Mundartpreis
Holen ist seliger denn Nehmen
Im Jahr 2024 ist es wieder so weit: Der Saarländische Mundartpreis wird ausgeschrieben. „Holle odda nemme – wie dann jedds?!“ heißt das Thema, das dieses Jahr im Mittelpunkt des neuten Saarländischen Mundartpreises steht.
Im Mosel- und Rheinfränkischen wird das Verb „nehmen“ durch „holen“ ersetzt, was im Rest der Republik schon mal zu Missverständnissen führen kann. Im Hochdeutschen nimmt man Dinge, die in der Nähe sind, und holt sie, wenn sie weiter weg sind. In den beiden Mundarten gibt es diesen Unterschied nicht. Saarländerinnen und Saarländer nehmen zum Beispiel nicht ab: „mir holle ab“, wir nehmen nicht mit, „mir holle mit“.
Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Für den diesjährigen Mundartpreis können die Beiträge in Mosel- oder Rheinfränkisch eingereicht werden und zwar als Lyrik (Gedicht und Kurztext), Prosa oder zum ersten Mal auch als Mundartlied. Zu gewinnen gibt es Geldpreise und Werke, gestaltet von saarländischen Künstlern, wie den Wendalinusstein, die Völklinger Platt oder den SR 3-Lautsprecher, der in diesem Jahr zum ersten Mal von dem Holzkünstler Benedikt Bohlinger kreiert wurde. Einsendeschluss ist Montag, 7. Oktober 2024.
Weitere Informationen unter sr3.de.
Kunst zum Sportsommer
Am 7. Juli startet in der Modernen Galerie die Ausstellung „Esprit sportif. Der Sport in der Kunst“. Dort wird im Olympia- und Fußballsommer eine Auswahl an spannenden Darstellungen zum Themenkreis Sport aus den eigenen Sammlungsbeständen gezeigt. Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Generationen haben ihren eigenen Blick auf das Sujet entwickelt und auch dessen sozialen Stellenwert und gesellschaftliche Relevanz thematisiert. Neben der Schönheit großer sportlicher Momente feiern sie die alltägliche Freude an der Bewegung.
Abgerundet wird die Präsentation durch ausgewählte historische Sportfotografien, darunter Aufnahmen des legendären Saarbrücker Sportfotografen Ferdi Hartung. Das Thema Fußball erfährt künstlerische Interpretationen durch die zeitgenössischen Fotoarbeiten von Roland Wirtz und Victor van der Saar. Auch Schülerinnen und Schüler des Sozialpflegerischen Berufsbildungszentrums Saarbrücken haben an der Gestaltung der Ausstellung mitgewirkt.
Kulturverführung vom 5. Juli 2024
Jazz: Amateur-Jazzmusiker aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz treffen sich – sie nennen es Langzeit-Combo-Workshop –, um Musik zu machen und ein Programm für einen Jazzabend zusammenzustellen. Das Ergebnis wird in St. Wendel der Öffentlichkeit präsentiert. Der Saarländische Landesverband Jazz in Kooperation mit Jazzförderkreis St. Wendel e. V. lädt als Veranstalter ins Kurhaus Harschberg ein. Die Einladung ist im Wortsinn gemeint, denn der Eintritt ist frei. Eine Dreiviertelstunde wird jede Combo spielen. „Fr(u)nk“, elf Damen und Herren möchten auf der Bühne Spaß haben und ihn mit dem Publikum teilen. Das Trio „Abteilung B2“ bringt repetitiv Minimal Music verwoben und komplex zu Gehör. Das „Ehrentrio“ kommt mit Eigenkompositionen und Stücken der bekanntesten Jazzgitarristen. „Jazzworkout 2024 – Finale Langzeit-Combo-Workshop“, Samstag, 13. Juli, 19 Uhr, Kurhaus Harschberg, 66606 St. Wendel, Harschberger Hof 1, www.saarjazz.de
Vortrag: Was bedeutet „gesunde“ Ernährung? Ernährungsberaterin Ariane Zeiger zeigt die drei gängigsten Ernährungsformen sowie deren Vor- und Nachteile auf. Veranstaltungsreihe „Stadtteil KulTour“: „Ernährung“, 11. Juli, 18 Uhr, Ort und Anmeldung: Kultur- und Lesetreff St. Arnual, Rubensstraße 64, 66119 Saarbrücken, Telefon 0681-8590952, E-Mail: kultur-und-lesetreff.sanktarnual@saarbruecken.de, www.saarbruecken.de/kultur
Ausstellungen, Konzerte, Performances und Workshops: „Quarzglasschalen, auch Kristallklangschalen genannt, bestehen zu 99,9 Prozent aus reinem Quarzsand (Siliziumdioxid), chemisch identisch mit Bergkristall, jedoch ohne Kristallstruktur“, erfahre ich auf der Experimance-Festival-Website. Pina Bettina Rücker kommt aus Leipzig, um die faszinierenden Klänge in der Saar-Öffentlichkeit bekannt zu machen. Denken muss ich an meine Yogalehrerin, die mich kürzlich mit einer Klangschale in unterschiedlichen Entfernungen umrundete – eine interessante Erfahrung. In Resonanz mit dem Klang. Ähnliches stelle ich mir zu den Raumklanginstallationen von Pina Bettina Rücker vor, die am Freitag, 12. Juli, 20.45 Uhr zu erleben sein werden. „Quarzmusik-Kristallschalen sind das langsamste Musikinstrument der Welt“, lese ich und bin ganz und gar fasziniert. Während andere Geschwindigkeit und Schnelligkeit frönen, liebe ich genussvolle Langsamkeit und Bedächtigkeit. An drei Tagen wird das Areal am Saarbrücker Osthafen zum Treffpunkt der regionalen, nationalen und internationalen Klangkunstszene und Anziehungsort für Publikum, das Lust hat, Ungewöhnliches zu entdecken. „Experimance Festival“, 12. bis 14. Juli, Silodom & Sektor Heimat, An der Römerbrücke 3–5, 66121 Saarbrücken, www.experimance.de Michaela Auinger