Sie gilt als die bekannteste Schauspielerin Mexikos: Salma Hayek. Mit Talent, aber auch sehr viel Durchsetzungsvermögen hat sie sich diesen Status über Jahre erarbeitet.

Salma oder Frida? Frida oder Salma? Wer ist die berühmtere Mexikanerin? Wahrscheinlich Salma Hayek. Kino ist das zeitgeistigere Medium, Museumsgänge ordnen sich da unter. Schauspielerin versus Malerin also. Doch Salma Hayek würde Frida Kahlo wahrscheinlich den Vortritt lassen – hat sie sie doch auch schon im Film „Frida“ von 2002 gespielt. Eine gewisse Ähnlichkeit ist vorhanden, und für die Darstellung der mexikanischen Malerin wurde Salma Hayek denn auch für den Oscar als „Beste Darstellerin“ nominiert.
Als Frida Kahlo 1954 mit nur 47 Jahren starb, war Salma Hayek noch lange nicht geboren. Als Salma Valgarma Hayek kam sie am 2. September 1966 in der südmexikanischen Hafenstadt Coatzacoalcos als Tochter eines libanesischen Politikers und Ölmanagers und einer mexikanischen Opernsängerin zur Welt. Sie hat einen jüngeren Bruder, Sami – heute Möbel-Designer in Los Angeles. Mit zwölf ging es für sie auf ein katholisches Internat im US-Bundesstaat Louisiana. Nur für kurze Zeit, dann zog sie zu ihrer Tante nach Houston, bevor sie mit 17 Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehrte, die Schule beendete und in Mexiko-Stadt an die Uni ging, um internationale Beziehungen und Schauspiel zu studieren. Was jedoch nur ein Zwischenspiel war: Sie brach ihr Studium ab, um sich von nun an nur noch der Schauspielerei zu widmen.

Ein paar Auftritte im Theater – und mit 23 Jahren begann ihre Filmkarriere. 1989 ergatterte sie die Hauptrolle in der mexikanischen Telenovela „Teresa“, die sie in Mexiko zum Star machte.
Schlangentanz auf der Bartheke
Der nächste Schritt? Natürlich Hollywood, wo ihr Star-Status jedoch uninteressant war. Vielmehr drückte sie sozusagen wieder die Schulbank, nahm nicht nur Schauspiel-, sondern auch Sprechunterricht, denn trotz ihrer Jugendjahre in den USA reichte ihr Englisch für die Traumfabrik nicht aus. Eine Nebenrolle, dann im Film „Desperado“ eine Rolle an der Seite von Antonio Banderas. Robert Rodriguez, der Regisseur, hatte sie per Zufall entdeckt und besetzte sie 1996, ein Jahr später, in „From Dusk Till Dawn“ noch einmal – als Vampirin. In einer Szene führte sie einen Schlangentanz auf, was ihren Bekanntheitsgrad erhöhte.

Schon am Anfang ihrer Karriere bekam sie mit, dass die Rollenangebote für Schauspielerinnen aus Lateinamerika sehr begrenzt waren. Sicherlich mit ein Grund, warum sie 2002 bei „Frida“ nicht nur die Hauptrolle übernahm, die ihr Nominierungen beim Oscar wie beim Golden Globe einbrachte, sondern auch eine eigene Produktionsfirma – Ventanarosa – gründete, damit ein zweites Standbein für ihre Karriere schuf und so als Koproduzentin mitwirkte. Später produzierte sie die TV-Serie „Ugly Betty“. Die Liste ihrer Filme ist lang – man denke nur an „Wild Wild West“ mit Will Smith von 1999. Zu den jüngeren Projekten gehört „House of Gucci“ von 2021, und ihr bislang aktuellster Film ist „Without Blood“, ein Kriegsdrama von Angelina Jolie.
Familie steht immer im Fokus
In einem früheren Interview hat die schöne Brünette einmal gesagt, dass sie nie gedacht hätte, so einen großartigen Partner zu finden – und auch noch vor den Traualtar zu treten – wie ihren heutigen Ehemann, den französischen Milliardär François-Henri Pinault, mit dem sie seit 2009 verheiratet ist. Die gemeinsame Tochter Valentina Paloma kam 2007 zur Welt, da war Salma Hayek 41 Jahre alt. Dass eine Salma Hayek kein normaler Mensch ist, zeigte sich 2012, als sie von der französischen Regierung zum „Ritter der französischen Ehrenlegion“ ernannt wurde. Dass sie noch einer ist, zeigte sich bei Corona: Sie erkrankte schwer, musste zeitweise mit Sauerstoff beatmet werden. Die Schauspielerin engagiert sich für verschiedene Organisationen, unter anderem für eine Tetanus-Impfkampagne von Unicef. Dass sie 2009 bei einem Afrika-Besuch für das internationale Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef ein Kind stillte, dessen Mutter dies nicht tun konnte, brachte ihr nicht nur Sympathien ein. Zudem engagiert sie sich gegen häusliche Gewalt, spendet für Frauenhäuser und gründete auch eine eigene Stiftung. Im Zuge der #MeToo-Bewegung äußerte sie sich auch öffentlich zu Harvey Weinstein und setzte ein starkes Zeichen für Frauen in der Filmbranche.
Trotz ihrer internationalen Karriere – und noch ist sie nicht müde, immer neue Projekte zu realisieren – steht für Salma Hayek die Familie im Fokus. Dazu gehören auch die drei Söhne ihres Ehemanns aus früheren Beziehungen, unter anderem mit dem ehemaligen Supermodel Linda Evangelista. Fotos von ihrer Tochter gab es schon recht früh, doch nie vermittelten sie den Eindruck, dass die Schauspielerin sie für Karrierezwecke mit vor die Kamera nähme. Vielmehr zeigen sie eine stolze Mutter und eine Tochter, die auch daran Spaß hat.