ihre Häuser und laden zu einem überwiegend kostenfreien Programm. Mit Ausstellungen, Filmen, Vorträgen, Basteleien, Musik und Tanz sollte für alle großen und kleinen Besucherinnen und Besucher etwas dabei sein, denn es gibt auch ein Kinderprogramm. Weitere Infos unter www.potsdam.de/unterwegs-im-licht.
Musik: Alte Berliner Lieder, gesungen vom Kammerchor Wedding und Gästen, erklingen am 21. Januar von 15 bis 17 Uhr im Ballhaus Wedding, dem „schönsten Hinterhof Berlins“. Das Salonorchester unter der Leitung von Daniel Pacitti spielt bekannte Gassenhauer wie „Mein kleiner grüner Kaktus“ oder „Berliner Luft“. Bei Kaffee und Kuchen kann fröhlich mitgesungen werden. Die Tickets kosten zwischen 13 und 17 Euro. Weitere Infos unter Ballhaus Wedding | Kultur in Berlin Mitte | Eventlocation, Ballhaus Wedding, Wriezener Straße 6, 13359 Berlin. Regina Friedrich