Faszinierende Neuverfilmung mit echten Schauspielern: „Arielle, die Meerjungfrau“ läuft seit dem 25. Mai im Kino.
Fantastische Unterwasserwelten, bevölkert von Fabelwesen: Es ist Animationstechnik vom Feinsten, die die Zuschauer der Live-Action-Verfilmung von „Arielle, die Meerjungfrau“ erwartet. Optisch erinnern die Unterwasser-Szenen an Naturfilme, in denen etwa Riffe betaucht werden, und Dokumentationen über Unterwasser-Wracks.
Die Handlung orientiert sich weitgehend an dem Disney-Zeichentrick-Klassiker von 1989. Meerjungfrau Arielle (Halle Bailey), eine der Töchter des Meereskönigs Triton (Javier Bardem), sehnt sich danach, mehr über die Welt außerhalb des Meeres zu erfahren. Heimlich sammelt sie Artefakte von untergegangenen Schiffen und Gegenstände, die über Bord gegangen sind. Obwohl das verboten ist, taucht sie eines Nachts an die Oberfläche und beobachtet ein Feuerwerk, das von einem Schiff aus abgefeuert wird. Es ist zu Ehren von Prinz Erik (Jonah Hauer-King). Doch kurz nach dem Feuerwerk ereignet sich ein Unglück: Ein Sturm zieht auf, und das Schiff kollidiert mit einem Felsen. Erik wird ins Wasser geschleudert und versinkt langsam im Meer. Arielle rettet den Bewusstlosen und bringt ihn an den Strand, wo er langsam wieder zu sich kommt. Und sie verliebt sich in ihn.
Auf manche Kinder könnten Szenen beängstigend wirken
Der mit realen Schauspielern gedrehte Film ist durchweg gelungen. Die Darsteller sind überzeugend. Halle Bailey und Javier Bardem sowieso, besonders hervorzuheben ist hier aber auch Melissa McCarthy als Meerhexe Ursula, die auf wunderbare Weise Bösartigkeit versprüht.
Regie geführt hat Rob Marshall, dessen bekanntestes Werk vermutlich der Musical-Film „Chicago“ aus dem Jahr 2002 ist. Verantwortlich war er aber zum Beispiel auch für den vierten Film der „Fluch der Karibik“-Reihe, „Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“ (2011). Wie der Arielle-Zeichentrickfilm von 1989 ist auch der neue Film als Musical angelegt. Disney-typisch sind die Songs ins Deutsche übersetzt. Was die Handlung zwar verständlicher macht, es aber durchaus reizvoll erscheinen lässt, sich auch die englische Originalversion anzuschauen.
Eltern, die den Film mit ihren Kindern anschauen wollen, sollten sich bewusst sein, dass der Film trotz einer grundsätzlich positiven Thematik auch düstere, bedrohliche Szenen enthält, die auf manche Kinder beängstigend wirken könnten.
Faszinierend ist, wie in dem Film die virtuelle Welt mit der Realität verschmilzt. Wenn etwa bei den Unterwasser-Szenen die menschlichen Darsteller reden und gleichzeitig ihre Haare im Zeitlupentempo im Wasser zu schweben scheinen. Man darf als Zuschauer davon ausgehen, dass es in dem Film keine Aufnahme gibt, die nicht digital bearbeitet wurde. Trotzdem ist bei der Produktion – neben den im Abspann Hunderte Namen umfassenden Teams für digitale Animationen – eine riesige Zahl an klassischen Kulissenbauern im Einsatz gewesen, um die Welt im Meer und an Land Realität werden zu lassen.
Arielle erhält Beine und opfert für drei Tage ihre Stimme
Arielle ist klar, dass ihr Vater Triton sie nicht dabei unterstützen wird, an Land zu gelangen. Aber da ist noch die bösartige Meerhexe Ursula (Melissa McCarthy), die das Geschehen genau beobachtet. Und die mit Triton noch eine Rechnung offen hat. Deswegen macht die Hexe Arielle ein verführerisches Angebot: Für drei Tage soll die Meerjungfrau statt ihres Fischschwanzes Beine haben und an Land gehen können. Wenn sie es schafft, dass Erik sie innerhalb dieser drei Tage küsst, darf sie ein Mensch bleiben. Wenn nicht, muss sie zurück ins Meer – und sie gehört der Meerhexe.
Arielle lässt sich auf das Geschäft ein – auch wenn es einen ganz großen Haken hat: Die Meerjungfrau wird die drei Tage lang keine Stimme haben – das einzige, an dem Erik sie als seine Retterin erkennen könnte. Doch Arielle hat Unterstützung von drei digital animierten Tieren, die auch im Zeichentrickfilm eine bedeutsame Rolle spielen: die Krabbe Sebastian, die Seemöwe Scuttle und der Fisch Fabius.